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Gewichtsprobleme

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 22.08.2014

O b eine Katze Unter-, Normal- oder Übergewicht hat, kann man pauschal nicht an Zahlen festlegen. Größe, Statur und Alter des Tier müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Eine zierlich gebaute orientalische Katzendame wird beispielsweise mit einem Gewicht von 5 Kilo moppelig aussehen, eine weibliche Maine Coon Katze nicht. Es ist vielmehr wichtig, ihre Statur zu bewerten. Am besten ist dies möglich, wenn man sich die Katze von oben oder von der Seite ansieht:

Gewichtscheck bei Katzen

Übersicht zum Gewichtscheck bei Katzen

Untergewicht: Hat die Katze keine oder nur eine sehr dünne Fettschicht auf dem Brustkasten und keine Fettschicht am Bauch, so ist sie untergewichtig. Man kann deutlich Taille, Rückenwirbel, Rippen und Beckenknochen sehen und ertasten. Die Schulterblätter sind beim Blick auf das Profil der Katze deutlich zu sehen.

Normalgewicht: Eine normalgewichtige Katze hat etwas Bauchfett, eine dünne Fettschicht auf Brustkorb und Rippen. Die Taille ist gut erkennbar und nicht eingefallen. Streicht man ihr über den Körper, so sollten Rückenwirbel und Brustkorb gut zu ertasten, jedoch nicht deutlich hervorstechend zu sehen sein.

Übergewicht: Eine Katze, die Übergewicht hat, hat keine erkennbare Taille. Sie hat eine deutliche Fettschicht am Bauch, weswegen sich ein Hängebäuchlein zeigt. Ihr Brustkorb und ihre Rückenwirbel sind nicht zu sehen und auch nur schwer zu ertasten. Sie ist nicht nur in ihrem Bewegungen eingeschränkt, was sich auf Fellpflege und Spieltrieb auswirkt, in der Regel werden auch Beschwerden wie Kurzatmigkeit oder fehlende Kondition auftreten.

FBMI - der feline Body Mass Index

Messung zur Ermittlung des FBMI

so werden die Werte für den FBMI richtig gemessen

Wie auch bei uns Menschen gibt es mittlerweile für Katzen einen wissenschaftlichen ermittelten BMI. Dieser Wert - "FBMI" (feliner Body Mass Index) genannt - ermittelt das Verhältnis zwischen Brustkorbumfang und der Länge des Unterschenkels. Er soll so Aufschluss darüber geben, ob die Katze Unter-, Normal- oder Übergewicht hat.

Um die zugrunde liegenden Werte richtig und genau zu ermitteln, ist der Brustkorbumfang der Katze im Bereich der neunten Rippe (stärkste Stelle des Brustkorbs) und die Länge des Unterschenkels von der Mitte der Kniescheibe bis zum Fersenhöcker zu messen (siehe Beispielbild).

Anhand der ermittelten Werte kann aus unten stehender Tabelle entnommen werden, in welchem Bereich das Gewicht der Katze liegt (orange=Untergewicht, grün=Normalgewicht, rot=Übergewicht). Wichtig hierbei ist es, dass die Katze beim Abmessen steht und das Maßband leicht gelockert (aber nicht zu locker) um den Brustkorb der Katze liegt.

Die Messwerte wurden bei 60 Kurzhaarkatzen gemessen, weswegen sie auf langhaarige Katzenrassen nur bedingt zu übertragen sind. Bei der Messung der Brustkorbumfangs bei Halblang- oder Langhaarkatzen sollten etwa 3cm abgezogen werden, um keine verfälschten Ergebnisse zu erhalten. Die Firma Waltham hat die Studienergebnisse zusammen mit Royal Canin und der Universität von Liverpool im Jahre 2003 ermittelt.

