Die richtige Futtermenge für die Katze ist abhängig von vielen Faktoren

Futterhersteller sind gesetztlich dazu verpflichtet, Fütterungsempfehlungen auf die Verpackungen aufzudrucken. Nicht immer jedoch passen diese zum tatsächlichen Bedarf unserer individuellen Katze. Denn der hängt davon ab, wie aktiv die Katze ist, wie viel sie wiegt, ob sie Übergewicht hat – und nicht zuletzt auch, wie viel Energie ihr Futter liefert. Um die ganze Sache schwieirger zu machen, müssten wir eigentlich auch saisonale Schwankungen, Gesundheitszustand und Alter mit in die Betrachtung einbeziehen.

Da aber vor allem das Hungergefühl und die Aktivität täglich schwanken, müssen wir uns entweder mit theoretischen Berechnungen begnügen – oder die Katze selbstständig entscheiden lassen, wie viel sie braucht. Hat sie ein gutes Sättigungsgefühl, frisst von sich aus nicht übermäßig und ist ihr Futter keine Kalorienbombe, klappt das in der Regel recht gut.

Viele Faktoren beeinflussen den Futterbedarf der Katze

Futter soll die Katze nicht einfach nur satt machen. Es muss vor allem ihren täglichen Kalorien- und Nährstoffbedarf decken. Allerdings schwanken diese beiden Bedarfe im Lauf des Katzenlebens. So braucht sie zum Beispiel als Kitten von allem etwas mehr und nach der Kastration weniger Kalorien. Aber nicht nur ihr Alter wirkt sich auf den Kalorienbedarf aus: auch ihre Aktivität, ihr Gewicht und ihre Gesundheit spielen hierbei eine Rolle.

Letztlich ist auch die Zusammensetzung des Futters selbst entscheidend: enthält es viel Energie oder eher weniger? Daher müssen wir alle diese Punkte bei der Wahl der Futtermenge bedenken.

Katzen sind Häppchenfresser und fressen viele kleine Mahlzeiten pro Tag

Sind Katzen auf sich gestellt, verbringen sie den Großteil ihres Tages mit der Jagd. Untersuchungen zeigen, dass sie dann pro Tag etwa 10-20 kleine Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen. Das heißt für unseren Katzenhaushalt: je mehr kleine Mahlzeiten, desto besser. Daher sollten erwachsene Katzen mindestens 2 – 3 Mahlzeiten pro Tag erhalten, Kitten sogar 5 – 10.

Kitten brauchen viel Energie und viele Nährstoffe – daher auch viel Futter

Kitten im Wachstum haben einen etwa zweieinhalb Mal so hohen Kalorienbedarf wie ausgewachsene Katzen. Diese Energie brauchen sie zum Wachsen. Das gilt auch für die Nährstoffe, die im Futter enthalten sind: der Körper baut neues Gewebe auf, Knochen, Organe und Körperzellen verändern sich ständig. Daher wird oft empfohlen, ihnen Futter in unbegrenzter Menge zur Verfügung zu stellen: wer Hunger hat bekommt genug zum Sattwerden.

Das hat zusätzlich den Vorteil, dass Kitten schon von Anfang an lernen, ein gutes Sättigungsgefühl zu entwickeln. Dadurch kannn späteren Problemen wie übermäßiges Fressen, Betteln und Gewichtsprobleme vorgebeugt werden. Da Kitten schubweise wachsen, kann es zwischenzeitlich so aussehen, als seien sie zu dick – dies gleicht sich in der Regel jedoch beim nächsten Wachstumsschub aus.

Katzen mit guten Sättigungsgefühl benötigen keine rationierten Portionen

Ist die Katze es gewohnt, immer satt zu werden und keinen Hunger leiden zu müssen, teilt sie sich ihr Futter in der Regel selbstständig ein und überfrisst sich nicht. In solchen Fällen ist es nicht nötig, Kalorienbedarfe und Futtermengen genau auszurechnen. Es ist jedoch wichtig, das Gewicht und die Körperstatur der Katze im Auge zu behalten: nimmt sie viel ab oder zu, sollte – neben einem gesundheitlichen Check – auch eine Anpassung der Futtermenge erfolgen.

Ist die Katze krank, hat ein gestörtes Sättigungsgefühl oder Gewichtsprobleme, kann es sinnvoll sein, ihre tägliche Futtermenge etwas genauer zu betrachten.

Orientierung bei der Rohfütterung: 30 – 50g Fleisch pro Kilogramm Körpergewicht

Beim Barfen geht man in der Regel von einer Menge von 30-50g Fleisch pro Kilogramm Katzengewicht und Tag aus – Supplemente, Wasser und Ballaststoffe kommen zusätzlich dazu. Aber auch hier gilt: Kitten und erwachsene Katzen mit gesundem Sättigungsgefühl erhalten die Menge, die sie verlangen.

Die theoretische Futtermenge der Katze berechnen

Möchten wir – aus welchem Grund auch immer – die Futtermenge unserer Katzen tatsächlich als Zahl berechnen, können wir dazu bestimmte Berechnungsformeln nutzen. Sie beziehen das Körpergewicht, den Körperzustand und mehrere Informationen über das Futter mit ein. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass die Deckung des täglichen Energiebedarfs nicht auch zwangsläufig bedeutet, dass die Katze ihren Nährstoffbedarf deckt!

Wenn die Katze zu viel frisst

Nicht immer können wir uns darauf verlassen, dass die Katze aufhört zu fressen, wenn sie satt ist. Es gibt viele Katzen, die nicht genug bekommen. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Krankheiten: z.B. Schilddrüsenprobleme, Diabetes
  • Langeweile & Unterforderung
  • Stress & Futterneid beim Fressen
  • Zu schmackhaftes oder auch minderwertiges Futter
  • Nicht ausgeprägtes Sättigungsgefühl (z. B. durch Hungerphasen ohne stark rationierte Futterportionen in der Vergangenheit

Der erste Schritt in solchen Fällen sollte also immer eine gründliche tierärztliche Untersuchung sein. Ebenfalls sinnvoll ist es, die Futterauswahl und die Haltungsbedingungen zu optimieren.

Mehr Infos zu Übergewicht und nimmersatten Katzen findest du auf der Unterseite Übergewicht bei Katzen

Wenn die Katze zu wenig frisst

Neben Katzen, die regelrecht alles in sich hineinfressen gibt es auch jene Exemplare, die nur wenig Appetit haben. Auch hier können wieder zahlreiche Ursachen zugrunde liegen. Allen voran:

  • Krankheiten
  • Zahnschmerzen
  • Stress, Angst & Unwohlsein (beim Fressen)
  • wenig schmackhaftes Futter
  • Hoher Energiegehalt des Futters

Letzter Punkt ist nicht bedenklich, solange die Katze nicht an Gewicht verliert und alle benötigten Nährstoffe mit der Nahrung aufnimmt. Vorsichtshalber sollten wir aber auch bei Katzen mit wenig Appetit zunächst eine gründliche tierärztliche Untersuchung veranlassen.

Mehr Infos zu Untergewicht und Appetitanregung bei Katzen findest du auf der Unterseite Untergewicht bei Katzen

Hinweise, Quellen und weitere Informationen

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