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Supplemente

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.12.2014

Bei der Rohfleischfütterung von Katzen gilt es nicht nur die Gabe von rohem Fleisch zu bedenken, sondern vor allem auch den Bedarf der Katze an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und vielen anderen wichtigen Komponenten abzudecken. Die Funktion der einzelnen Supplemente und ihre Unterschiede untereinander sind besonders für Anfänger schwer zu durchschauen.

Nicht alle Nährstoffe, die die Katze täglich benötigt, müssen extra zugegeben werden. Viele sind bereits im Fleisch enthalten. Je nach Methode der Rohfleischfütterung werden einige andere aber auch extra hinzugefügt. Welche Supplemente sich zur Deckung des Nährstoffbedarfs der Katze eignen soll hier aufgeführt werden.

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Allgemeines über Nährstoffe und Supplemente

Wofür all diese Supplemente? In der Natur werden auch nicht extra Zusätze zugeführt!


Vergleich von Maus mit unsupplemntierter Hühnerbrust

Dieses vereinfachte Diagramm soll zeigen, wie sehr sich die Zusammensetzung einer Tagesration Maus2,5 von den offiziellen Bedarfswerten27 und einer Tagesration aus reinem Fleisch1,3,4 unterscheidet

Die natürliche Nahrung der Katze besteht aus Mäusen, Vögeln, teilweise Insekten und Kleingetier. Dabei frisst die Katze das gesamte Beutetier mitsamt Innereien, Knochen, Blut und Federn/Fell - Ausnahme bildet hier nur der Darm, der nicht immer mitgefressen wird78. Die Abwechslung im Speiseplan stellt sicher, dass die Katze alles bekommt, wie sie zum gesund-bleiben braucht. Fleisch allein kann der Katze nicht alle benötigten Nährstoffe bieten, so ist eine Supplementierung zumindest mit Innereien, Knochen, Fett und teilweise Blut in jedem Fall nötig. Die Verfütterung von reinem Fleisch allein würde auf Dauer zu Mangelerscheinungen bei der Katze führen - welche sich letztlich in körperlichen Krankheiten manifestieren.

Die unten stehende Tabelle zeigt die Unterschiede bei ausgewählten Nährstoffen zwischen einer Tagesportion Maus25, den offiziellen Bedarfswerten einer Katze27 und einer Tagesportion reinem Hühnerfleisch14. Es wurde beispielhaft von einer Tagesration für eine 4-Kilo-Katze ausgegangen (obige Grafik verdeutlicht die Unterschiede auch optisch). Die Unterschiede sind recht deutlich und machen klar, warum eine Supplementierung mit ausgewählten Ergänzungen nötig ist.

Protein Fett Vitamin A Vitamin E Eisen Kalzium Phosphor Taurin
220g "wilde" Maus
(ca. 11 Stück)
41,8g2 13,86g2 0,7888mg2 6,16mg2 0,836mg5 1450mg2 1090mg2 391,6mg2
offizielle Bedarfswerte 12,5g27 5,5g27 0,063mg27 2,5mg27 5,0mg27 0,18mg27 0,16mg27 80mg27
120g Hühnerbrust 27,0g1 3,144g1 0,0180mg1 0,306mg4 0,440mg1 6mg1 255,6mg1 15,9mg3

Wieviel von welchem Supplement?

Diese Frage ist pauschal nicht zu beantworten. Es hängt vom Körpergewicht der Katze und von den verwendeten Fleischsorten und Innereien ab, wieviel von welchem Supplement zur Mahlzeit hinzugefügt werden müssen. So haben verschiedene Fleischsorten verschiedene Fettgehalte, verschiedene Gehalte an Vitaminen und Mineralstoffen. Eine ausgewachsene 4-Kilo-Katze benötigt andere Mengen an Zugaben als ein Katzenkind im Wachstum.

Um diese Faktoren zu berücksichtigen muss zunächst der Bedarf der eigenen Katze individuell festgestellt werden. Die Auflistung "Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe" kann dabei helfen. Als nächstes muss der Nährstoffgehalt des Fleisches und der Innereien festgehalten werden. Die Differenz zwischen Nährstoffgehalt des Fleisches und dem tatsächlichen Bedarf der Katze muss supplementiert werden.

