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Parasitenbekämpfung

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 17.05.2016

Flohkot in Fell

Flohkot im Fell einer Katze

Mittel zur Floh-, Zecken oder Wurmbekämpfung wie Frontline, Advantage oder Stronghold werden standartmäßig beim Tierarzt und im Fachmarkt bei Parasitenbefall angeboten. Sie enthalten chemische Stoffe, die Parasiten abtöten. Diese Stoffe können aber auch unangenehme Nebenwirkungen haben: sie können Allergien, Atem- und Hautprobleme oder starke Vergiftungserscheinungen auslösen. Katzenhalter, die lieber natürliche Mittel im Haushalt verwenden, schauen sich regelmäßig nach wirksamen, weniger schädlichen Mitteln um. Ein paar Tipps und Produkte zur Bekämpfung von Parasiten sollen hier aufgelistet werden.

Der Inhalt dieser Seite ist eingeteilt in -> Allgemeine Hinweise zur Parasitenbekämpfung, -> Präparate zur Bekämpfung des Befalls auf/in der Katze, -> Präparate zur Bekämpfung des Befalls in der Umgebung und -> Umstrittene bis unwirksame Präparate.

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Allgemeine Hinweise zur Parasitenbekämpfung

Wichtig: zeitnahe und zielgerichtete Behandlung bei Befall!

Oftmals helfen natürliche Mittel zur Vorbeugung eines Parasitenbefalls. In manchen Fällen zeigen sie auch bei akutem Befall gute Wirkung. Nicht immer jedoch reicht ihre Wirkung aus, um Parasiten schnell und zielgerichtet abzutöten. Dann sind stärkere Maßnahmen nötig, um den Befall - auch in der Umgebung der Katze - einzudämmen und zu bekämpfen. In solchem Fall sind dann oft Mittel wie "Advantage" oder "Stronghold" nötig, um den Parasiten möglichst schnell "den Garaus zu machen". Von vielen Tierhaltern wurde in der Vergangenheit berichtet, dass das Mittel "Frontline" mittlerweile keinen zuverlässigen Schutz vor Flöhen mehr bieten soll.

Auf keinen Fall sollte zu lange abgewartet werden, um die Parasiten zu bekämpfen: Floh-, Wurm- und/oder Zeckenbefall sind nicht nur unangenehm und lassen so manchen Katzenhalter gruseln - ein Befall kann auch gesundheitliche Nachteile für Katz und Mensch haben. Je länger abgewartet wird, umso schwieriger wird es, den Befall einzudämmen oder zu bekämpfen. Im schlimmsten Fall hilft nur noch der (teure) Kammerjäger!

Wichtig: für Katzen schädliche Substanzen in Anti-Parasiten-Mitteln!

Leider werden in seltenen Fällen der Katze durch den Tierarzt oder Halter Anti-Parasitenmittel verabreicht, die nur für die Anwendung am Hund geeignet sind. Diese enthalten jedoch nicht selten Wirkstoffe, welche für die Katze stark giftig sind6. Aber auch andere Mittel, welche offiziell für Katzen zugelassen sind, enthalten die (vor allem bei längerer und regelmäßiger Verabreicheung) gesundheitlich bedenklichen Substanzen/Inhaltsstoffe Terpene (Schwarzkümmelöl, Teebaumöl), Phenole oder Knoblauch7891532. Neemöl/Niemöl ("Margosa-Extrakt") enthält sowohl Terpene als auch Phenole. Auch Mittel, welche den Wirkstoff Permethrin/Pyrethrum (=Terpene) enthalten, können für Katzen bereits in geringen Mengen extrem giftig sein!256.

Allgemein sind Mittel mit ätherischen Ölen - also auch so manche Kräuter(mixturen) - für Katzen eher ungeeignet. Solche Mittel sollten keinesfalls in die Katze gelangen. Auch von einer äußerlichen Anwendung wird abgeraten.

Wichtig: den Lebenszyklus der Parasiten kennen!

typische Rotfärbung des angefeuchteten Flohkots

typische Rotfärbung des angefeuchteten Flohkots

Auch, wer die Katze - und gegebenenfalls ihre Umgebung - bereits von Parasiten befreit hat, sollte nicht zu früh aufatmen: der Großteil der Anti-Parasiten-Mittel bekämpft nur die erwachsenen Stadien der Quälgeister. Eier und Larven bleiben so unbehelligt und entwickeln sich in der kommenden Zeit ungehindert zu ausgewachsenen, fortpflanzungsfähigen Parasiten. Wer verhindern möchte, dass der Befall wieder ausartet, sollte also den Lebenszyklus des jeweiligen Parasiten kennen und das entsprechende Mittel zur Bekämpfung in der Folgezeit mindestens noch einmal verabreichen.

Um Flöhe sicher zu bekämpfen, sollten im Abstand von 2-4 Wochen etwa 2 Behandlungen mit Anti-Flohmitteln vorgenommen werden. Ebenso ist bei einem Befall mit Würmern vorzugehen.

Wichtig: "vorbeugende" Flohbekämpfung und Entwurmung?

Da ein Befall der Katze mit Würmern oder Flöhen nicht nur lästig und unangenehm, sondern auch ungesund sein kann, möchten viele Katzenhalter ihren Stubentiger schon im Vorhinein schützen, statt erst bei Befall einzugreifen. Getreu dem Motto "Vorbeugen ist besser als Heilen". Hierbei ist es jedoch äußerst wichtig zu wissen, dass chemische Mittel zur Entwurmung nicht vorsorglich wirken. Anti-Flohmittel wirken zwar häufig vorbeugend, sind aber in der Regel alles andere als gesund.