U Brustkorb-Umfang in cm
n 60 58 56 54 52 50 48 46 44 42 40 38 36 34 32 30 28 26 24 22 20
t 25
e 24
r 23 Unter-
s 22 gewicht
c 21
h 20
e 19
n 18
k 17 Normal-
e 16 gewicht
l 15 Über-
l 14 gewicht
ä 13
n 12
g 11
e 10

Formel zur Berechnung des Körperfetts bei der Katze

Die genaue Formel zur Berechnung des Körperfettanteils der Katze lautet:

Körperfettanteil = (((Brustumfang ÷ 0,7062) - Unterschenkellänge) ÷ 0,9156) - Unterschenkellänge
Erklärung: Zunächst teilt man den Brustumfang durch 0,7062 und zieht von diesem Wert dann die Unterschenkel-länge ab. Der erhaltene Wert wird durch 0,9156 geteilt. Von diesem Ergebnis zieht man noch einmal die Unterschenkel-länge ab.

Ein Körperfettanteil von etwa 10-30% ist als normal anzusehen.

Welche Gründe gibt es für Übergewicht bei Katzen?

Die Gründe für Übergewicht bei Katzen sind vielfältig. Die häufigsten Auslöser sind Krankheit, falsche Ernährung und mangelnde Bewegung. Besonders die Verfütterung von Trockenfutter oder minderwertigeren Nassfuttern kann Katzen auf Dauer dick machen. Die im Trockenfutter enthaltenen Mengen an Kohlenhydraten kann von der Katze nicht verwertet werden und landet so als Dickmacher "auf den Hüften". Die Tatsache, dass die meisten Katzen ihr Trockenfutter ganztägig zur Verfügung haben, trägt dazu bei, ihr natürliches Sättigungs- und Hungergefühl ins Ungleichgewicht zu bringen.

In vielen weniger hochwertigen Nassfuttersorten ist Zucker (auch Karamell und Inulin zählen dazu!) als Bestandteil verarbeitet. Dies kann neben Zahnproblemen auch Übergewicht zur Folge haben. So manche Katze (besonders Wohnungskatzen sind gefährdet), bewegt sich nicht ausreichend, um die durch die Nahrung aufgenommene Energie zu verbrauchen und wird so zu dick.

Nicht zuletzt ist auch eine hohe Kalorienzahl in manchen Futtersorten für Übergewicht bei der Katze verantwortlich. Frisst die Katze von hochkalorischem Futter jeden Tag nur ein bisschen zu viel, ist auf die Dauer ein zu hohes Gewicht vorprogrammiert. Mehr zu Kalorien im Katzenfutter in den Bereichen "Trockenfutter hat eine hohe Energiedichte!?" und "Trockensubstanz, Kohlenhydrate und Energiedichte ausrechnen"

Gewichtsprobleme nach der Kastration

Kater Muffin mit Kastratenbauch

Ein Kastratenbauch besteht aus überschüssiger Haut und nicht aus Fettgewebe

Nach einer Kastration hat die Katze einen verminderten Energiebedarf. Sie sollte also weniger Kalorien zu sich nehmen als vor der Kastration, um nicht dick zu werden. Minderwertiges Futter und nicht ausreichende Bewegung sorgen bei allen Katzen für Übergewicht, so auch bei kastrierten Katzen. Die Kastration allein verursacht kein Übergewicht, auch, wenn dies immer wieder gern behauptet wird.

Auch der sogenannte Kastratenbauch sorgt dafür, dass viele Katzenhalter der Meinung sind, ihre Katze wäre zu dick. Dieser Kastratenbauch - auch Fettschürze - genannt ist tatsächlich aber nichts anderes als eine Bindegewebsschwäche, welche sich vor allem am Bauch bemerkbar macht. Der Bauchschnitt bei weiblichen Katzen und eine durch die Hormomumstellung veränderte Hautelastizität sollen Auslöser dieses "Schwabbelbäuchleins" sein. Da aber auch (schlanke) Kater betroffen sind, ist eine erbliche Bindegewebsschwäche wahrscheinlicher.

Um die Katze davor zu bewahren, nach der Kastration übergewichtig zu werden, sollte sie hochwertig gefüttert werden und zu viel Bewegung animiert werden. Ausreichende Beschäftigung mit Spielangeln, Bällen und Rennspielen gehören dazu. Da hochwertiges Futter weniger Kalorien enthält als minderwertiges Futter oder Trockenfutter müssen oftmals die Futterrationen bei kastrierten Katzen nicht einmal reduziert werden.