Vereinfacht gesagt stellen sich die Fragen "Wieviele Nährstoffe sind im gekauften Fleisch enthalten? Deckt das den Bedarf meiner Katze? Wenn nein, wieviel muss ich noch hinzufügen?" Man kann diese Daten mithilfe einer Nährstofftabelle oder -datenbank (Link dazu in der Linkliste) selbst ausrechnen oder sich einen der speziell angebotenen Kalkulatoren (Link dazu ebenfalls in der Linkliste) hinzuziehen.

Zum Einstieg scheint das Rechnen und Ausgleichen mühsam und kompliziert. Je öfter man sich jedoch (auch praktisch) damit auseinander setzt, desto klarer und selbstverständlicher wird die Thematik.

Fertigmischungen und Komplettpräparate

Hackfleisch mit Felini Complete und Karotten

Hackfleisch mit Felini Complete (rechts mittig:weißes Pulver) und Karotten

Es gibt bereits fertige Mischungen von Supplementen im Handel zu kaufen. "Felini Complete" , "easy BARF", "Barfers Best" und "Instinct TC" sind nur vier Beispiele der im Handel erhältlichen Mischungen. Diese fertig zusammengestellten Supplement-Mixturen sind besonders für den Einstieg in die Rohfütterung von Katzen geeignet, da sie die Zubereitung und die Rezept-zusammenstellung stark vereinfachen.

So sind diese Präparate häufig die einzige Ergänzung, die - neben einer eventuellen Zugabe von Fett, Lachsöl und teilweise Ballaststoffen - zum reinen Fleisch gemischt werden.

Eine längerfristige, ausschließliche Verfütterung solcher Fertigpräparate ist durchaus möglich, jedoch sollte hier sehr großer Wert auf Abwechslung bei den verwendeten Fleischsorten und - so weit nötig - Innereien gelegt werden.

Zudem ist es wichtig, darauf zu achten, dass das Präparat alles enthält, um den Bedarf der Katze zu decken - bei manchen Produkten ist beispielsweise die zusätzliche Verwendung von Vitamin A- (z.B. Leber) und Vitamin D-Supplementen (z.B. Fisch) nötig. In solchen Fällen ergibt erst diese Zumischung eine einigermaßen ausgewogene Mahlzeit.

Worauf bei Komplettpräparaten achten?

  • Nicht enthalten sein sollten (Zusammensetzung): Kräuter, pflanzliche Nebenerzeugnisse (z.B. Apfelfaser, Apfeltrester), Zucker (z.B. Dextrose), Milch (oder Milcherzeugnisse z.B. Molke), pflanzliches Öl, Vitamin C, Beta-Carotin, Getreide, Samen, Nüsse
  • Enthalten sein sollten (Zusatzstoffe): Kalzium, Taurin, Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E, die verschiedenen B-Vitamine (B1-6, B9/11 + B12), Eisen, Zink, Mangan, Kupfer, Jod.
    • ist eines davon nicht enthalten, muss es supplementiert werden, der Verpackungsaufdruck oder beiliegende Hinweiszettel sollte erklären, wie und womit (auch welche Dosierung)
    • werden keine Zusatzstoffe (Vitamin-, Mineralstoff- und Spurenelementzugaben) aufgelistet, so liegt die Vermutung nahe, dass das Präparat nicht alles enthält, was die Katze braucht
  • idealerweise gibt die Zusammensetzung nur "Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente" an und bezeichnet im Bereich "Zusatzstoffe" die genauen Mengen, aber auch die Auflistung von verwendeten Supplementen (beispielsweise "Hefen" oder "Seealgen") ist - neben der auführlichen Auflistung der Zusatzstoffe - angemessen
  • je ungenauer die Beschreibung der Zusammensetzung und der Zusatzstoffe, umso weniger empfehlenswert ist das Produkt
  • ein Präparat für Hunde eignet sich nicht für Katzen - wird beides im Aufdruck beworben, besser nicht kaufen: beide Tierarten weisen wichtige Unterschiede im Nährstoffbedarf auf
  • der Hinweiszettel oder Verpackungsaufdruck sollte die genaue Dosierung des Präparats angeben
  • der Hinweiszettel oder Verpackungsaufdruck sollte den Umgang mit dem Produkt erklären und auch angeben, welche Fleischteile und Innereien zugemischt werden können/müssen




die einzelnen Nährstoffe und Supplemente im Detail

Statt Fertigmischungen zu verwenden, können Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe auch durch natürliche Supplementierung zum Fleisch kommen. Je nachdem, welche Methode der Rohfleischfütterung angewendet wird, werden unterschiedliche Mengen der einzelnen Supplemente in die Mahlzeiten eingemischt. Viele Nährstoffe sind allerdings bereits mit der Verfütterung von Fleisch, Innereien und Knochen abgedeckt und müssen nicht extra supplementiert werden.

