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die kranke Katze

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 29.11.2014

Wer seine Katze aufmerksam beobachtet, kann schnell Veränderungen in ihrem Verhalten feststellen. Anzeichen für Krankheit oder Unwohlsein können sein: verändertes Fressverhalten, verstärktes Ruhe- oder Rückzugsbedürfnis. Unsauberkeit und Aggression können ebenso Indizien für Krankheiten sein wie vermehrtes Anlehnungsbedürfnis.

Die Normaltemperatur einer Katze liegt bei etwa 38,5 bis 39,5 Grad. Abweichungen sowohl nach unten als auch nach oben sollten als Anlass genommen werden, das Tier einem Arzt vorzustellen. Wunden, kahle Stellen, Hinken oder Schonhaltung der Gliedmaßen sind ebenfalls Gründe, den Tierarzt aufzusuchen.

chronische Erkrankungen

Auch Katzen können chronische Erkrankungen entwickeln. Vom Husten und Schnupfen, über Nierenschädigung bis zur Futtermittelunverträglichkeit reicht wie bei uns Menschen ein breites Spektrum an Krankheiten, mit der die Katze leben muss und tierärztliche Begleitung braucht.

Sollte bei der eigenen Katze eine chronische Krankheit festgestellt werden, ist es zunächst wichtig, sich umfassend zu informieren und einen Behandlungsplan zusammen mit seinem Tierarzt auszuarbeiten. Je informierter man ist, desto souveräner kann man mit der Krankheit und den nötigen Behandlungen umgehen. Nur so kann man nötige von unnötigen Behandlungen unterscheiden und sein Mitspracherecht bei der Therapie angemessen nutzen.

Oft hilft es, sich mit Haltern von anderen betroffenen Katzen zu besprechen, Ängste, Zweifel und Erfolge zu teilen und sich gegenseitig Mut zu sprechen. Es gibt zahlreiche Mailinglisten oder Katzenforen im Internet, welche dies möglich machen.

Operationen

Leider ist manchmal ein operativer Eingriff bei der Katze nötig, um Leiden zu lindern oder Krankheiten zu bekämpfen. Eine gute Vorbereitung und das Sammeln von Informationen kann die Entscheidung zu einer OP oder angemessenen Alternativen leichter machen.

Narkoserisiko / Sterblichkeit während der Narkose

Jeder, der seine Katze operieren lassen muss, macht sich auch Gedanken über die mit der Narkose einhergehenden Risiken. Selbstverständlich besteht immer die Gefahr, dass das Narkosemittel nicht vertragen wird oder die Katze während der Narkose verstirbt.

Eine Privatpraxis in Frankreich hat im Jahre 2012 eine Studie unter 3546 Hunden und Katzen zur Sterblichkeitsrate während der Narkose durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass weder Rasse noch Alter des Tieres die Sterblichkeitsrate beeinflussten. Allein der Gesundheitszustand der Tiere wurde als maßgeblicher Faktor ausgemacht. Nur 1,35% der Tiere (darunter auch welche in sehr schlechtem Zustand) überlebten die Narkose nicht.

Aufgeschlüsselt in einzelne Risikogruppen ergab sich, dass Tiere mit einem guten Gesundheitszustand nur zu 0,12% in der Narkose verstarben. Bei Tieren, die als Notfall in die Klink kamen, überlebten 82,67%. Die genaue Auflistung der Ergebnisse ist in der Linkliste verlinkt.

Nahrungsverweigerung/Zwangsfütterung

Leider kommt es seltener dazu, dass die Katze ihre Nahrung aufgrund von Krankheit oder Unwohlsein ganz verweigert. Die Zeitspanne, in der die Katze nichts zu sich nimmt, sollte nicht zu lange sein. Frisst sie 1 oder 2 Tage nichts, sollte man sich entscheiden, die Katze zu füttern, um langfristige Folgen wie Organschädigungen (z.B Leberverfettung) zu verhindern.

Das Beimischen von warmen Wasser zu oder das komplette Erwärmen der normalen Mahlzeit kann hier helfen. Natürlich ist es auch hilfreich, ihr bevorzugt das Lieblingsfressen anzubieten, um sie zum Essen zu animieren.

In solchen Situationen ist dem Wasserhaushalt des Tiers besondere Beachtung zu schenken! Ein einfacher Handgriff zeigt, in wie weit die Katze dehydriert ist oder nicht: Man greift der Katze ins Nackenfell und lässt dieses dann los. Bildet sich die Hautfalte nur langsam oder gar nicht zurück, ist das kein gutes Zeichen und sollte ein Grund sein, zeitnah einen Tierarzt aufzusuchen und eine Infusion verabreichen zu lassen.

In wenigen Fällen kann die Katze, auch mit allen Überredungskünsten, nicht dazu gebracht werden zu fressen. In Absprache mit dem Tierarzt sollte man in diesen Situationen zur Maßnahme der Zwangsfütterung greifen. Hierbei wird die Katze so lange regelmäßig mit püriertem Futter ernährt, bis sie wieder von selbst frisst. Um die Nahrung einzugeben, haben sich Einmal-spritzen (selbstverständlich ohne Nadel!) bewährt. Diese erhält man kostengünstig in jeder Apotheke. Sollte der Tierarzt nichts anderes verordnet haben, kann man das gewohnte Katzenfutter püriert und mit warmen Wasser versetzt eingeben.

Ein Link zu guten Rezepten für Päppelfutter findet sich in der Linkliste.

