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wie suche ich eine passende Zweitkatze aus?

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 22.08.2014

Jede soziale Katze sollte einen Katzenpartner haben mit dem sie spielen, raufen, kuscheln und Unsinn anstellen kann. Wenn beide Katzen zusammen passen, kann eine tolle Freundschaft oder sogar eine tiefe Liebe entstehen, die ein Katzenleben lang hält. Die Entscheidung, welche Partnerkatze ins Haus kommt, liegt beim Katzenhalter. Er entscheidet schon bei der Auswahl der Partnerkatze indirekt darüber, welches Verhältnis sich in Zukunft zwischen den Katzen entwickeln könnte.

Katzen sind teilweise recht eigenwillige Zeitgenossen mit individuellen Macken, Bedürfnissen und Charaktereigenschaften. Wer zum Wohle der Tiere diese Punkte mit in die Suche nach der Partnerkatze einfließen lässt, erhöht die Chance, dass beide Katzen sich nach der Zusammenführung gut verstehen.

Wer unbedacht an die Auswahl einer zweiten Katze herangeht, könnte das spätere Zusammenleben der Katzen negativ beeinflussen. Nicht jede Zusammenführung klappt "auf Knopfdruck", jedoch können die Antworten auf folgende wichtige Fragen entscheidend dazu beitragen, dass sich zwischen zwei zusammengeführten Katzen kein "Krieg" entwickelt.

Welchen Charakter hat eigentlich meine Katze?

Um einen passenden Partner für eine Katze zu finden, muss man zunächst einmal darüber nachdenken, welche Charaktereigenschaften die bereits vorhandene Katze hat. Wer möchte, dass zwei Katzen in Frieden miteinander leben, sollte auf möglichst passende und übereinstimmende Charaktere achten.

Folgende Fragen können bei der Orientierung helfen:

  • "Spielt meine Katze viel und gerne?" Oder verhält sie sich eher ruhig und zurückhaltend?
  • "Wie und was spielt meine Katze?" Ist sie eher ruppig und rauft gerne fest oder spielt sie lieber ruhig mit Bällchen und Federangeln?
  • "Ist meine Katze eher dominant, unsicher oder selbstbewusst?"
  • "Ist meine Katze sozialisiert und an andere Katzen gewöhnt?" oder kennt sie andere Katzen nicht bzw. ist wenig sozialisiert?
  • "Mag meine Katze Körperkontakt und kuschelt gerne?" Oder genießt sie Streicheleinheiten und Annäherung nur bedingt?
  • "Verhält sie sich Fremdem gegenüber offen, uninteressiert oder eher ängstlich?"
  • "Ist meine Katze schnell eifersüchtig und verteidigt ihre Bezugspersonen und ihr Spielzeug?"

Wer passt zu meiner Katze?

dösende Katzen

© Anika Wolter / Andrea Damm / www.pixelio.de

Je nachdem, wie man die eigene Katze einschätzt, sollte man ihr einen möglichst entsprechenden Partner ins Haus holen. Spielt die Katze nicht gerne, so sollte sie mit einer Katze vergesellschaftet werden, die nicht allzu verspielt ist. Rauft und kämpft sie dagegen leidenschaftlich, so sollte auch ihr zukünftiger Partner ruppigen Umgang bevorzugen. Wenn die eigene Katze eher zartere Spiele mit wenig Körperkontakt mag, sollte sie eine Partnerkatze bekommen, die ebensolche Eigenschaften hat.

Hält man bereits eine sehr dominante, eifersüchtige Katze, sollte der entsprechende Partner sehr selbstbewusst sein, sich durchsetzen und "auch mal was einstecken" können. Nur, wenn beide Katzen ähnlich willensstark sind, wird sich kein Ungleichgewicht einstellen und das Risiko von Mobbing ist geringer. Falls die eigene Katze eher unsicher und ängstlich ist, kann ihr ein selbstbewusster (nicht dominanter!) und gut sozialisierter Partner Stütze und Vorbild sein. So manche scheue Katze hat sich durch das Zusammenleben mit einer selbstsicheren Katze zum positiven entwickelt.

Wenn die eigene Katze nicht sozialisiert ist und/oder keine anderen Katzen kennt, sollte der neue Partner umso sicherer im Umgang mit Artgenossen sein und ein gutes Selbstbewusstsein haben. Eine Katze, die gerne kuschelt, sollte einen Partner bekommen, der auch engen Körperkontakt mag und sich gerne putzen und beschmusen lässt. Ist die eigene Katze eher zurückhaltend mit Kuscheleinheiten und Körperkontakt, so sollte man einen Partner wählen, den das nicht stört und der ebenso wenig Wert auf Annäherung legt.

Welches Geschlecht sollte die neue Katze haben?

Diese Frage kann unter Umständen sehr wichtig sein. Gerade in den ersten Lebensmonaten, wo man den Charakter und seine Entwicklung noch nicht bewerten kann, ist es meist ratsamer, nur gleichgeschlechtliche Paare zusammen zu bringen. Kater sind in der Regel sehr körperbetont, spielen, jagen und "kloppen" sich mit Inbrunst. Katzen dagegen sind meist ruhiger und bevorzugen zartere Spiele. Wachsen die Tiere zusammen auf, kann es besonders ab dem Alter von etwa einem halben Jahr Ungleichgewichte und Probleme im Zusammenleben geben.