Vitamin A: Supplemente Leber / Leberpulver / Eigelb / Dorschlebertran

Leber enthält viel Vitamin A. Vitamin A wird von der Katze gespeichert und kann überdosiert werden, daher sollten nur etwa 3-5% der rohen Mahlzeit für die Katze aus Leber bestehen. Oft wird rohe Leber in Stücken von der Katze verschmäht, da Geruch und Geschmack gewöhnungsbedürftig sind. In solchen Fällen hilft es meist, die Leber zu pürieren und sie - vermischt mit den anderen Supplementen - als Sauce über das Futter zu geben.

Eigelb enthält ebenfalls Vitamin A, allerdings so wenig, dass eine natürliche Supplementierung nur allein mit Eigelb nicht praktikabel ist.

Vitamin B: Supplemente Bierhefe / Edelhefe / Vitamin-B-Komplex / Niere

Bierhefe wird für die Versorgung der Katze mit B-Vitaminen eingesetzt. Es kann in Pulver-, Flocken oder Tablettenform in Drogerien, Online-Shops und Apotheken bezogen werden. Bei nierenkranken Katzen sollte Edelhefe oder Vitamin-B-Komplex verwendet werden. Bierhefe sollte ebenfalls nicht für Katzen mit Struvit-Steinen angewendet werden, den Bedarf der Katze kann man in diesem Fall aber durch Vitamin-B-Komplex-Tabletten ausgleichen.

Vitamin D: Supplemente Lachs / Sprotte / Forelle / Vigantoletten / Lammherz / Dorschlebertran

Lachs, Sprotte oder Forelle werden dem Rohfleisch beigefügt, um den Vitamin-D-Bedarf der Katze zu decken. Die Lachssorten "Salmon Salar" (atlantischer Lachs) oder "pazifischer Lachs" eignen sich am besten hierzu. 40g Lachs auf 1kg Fleisch gelten als grober Richtwert für die Supplementierung von Lachs.

Eine Alternative für Katzen, die keinen Fisch mögen oder als Abwechslung zur Fischverfütterung können die Vitamin-D3-Tabletten "Vigantoletten" als Supplement eingesetzt werden.

Vitamin E: Supplemente Vitamin-E-Tropfen / Weizenkeimöl

Um die optimale Versorgung mit Vitamin E bei der Katze zu gewährleisten, können Weizenkeimöl oder Vitamin-E-Tropfen in die Rohmahlzeit gemischt werden. Nachteilig ist, dass zur Deckung des Vitamin-E-Bedarfs eine große Menge an Weizenkeimöl benötigt wird und die Vitamin-E-Tropfen auf den ersten Blick recht teuer erscheinen. Da von den Tropfen aber nur wenige benötigt werden um eine Mahlzeit zu komplettieren, rechnet sich die Ausgabe mit der Zeit.

Weizenkeimöl ist im Reformhaus, in Onlineshops und in großen Supermärkten erhältlich, Vitamin-E-Tropfen können über Apotheken oder online bezogen werden. In der Regel werden "Allcura Vitamin-E-Tropfen" zur natürlichen Supplementierung empfohlen. Häufig zu lesen ist die Vorsichtsmaßnahme, Weizenkeimöl nicht an nierenkranke Katzen zu verfüttern.

Mineralstoff Kalzium: Supplemente Eierschale / Calcium-Carbonat / Calcium-Citrat

Eines dieser drei Supplemente wird dem Rohfleisch zugemischt, um den Kalziumbedarf der Katze zu decken. Calcium-Carbonat enthält im Gegensatz zu Calcium-Citrat mehr Kalzium. Bei Katzen mit Nierenerkrankungen sollten Calcium-Carbonat oder Calcium-Citrat verwendet werden. Bei gesunden Katzen sollte regelmäßig zwischen allen Supplementen abgewechselt werden.