Hausapotheke

Nützlich ist es, sich zur ersten Versorgung von Wunden oder leichten Krankheitsanzeichen eine kleine Katzenapotheke anzulegen. Als Wundsalbe eignet sich beispielsweise Bepanthen, nicht jedoch jodhaltige Salben, da diese nicht selten Allergien bei Katzen auslösen. Zusätzlich kann ein Desinfektionsmittel (z.B. Octenisept) bereitgehalten werden.

Das längerfristige Lagern von speziellen Katzenmedikamenten z.B. Schmerzmitteln ist nicht anzuraten, da diese nur nach ärztlicher Absprache und Dosierungsempfehlung verabreicht werden und ein Überschreiten des Haltbarkeitsdatums vermieden werden sollte.

Der Kragen/Trichter

Kater Bambam mit Babybody

ein Body stört die Bewegungsfreiheit nicht

Für viele Katzen ist es ein Graus, einen Trichter oder Kragen zu tragen. Um das schnelle und ungestörte Abheilen von Operationsnarben zu gewährleisten und das Anknabbern und Abschlecken von Operationsfäden zu verhindern, ist es jedoch meist unumgänglich, diese Maßnahmen zu ergreifen.

In den meisten Fällen jedoch ist es für Katze und Halter angenehmer, einen Schlauchverband oder einen zurechtgeschnittenen Babybody zu verwenden.

Wer gern möchte, kann seiner Katze auch einen speziellen Katzenbody kaufen. In der Linkliste befindet sich der Verweis zu einem Online-shop, der individuell angefertigte Katzen- und Hundebodies für einen fairen Preis anbietet.

Schonkost

Hat die Katze Durchfall oder Verdauungsschwierigkeiten, kann es angebracht sein, sie vorerst mit Schonkost zu ernähren. Dazu kocht man einfach Hühnchen mit ein wenig Karotte, einer kleinen Prise Salz und bietet es der Katze möglichst noch lauwarm an. Eine genaue Anleitung findet sich in unserem Blogbeitrag " Hühnerbrühe und Schonkost selbst gemacht" .

Urinproben entnehmen/erhalten

Um Unsauberkeit oder Erkrankungen der Blasen und Nieren genau diagnostizieren zu können, ist oftmals eine Urinprobe der Katze vonnöten. Eine solche Probe zu erhalten, ist bei manchen Katzen nicht ganz einfach. Dazu gibt es verschiedene Methoden:

Bei Unsauberkeit kann der Urin einfach mithilfe einer sauberen Einmalspritze vom Boden aufgesaugt werden. Auch die Möglichkeit, der Katze beim Urinieren ein Gefäß oder eine Schöpfkelle unter zu halten ist möglich, sofern sie dies toleriert. Beim Tierarzt sind spezielle Streusorten erhältlich, die den Urin nicht aufsaugen. Benutzt die Katze also die Toilette, kann der Urin mit einer Einmalspritze aufgesogen werden.

Wichtig bei der Probensammlung zuhause ist, dass der aufgenommene Urin frisch innerhalb der nächsten 3 Stunden beim Tierarzt eintreffen sollte, um eine Verfälschung der Testergebnisse zu verhindern. Zwei weitere Möglichkeiten, Urin von der Katze zu erhalten, sind beim Tierarzt möglich. Entweder wird die Blase vom Fachpersonal ausmassiert oder die Blase wird mithilfe einer Spritze punktiert und Urin direkt entnommen. Da diese Methoden jedoch unangenehm bis schmerzhaft sein können, sollten sie, so weit möglich, nur als letzte Alternative gelten.

Veränderungen im sozialen Gefüge aufgrund von Krankheit

Kranke Katzen ändern ihr Verhalten, ziehen sich zurück und sind meist nicht mehr sehr durchsetzungsfähig. Lebt die kranke Katze mit Artgenossen zusammen in einer Gruppe, kann es zu Streitigkeiten und Verschiebungen im sozialen Gefüge kommen. Oftmals wird die Katze gemobbt, das freundliche Verhalten ihrer Gefährten wandelt sich in Konfrontation. Dies bedeutet zusätzlichen Stress für alle betroffenen Katzen. Selbst während und nach der Heilungsphase kann es vorkommen, dass sich die Tiere untereinander nicht mehr wie gewohnt verstehen. Die anderen Tiere scheinen die Krankheit zu spüren und reagieren mit Rückzug oder gar aggressivem Verhalten auf die kranke Katze.

Man sollte in so einer Situation versuchen, dem pelzigen Patienten möglichst viel Ruhe zu gönnen, eine lange Separierung ist jedoch nicht angeraten. Stattdessen wäre es empfehlenswert, die anderen Katzen durch zusätzliche Spielzeiten von der betroffenen Katze abzulenken und deutlich zu machen, dass aggressives Vorgehen nicht toleriert wird. Dies kann man den Aggressoren durch laute Worte oder aus-dem-Zimmer-schicken klar machen.

Da Katzen sich vorwiegend durch den Geruch erkennen kann auch der (durch ihr Leiden oder den Tierarztbesuch) veränderte Körpergeruch der erkrankten Katze ein Aspekt für Probleme innerhalb der Katzengruppe sein. Das Abreiben aller Katzen mit dem gleichen (bereits vom Halter getragenen) Kleidungsstück oder Handtuch kann hier Linderung bringen.


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Buchtipps:
  • "Handbuch Katzenkrankheiten – vorbeugen – erkennen – behandeln", Sabine Schroll, ISBN: 978-3861271321