Kater stehen zu dieser Zeit in der vollen Blüte ihrer Kräfte und haben das Bedürfnis, ihre Energie auszuleben. Ist die Katze viel zurückhaltender, wird das Verhältnis zwischen ihnen oft problematisch: der Kater will heftig spielen, greift die Katze an und die Katze ist daraufhin überfordert und verschüchtert. Junge Katzen sollten also besser in gleichgeschlechtlichen Paaren gehalten werden, um beiden Tieren gerecht zu werden.

Bei älteren, erwachsenen Katzen kann man den Charakter, die Vorlieben und Gewohnheiten meist recht gut einschätzen. Hier ist es in der Regel nicht so wichtig, auf gleiche Geschlechter zu achten, der Charakter hat Vorrang. Es gibt durchaus sehr robuste Katzen, die liebend gern "voll mitmischen" und Kater, die eher zurückhaltend sind. Man sollte lieber zwei erwachsene zarte Tiere zusammen setzen oder zwei ruppige Exemplare, als zu sehr auf das Geschlecht zu achten. Die Vorlieben und Charaktereigenschaften einer erwachsenen Katze ändern sich üblicherweise nicht so stark, dass man mit solchen Konstellationen "daneben" liegt.

Welches Alter sollte die neue Katze haben?

Katzen beim Spielen

© Gitti / www.pixelio.de

Kitten sollten mit Kitten zusammengeführt werden. Dies hat gleich mehrere Gründe. Zum Einen sind sie entwicklungsbedingt extrem neugierig, verspielt und durchaus auch anstrengend. Eine ältere, ruhige Katze wäre schnell genervt, überfordert und würde das Kitten eventuell mit Gewalt fernhalten. Sie könnte aber auch mit totalem Rückzug und Verhaltensauffälligkeiten (z.B. Unsauberkeit, Depression) reagieren. Das Kitten wäre in solch einer Situation vollkommen unterfordert, weil es seine Kräfte nicht ausleben könnte. Zudem würde es dazu übergehen, sich Ersatz-Spielpartner (z.B. Hände und Füße des Menschen) auszusuchen und aus Langeweile allerhand Unsinn anstellen.

Zum Anderen kann sich ein Kitten mit wenig Körpergewicht und Kampferfahrung im Spiel oder echten Streitigkeiten nicht gegen eine viel größere, schwerere und stärkere ausgewachsene Katze wehren. Unter Umständen wären ernsthafte Verletzungen die Folge. Aus diesem Grunde sollte der Altersabstand bei jungen Katzen im besten Fall nur wenige Wochen oder Monate betragen. Erwachsene Katzen, die zusammengeführt werden, können durchaus einen Altersabstand von mehreren Monaten oder Jahren haben. Dabei gilt in der Regel: je jünger die Katze, desto kleiner der Altersunterschied.

Worauf sollte ich noch achten?

Soll zu einer bereits vorhandenen Katze eine weitere Katze einziehen, sind nicht nur Charaktereigenschaften und Vorlieben wichtig, sondern vor allem natürlich auch der gesundheitliche Zustand beider Katzen. Bevor überhaupt der Einzug einer zweiten Katze vorbereitet wird, sollte die bereits vorhandene Katze vor allem auf Infektionskrankheiten ( FIV, FeLV usw.) und Parasiten untersucht werden. Ist die Katze mit einer dieser Krankheiten infiziert, sollte man sich genau überlegen, wie und welche Zweitkatze eingegliedert werden soll. Um nicht fahrlässig gesunde Katzen mit todbringenden Krankheiten zu infizieren, sollte als Zweitkatze dann auch ein ähnlich erkranktes Tier einziehen.

Ist die eigene Katze gesund und frei von Infektionskrankheiten und Parasiten, ist es sehr wichtig, darauf zu achten, dass auch die Zweitkatze gesund ist. Spezielle Untersuchungen können hier Sicherheit geben. Tierheime, Pflegestellen und Züchter testen ihre Tiere meist schon "von Haus aus" auf die gängigsten Infektionskrankheiten. Ist dies nicht der Fall, so muss der zukünftige Halter in der Regel die Kosten für solche Gesundheitstests übernehmen.

Auch die Impfungen beider Tiere sollten regelmäßig durchgeführt worden sein, um Ansteckung und Ausbruch eventueller Krankheiten durch den Stress der Zusammenführung zu vermeiden. Ebenso sollten beide Tiere bereits kastriert sein. Sollte dies nicht so sein, ist es ratsam, die Kastration noch vor der Zusammenführung durchzuführen. Das Aussehen und die Rasse der Zweitkatze sollten eher nebensächlich sein. Wichtiger ist es, dass beide Tiere gemeinsame Interessen, ähnliche Charaktereigenschaften und Bedürfnisse haben.


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