Calcium-Carbonat und Calcium-Citrat kann in Pulverform in Onlineshops, Barfershops oder Apotheken bezogen werden. Eierschalenmehl ist dort ebenfalls erhältlich, kann jedoch auch aus getrockneten und gemörserten Eierschalen selbst hergestellt werden. Als grober Richtwert werden 5g Calciumcarbonat auf 1kg Fleisch bzw. 9g Calciumcitrat auf 1kg Fleisch gerechnet.

Eierschalenmehl kann selbst hergestellt werden und muss nicht zwingend gekauft werden: eine kleine Anleitung und Tipps dazu findet sich in unserem Blogbeitrag "Kurztipp: Eierschalenmehl selbst herstellen" .

Mineralstoff Kalzium: Supplement Knochen oder Knochenmehl

Knochenmehl wird - wie der Name schon sagt - aus gemahlenen Knochen hergestellt. Es ist ein natürliches Supplement für die Kalzium und Phosphor-Versorgung der Katze. Knochenmehl enthält viel Phosphor, weswegen nierenkranke Katzen ihren Bedarf besser über Dicalciumphosphat decken sollten.

Knochenmehl kann über Onlineshops, Barfershops oder einen Metzger/Schlachter bezogen werden.

Mineralstoffe Kalzium und Phosphor: Supplement Dicalciumphosphat

Dicalciumphosphat enthält Phosphor und Kalzium und dient zum Ausgleich des Verhältnisses zwischen diesen beiden Mineralstoffen in der Rohfleisch-mahlzeit. Bei nieren- oder blasenkranken Katzen sollte dieses Supplement eingesetzt werden, um Kalzium und Phosphor in der natürlichen Nahrung zu ergänzen.

Dicalciumphosphat ist in Pulverform in verschiedenen Onlineshops, Barfershops oder Apotheken erhältlich.

Mineralstoff Magnesium: Supplemente Wasser / Spirulina / Magnesiumgluconat

Der Magnesiumbedarf der Katze wird vorrangig durch die Aufnahme von Wasser gedeckt. Sollte doch eine Supplementierung von Magnesium nötig sein, bieten sich Spirulina oder Magnesiumgluconat an. Spirulina sind getrocknete Algen und enthalten vor allem Magnesium und Linolensäure. Sie sollten nicht bei von Epilepsie betroffenen Katzen eingesetzt werden. Katzen mit Struvit-Steinen sollten gar keine Magesium-Supplemente erhalten.

Mineralstoff Natrium: Supplemente Meersalz / Himalayasalz / Blut

Meersalz oder Himalayasalz dient der Katze als Natrium-Lieferant. Jodsalz enthält zwar Natrium und Jod, jedoch sollte es aufgrund der verschiedenen (teilweise unbekannten) Zusatzstoffe nicht für die Katze verwendet werden. Es sollte nur reines Salz ohne Rieselhilfe oder andere Hilfsstoffe eingesetzt werden. In der Regel werden 2-4g Salz pro 1kg Fleisch empfohlen, nierenkranke Katzen sollten jedoch weniger Natrium aufnehmen.

Spurenelement Eisen: Supplemente Fortain / Blut / Eisentabletten / Eisentropfen / Milz

Fortain besteht aus getrocknetem Schweine- oder Rinderblut und enthält Eisen und Proteine. Viele Katzen weigern sich, Rohmahlzeiten zu fressen, die mit Fortain angereichert sind. Der unverwechselbare Geruch ist auch bei der Zubereitung der Mahlzeiten zu vernehmen. Statt Fortain können dem Fleisch auch Blut oder Eisentabletten beigemengt werden.

Eisentabletten sind allerdings oft mit verschiedenen Zusatzstoffen versehen, weswegen eine langfristige Verfütterung an die Katze nicht angeraten ist. Blut ist zwar das natürlichste Mittel, um Eisen, Proteine und Mineralstoffe "in die Katz´"zu bekommen, jedoch ist die Verwendung nichts für jeden Rohfütterer. Fortain ist in Pulverform bei verschiedenen Onlineshops, Barfershops oder in der Apotheke zu beziehen.

Eisentropfen, die häufig empfohlen werden sind die "Ferro Sanol-"Tropfen, welche beispielsweise in Apotheken erhältlich sind.