Wenn die Katze abnehmen soll

Ist die eigene Katze übergewichtig, so können daraus gesundheitliche Probleme wie Diabetes, Herz- oder Gelenkerkrankungen resultieren. Am meisten von Übergewicht betroffen sind Wohnungskatzen, da diese den ihrer Natur entsprechenden Bewegungsdrang bei unangemessener Haltung nicht ausleben können. Kommt dazu noch zu reichliches oder minderwertiges, zuckerhaltiges oder nicht geeignetes (z.B. Essensreste vom Tisch) Futter, wird die Katze dick.

Statt die Katze jetzt mit "FdH"-Radikalkuren, Diätfutter oder gar Fastenkuren zum Abnehmen zu nötigen, ist es ratsamer, die Ernährung auf hochwertigere Nahrung und nur unwesentlich reduzierte Portionen umzustellen und sie zu mehr Bewegung zu motivieren. Der Umstellung auf mehr Bewegung sollte jedoch zum Wohle der körperlichen Gesundheit der Katze nur in kleinen Schritten erfolgen, dafür aber regelmäßig. Viele Katzenhalter unterschätzen auch die Menge und den Kaloriengehalt der zwischendurch verfütterten Leckerchen. Eine Reduzierung der Leckerchenportionen ist ratsam.

Zudem sollte dazu übergegangen werden, der Katze Snacks nicht nur als milde Gabe anzureichen. Es sollte versucht werden, die Katze dazu zu bringen, für ihr Leckerchen auch etwas zu tun, beispielsweise mithilfe von Fummelbrettern oder dem Clickern. Maßloses Vollfressen ohne ausreichende bzw. ausgleichende Bewegung ist auf Dauer mehr als schädlich für die Gesundheit der Katze.

Wichtig: Hunger sollte die Katze jedoch beim Abnehmen nicht leiden, sie sollte stets satt werden. Mit der Fütterung von hochwertigem, ausgewogenen Futter wird die Katze auch von kleineren Mengen satt, das Sättigungsgefühl hält länger an. Die Inhaltsstoffe von solchem Futter werden in höherem Maße verwertet und setzen daher weniger an. Um die Entwicklung des Körpergewichts genau kontrollieren zu können, empfiehlt es sich, ein Gewichtsprotokoll anzulegen. Eine passende Vorlage kann hier heruntergeladen werden.

Welche Gründe gibt es für Untergewicht bei Katzen?

Auch Untergewicht bei Katzen wird durch viele Faktoren beeinflusst. Ist die Katze krank, unkastriert, bekommt nicht die richtige Nahrung oder steht sie unter Dauerstress, kann sich dies auf ihre Figur auswirken. Unkastrierte Tiere können aufgrund des Stresses, der mit der Potenz und den Rangkämpfen einhergehen, nicht richtig zunehmen. Rollige Katzen vernachlässigen in der Rolligkeit die Futteraufnahme, verbrennen durch ihr Verhalten mehr Energie, als es normalerweise der Fall ist.

Auch weniger hochwertiges Futter kann dazu beitragen, dass die Katze Untergewicht hat. Wird sie nicht mit allen benötigten Nährstoffen in ausreichender Menge versorgt, kann ihr Stoffwechsel keine "Reserven" aufbauen. Auch Parasitenbefall kann ein Grund für Untergewicht bei der Katze sein. Wird die Katze in ihrem Zuhause von anderen Katzen gemobbt, werden ihre Bedürfnisse nach Ruhe und Rückzug nicht akzeptiert, weil sie ständig von irgendwem "begrabbelt" (Kinder, Besucher) wird, kann sie ebenfalls unter zu gerigem Gewicht leiden. Stress ist ein sehr ernstzunehmender Auslöser für Untergewicht (und Krankheit).