Spurenelement Jod: Supplemente Seealgenmehl / Jodetten / Blut / Fisch

Zur Jodversorgung der Katze werden die Supplemente Seealgenmehl und die Jodtabletten "Jodetten" verwendet. Seealgenmehl besteht aus getrocknetem Knotentang, verbessert die Fellstruktur der Katze und unterstützt gleichzeitig die Funktionen der Schilddrüse und die Verdauung der Katze. Eine Supplementierung mit jodhaltigen Zusätzen sollte bei Katzen mit Schilddrüsenüberfunktion nicht erfolgen.

Seealgenmehl kann über Online-Shops, Barf-Shops und über Apotheken bezogen werden. Jodetten sind ebenfalls in der Apotheke erhältlich.

Ballaststoffe / Gemüseanteil

Ballaststoffe im Katzenfutter dienen dazu, die Verdauung der Katze zu regulieren. Sie werden im Darm nur unvollständig bis gar nicht verdaut. In der Natur übernehmen Federn und Fell der Beute diese Aufgabe. Dem Fleisch werden etwa 5% an Ballaststoffen zugesetzt, bei 100g Fleisch also 5g Ballaststoffe, bei 1 Kilo Fleisch dementsprechend 50g. Hat die Katze zu festen Stuhlgang, kann die Menge auch erhöht werden. Hat die Katze gar keine Verdauungsschwierigkeiten kann auf den Zusatz von Ballaststoffen eventuell ganz verzichtet werden.

Als Ballaststoffquelle im Katzenfutter können Möhren, Gurken, Zuchini oder Kürbis eingesetzt werden. Auch ganze, gequollene Leinsamen, ungeschälter Sesam oder Kokosflocken können zugemischt werden. Flohsamenschalen, welche gut gequollen sind eignen sich ebenso. Wichtig ist darauf zu achten, dass kein Getreide verwendet wird, denn es belastet die Niere der Katze. Nierenkranke oder -schwache Tiere und Katzen mit Struvit-Steinen sollten also lieber eine andere Ballaststoffquelle erhalten.

Supplement Fett / Gänseschmalz / Schweineschmalz / Rinderfettpulver

Tierisches Fett ist für die Katze ein wichtiger Energielieferant, doch sind manche Fleischsorten zu mager, um die benötigte Menge an Energie zu liefern. Aus diesem Grunde muss es mancher Barf-Mahlzeit zusätzlich beigefügt werden. Am besten eignen sich dazu Haut und Tierfett oder ungewürzter Gänse- bzw. Schweineschmalz (ohne Kräuter, Zwiebeln und Sonstiges). Da das Schmalz vorbehandelt ist, besteht für die Katze kein Risiko, sich mit der aujeszkysche Krankheit (Pseudowut) anzustecken. Das Schmalz kann geschmolzen zu den restlichen Supplementen gemischt werden.

Als grober Richtwert für den Fettgehalt einer Rohmahlzeit werden 10% Fett am Fleischgewicht angegeben. An 100gr Fleisch sollten also 10gr Fett, an 1000gr Fleisch dementsprechend 100gr Fett kommen, wobei der Eigenfett-gehalt des Fleisches hier berücksichtigt werden muss. Viele Katzen haben Probleme mit dem Verzehr eines hohen Fettgehalts. Sie sollten erst langsam daran gewöhnt werden.

Fettsäuren: Supplement Lachsöl

Lachsöl in der Rohmahlzeit erfüllt einen anderen Zweck als die Supplementierung von Lachs, weswegen Lachs nicht durch Lachsöl ersetzt werden kann oder anders herum. Lachsöl ist für die Versorgung der Katze mit Omega-3-Fettsäuren wichtig. Ein Kilogramm Fleisch wird mit 1g Lachsöl (etwa 1-2 Kapseln) angereichert.

Lachsöl kann als Kapseln in Barfshops, Onlineshops, in Apotheken oder in der Drogerie bezogen werden. Zwar sind diesen Kapseln oft auch Vitamin E zugesetzt, jedoch dient dieses der Katze nicht zur Versorgung des Vitamin-E-Bedarfs. Es wird vermutlich stattdessen zur Verstoffwechselung der Omega-3-Fettsäuren im Darm benötigt. Das enthaltene Vitamin E sollte also nicht vom täglichen Bedarf der Katze abgezogen werden.

Aminosäure Taurin: Supplemente Taurinpulver / Grünlippmuschel-Extrakt / Putenherz

Die Katze benötigt etwa 25-50mg Taurin pro Kilogramm Körpergewicht täglich. Taurin ist wichtig für viele Körperfunktionen und kann von der Katze nicht selbst hergestellt werden. Aus diesem Grunde ist die Zufuhr von Taurin für die Katze lebensnotwendig. Erst nach etwa 5 Monaten werden Spuren von Mangelversorgung mit Taurin sichtbar.

Taurin kann in Pulverform zum Fleisch gemischt werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Pulver mit Wasser vermischt wird, denn es wirkt reizend. Taurin ist ebenfalls in Hühner- oder Putenherzen oder in kleinen Mengen in Grünlippmuschel-Extrakt (2,4% Taurin) enthalten.

Verlässliche Informationen zur Überversorgung von Taurin sind zur Zeit nicht ermittelbar: es wurden zu diesem Thema bislang keine Untersuchungen an Katzen durchgeführt.

Wasser / Feuchtigkeit

Wasser ist der Grundbaustein allen Lebens. Es wird benötigt, um Mineralstoffe und Spurenelemente aufzunehmen und ist ebenso wichtig für die Zell- und Hautgesundheit. Auch die Organfunktionen sind auf regelmäßige Flüssigkeitszufuhr angewiesen. Für Feuchtigkeit im Katzenfutter wird ein Richtwert von etwa 60ml pro Kilogramm Körpergewicht angesetzt. Um die Wasserzufuhr zu gewährleisten wird dem Rohfleisch Wasser oder selbstgekochte (ungewürzte!) Brühe zugesetzt. Manche Katzen haben Probleme damit, sich mit einer großen Menge an Wasser im Rohfleisch "anzufreunden", die Menge sollte also anfangs nur langsam erhöht werden.

Wichtig ist auch zu wissen, dass bereits im Fleisch und den zugemischten Innereien Wasser enthalten ist. Um Brühe aus Knochen auszukochen, werden die Knochen in einen Topf gelegt und mit kaltem Wasser bedeckt. Das Wasser sollte bei wenig Hitze 3-4 Stunden köcheln. Die fertige Brühe kann in Gefrierbeutel oder Eiswürfelbehälter gefüllt werden, um sie bei Bedarf portionieren zu können. Die ausgekochten Knochen dürfen nicht verfüttert werden, da erhitze Knochen spröde und brüchig werden und Magen- oder Darmverletzungen bei der Katze auslösen können.


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Buchtipps:
  • "einfach Barf – Leitfaden für natürliche Katzenernährung", Doreen Fiedler, ISBN: 978-3-7357-9105-4
  • "Katzenernährung nach dem Vorbild der Natur", Doreen Fiedler, ISBN: 978-3-7357-9047-7




Quellen/weiterführende Infos

1: siehe "Chicken, broiler or fryers, breast, skinless, boneless, meat only, raw": (Quelle ndb.nal.usda.gov)

2: siehe Blogbeitrag: Fütterung nur mit Futtertieren - geht das?

3: siehe "Taurine concentrations in animal feed ingredients; cooking influences taurine content.": (Link in der Linkliste)

4: siehe "Suppenhuhn - Fleisch (ohne Haut)": (Quelle blog.pahema.com)

5: siehe "NUTRIENT CONTENT OF FIVE SPECIES OF DOMESTIC ANIMALS COMMONLY FED TO CAPTIVE RAPTORS": (Link in der Linkliste)

6: siehe "Omega-3s are Essential for Your Cat! ": (Link in der Linkliste)

7: siehe "Skript für Studierende der Veterinärmedizin an der Universität Zürich": (Link in der Linkliste)

8: siehe "Literaturstudie über die Verdaulichkeit von Energie und Nährstoffen bei wilden carni- und omnivoren Säugetieren als Grundlage für Energiewertschätzungen im Futter": (Link in der Linkliste)

9: siehe "the carnivore connection to nutrition in cats": (Link in der Linkliste)

10: siehe "Wissenschaftliche Bewertung des Einsatzes von Vitaminen und ausgewählten Antioxidanzien in der Ernährung von Katzen, Hunden und Pferden: Anspruch und Wirklichkeit": (Link in der Linkliste)


11: siehe "Grundlagen der Hunde- und Katzenernährung: Energie & Nährstoffe": (Link in der Linkliste)

12: siehe "": (Link in der Linkliste)

13: siehe "Vitamin-A-Stoffwechsel der Katze: Transport im Blut, Verteilung in den Geweben und Ausscheidung über den Harn": (Link in der Linkliste)