Gewichtsprobleme im Alter oder bei Krankheit

Viele alte oder kranke Katzen nehmen nicht mehr regelmäßig Nahrung zu sich oder fressen nicht genug, um ihren Energiebedarf zu decken. Schmerzen, verschnupfte Nasen, Zahnprobleme oder verminderter Appetit führen dazu, dass die Katze langfristig abnimmt. Es ist wichtig, besonders in solchen Zeiten das Gewicht und den Gesundheitszustand der Katze regelmäßig zu beobachten und zu kontrollieren. Die Katze sollte nicht länger als 24 Stunden hungern und nicht rapide an Gewicht verlieren.

In schlimmen Fällen hilft eine Zwangsfütterung oder eine Fütterung mit speziellen Nahrungspasten, welche kalorienreich und besonders nährend sind (Bezugsquellen in der Linkliste). Auch das Anbieten besonders geruchsintensiver Nahrung wie Thunfisch, Parmesan, Käse oder spezielle Leckerchen kann den Appetit der Katze "auf Trab" bringen. Das Anwärmen des Futters kann zusätzlich dafür sorgen, dass die Mahlzeit schmackhafter wird.

Nimmt die Katze mehr als ein Zehntel ihres Gewichts in kurzer Zeit ab, ist das ein deutliches Signal, sie dem Tierarzt vorzustellen und eine eingehende körperliche Untersuchung vornehmen zu lassen! Besonders kranke und alte Katzen brauchen körperliche Reserven, um Krankheiten und "schlechte Zeiten" mit ausreichend Kraft zu überstehen.

Wenn die Katze zunehmen soll

Zunächst einmal sollte die Katze auf Parasiten und Krankheiten untersucht werden. Nicht selten ist eine äußerlich nicht zu bemerkende Krankheit Grund für Untergewicht. Auch eine Kastration macht Sinn, weil die Katze dadurch automatisch weniger Stress ausgesetzt ist. Ihr Potenzgehabe, Rangordnungsstreitigkeiten und Mobbing können so vermindert oder ganz vermieden werden.

Damit die Katze zunehmen kann, sollte eine Umstellung auf hochwertiges Futter und feste Fütterungszeiten erfolgen. Durch hochwertiges und ausgewogenes Futter erhält die Katze alle benötigten Nährstoffe, Mineralien und (tierischen!) Proteine in ausreichender Menge, um gesund zu werden und zu bleiben. Feste Fütterungszeiten sorgen dafür, dass die Katze ihr natürliches Hungergefühl wiedererlangt.

Auf die Fütterung von Trockenfutter als Hauptmahlzeit sollte verzichtet werden, stattdessen kann es als Leckerchen zwischendruch angeboten werden. Um das Futter schmackhafter zu machen, kann man es erwärmen, ein wenig Parmesankäse darüber streuen oder Bierhefe vor dem Fressen anbieten. Bierhefe soll appetitanregend wirken, ist jedoch für die Verfütterung an nierenkranke Katzen nicht geeignet. Hier sollte auf Edelhefe zurückgegriffen werden. Bierhefe kann man in Tablettenform in jeder Drogerie beziehen.

Lebensmittel, die der Katze beim Zunehmen helfen sind beispielsweise Lammhack, Geflügel mit Haut, Hüttenkäse oder ungewürzter Gänseschmalz. Auf die Verfütterung von pflanzlichen Ölen und Fetten sollte man lieber verzichten: sie sind weniger geeignet, da ihr Verhältnis von Fettsäuren für die Katze unausgewogen ist. Ebenfalls eignet sich das Verfüttern von speziellen hochkalorischen Ergänzungsfuttermitteln wie NutriCal, CaloPet oder Reconvales (Bezugsquellen finden sich in der Linkliste).

Wie auch beim Abnehmen sollte die Gewichtssteigerung bei der Katze langsam erfolgen, um ihre Gesundheit nicht zu schädigen. Um die Entwicklung des Körpergewichts genau kontrollieren zu können, empfiehlt es sich, ein Gewichtsprotokoll anzulegen. Eine passende Vorlage kann hier heruntergeladen werden.


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