14: siehe "Verwertung, Stoffwechsel, Bedeutung und Anwendung des Vitamins A bei Hund und Katze": (Link in der Linkliste)

15: siehe "Ineffective Vitamin D Synthesis in Cats Is Reversed by an Inhibitor of 7-Dehydrocholestrol-7-Reductase": (Link in der Linkliste)

16: siehe "Untersuchungen zur Jodversorgung von Hunden und Katzen in Frankreich": (Link in der Linkliste)

17: siehe "Der Einfluss der alimentären Phosphorversorgung auf ausgewählte Nierenfunktionsparameter bei Katzen": (Link in der Linkliste)

18: siehe "Taurine concentrations in animal feed ingredients; cooking influences taurine content.": (Link in der Linkliste)

19: siehe "Maillard reaction products in purified diets induce taurine depletion in cats which is reversed by antibiotics.": (Link in der Linkliste)

20: siehe "Scientific Opinion on the safety and efficacy of taurine as a feed additive for all animal species": (Link in der Linkliste)


21: siehe "Taurine utilization by Cats": (Link in der Linkliste)

22: siehe "Fatty acid metabolism in domestic cats (Felis catus) and cheetahs (Acinonyx jubatas)": (Link in der Linkliste)

23: siehe "Omega-3 Update: more info, more choices": (Link in der Linkliste)

24: siehe "Nährwertempfehlungen der FEDIAF": (Link in der Linkliste)

26: siehe "Nährwertempfehlungen der AAFCO": (Link in der Linkliste)

27: siehe "Nährwertempfehlungen der NRC": (Link in der Linkliste)

28: siehe "Umfrage zum Thema Rohfütterung („BARF“) der Katze inklusive Überprüfung der gefütterten Rationen": (Link in der Linkliste)

29: siehe "Omega 3 and Omega 6 Fatty Acids for Dogs and Cats": (Link in der Linkliste)

30: siehe "WALTHAM® pocket book of essential nutrition for cats and dogs": (Link in der Linkliste)


31: siehe "Reinventing the Mouse – nutritional analysis of mice": (Link in der Linkliste)

32: siehe "Vitamin A - Umrechner": www.aom-akademie.com

33: siehe "Vitamin D - Umrechner": www.aom-akademie.com

34: siehe "Vitamin E - Umrechner": www.aom-akademie.com

35: siehe "Egg, yolk, raw, fresh ": (Quelle ndb.nal.usda.gov)

36: Selbstversuch: Durchschnitt aus 50 Eiern: 18,16g Eigelb, 30,18g Eiweiß, 5,4g Eierschale (gewaschen und getrocknet)

37: siehe "Welche Milchprodukte sind bei Erwachsenen beliebt? Wieviel sollten gegessen werden? ": (Quelle www2.uni-jena.de)

38: siehe "Veal, variety meats and by-products, liver, raw ": (Quelle ndb.nal.usda.gov)

39: siehe "Tatzenladen Bio-Leberpulver": (Quelle www.tatzenladen.de)

40: siehe "Nährwerte Lebertran (je 100 g)": (Quelle www.naehrwertrechner.de)


41: siehe "Lebertran": (Quelle www.ernaehrung.de)

42: siehe "Lamb, New Zealand, imported, liver, raw ": (Quelle ndb.nal.usda.gov)

43: siehe "Beef, variety meats and by-products, liver, raw ": (Quelle ndb.nal.usda.gov)

44: siehe "Chicken, liver, all classes, raw ": (Quelle ndb.nal.usda.gov)

45: siehe "Brathähnchen Leber roh": (Quelle www.ernaehrung.de)

46: siehe "Rind Leber roh": (Quelle www.ernaehrung.de)

47: siehe "Lamm Leber roh": (Quelle www.ernaehrung.de)

48: siehe "Fish, trout, mixed species, raw ": (Quelle ndb.nal.usda.gov)

49: siehe "Nährwerte Lachs (Salm) (je 100 g)": (Quelle www.naehrwertrechner.de)

50: siehe "Fish, mackerel, Atlantic, raw": (Quelle ndb.nal.usda.gov)


51: siehe "Nährwerte Sprotte (je 100 g)": (Quelle www.naehrwertrechner.de)

50: siehe "Nährwerte Lamm Herz frisch (je 100 g)": (Quelle www.naehrwertrechner.de)