So sind Nebenwirkungen wie Vergiftungserscheinungen, Allergie, Haarausfall, Juckreiz oder stumpfes Fell nicht selten. Die Flohvorbeugung durch natürlichere Alternativen zur handelsüblichen "Chemiebombe" ist angeraten und in der Regel genau so wirksam. Das Umlegen eines Flohhalsbandes kann nicht nur die eben genannten Nebenwirkungen haben, es ist zudem noch lebensgefährlich für Katzen (Strangulation, Abklemmung von Gliedmaßen, Aufreissen der Haut usw.)

Viele Tierärzte empfehlen, in regelmäßigen Abständen Entwurmungen durchzuführen - egal, ob die Katze betroffen ist, ob sie Freigänger ist oder nicht. Diese pauschale Durchführung kann der Katze jedoch schaden: auch in sehr verträglichen, handelsüblichen Präparaten sind Wirkstoffe enthalten, die die Ansiedlung, Vermehrung und das Wachstum von Würmern behindern. Sie werden abgetötet. Durch die abgetöteten Würmer und die Wirkstoffe in Entwurmungsmitteln werden Darm und Gesundheit der Katze nicht selten beeinträchtigt: (langanhaltender) Durchfall, Unverträglichkeiten, Allergien, Haut- und Fellprobleme und andere gesundheitliche Auswirkungen können die Folge sein.

Um das Risiko solcher Folgen zu minimieren und der Katze keine unnötigen Medikamentengaben zuzumuten, ist es angeraten, - wenn möglich - nur bei nachgewiesenem Befall zu entwurmen. Dazu ist es nötig, den Kot der Katze(n) über drei Tage zu sammeln und im Labor des Tierarztes auf Würmer, Eier und andere Einzeller untersuchen zu lassen. Zu wissen ist hier allerdings, dass eine Kotprobenuntersuchung nicht auch zuverlässig immer alle Wurmarten und Stadien des Befalls enzeigen muss!

Erst dann, wenn es wirklich nötig scheint, sollten Entwurmungsmittel eingesetzt werden. Ist die eigene Katze Freigänger, kann sich das Sammeln des Kots schwierig gestalten: viele Freigänger verrichten ihr Geschäft draußen und weigern sich auf die Katzentoilette zu gehen. In einem solchen Fall muss abgewogen werden zwischen den möglichen Nebenwirkungen des Entwurmungsmittels und dem Risiko eines starken Wurmbefalls.

Wohnungskatzen kommen seltener mit Würmen in Kontakt, sind jedoch nicht vollständig sicher vor ihnen. Da der Halter hier jedoch bequem Kotproben sammeln kann, sollten die Katzen nicht vorsorglich und nicht pauschal entwurmt werden. Dies ist weder nötig, noch förderlich für die Gesundheit der Katze. Leben in einem Haushalt mehrere Katzen, so muss nicht zwangsläufig genau auseinander gehalten werden, welcher Kot von welchem Tier stammt: ist eine der Katzen befallen, sind es in der Regel auch alle anderen Katzen. Werden also in der Kotprobe einer Katze Würmer nachgewiesen, sollten alls "Hausgenossen" entwurmt werden.

Als vorbeugende Alternativen zur handelsüblichen "Chemiebombe" können natürliche Präparate dienen. Sie eigenen sich in der Regel gut dafür, die Katze vor Befall zu schützen, sind jedoch nicht immer wirksam (genug), um aktuten Befall zu bekämpfen.



Präparate zur Bekämpfung des Befalls auf/in der Katze

Capstar - bei aktuem Flohbefall

Capstar bei Flohbefall

Capstar Tabletten

Capstar ist ein von Novartis entwickeltes Anti-Flohmittel in Tablettenform, welches erwachsene Flöhe bei Kontakt mit der Katze wirkungsvoll tötet. Bereits ab etwa 15-60 Minuten nach der Einnahme soll das Mittel die maximale Konzentration im Blut erreicht haben und die Wirkung einsetzen10. Innerhalb von 6-24 Stunden soll eine 95-100% Wirksamkeit gegen Flöhe nachgewiesen sein10. Das Mittel wird innerhalb 48 Stunden mit dem Urin aus dem Körper der Katze ausgeschwemmt - somit hat es also keine langandauernde Wirksamkeit und es sollte eine parallele Behandlung durch zusätzliche Anti-Parasitenmittel erfolgen10.

Als einzige Nebenwirkung scheint bisher nur ein verstärkter Juckreiz kurz nach der Einnahme bekannt zu sein 1011. Sowohl säugende, als auch trächtige Katzen können mit Capstar behandelt werden, da bisher keine Untersuchungen diesbezüglich vorgenommen wurden, wird von einer Behandlung von Kitten unter 1kg Körpergewicht und/oder einem Alter von 4 Wochen abgeraten1011.

Program - verhindert die Vermehrung der Flöhe: für Vorbeugung und aktuten Befall

Programm zur Flohbekämpfung

Das Mittel Program unterbricht den Fortpflanzungszyklus von (Hunden- und Katzen-)Flöhen, indem es die Chitinbildung (Hauptbestandteil des "Panzers" bei Larven und adulten Flöhen) hemmt121314. Es ist als Injektionslösung und als Präparat zur oralen Eingabe an die Katze erhältlich.

Obwohl der in Program enthaltene Wirkstoff Lufenuron teilweise auch bei Behandlungen gegen Pilzbefall eingesetzt wird, scheint seine Wirkung diesbezüglich umstritten18. Bei Flohbefall ist seine Wirkung jedoch unumstritten, der Wirkstoff scheint insgesamt relativ unbedenklich.

Verschiedene Quellen geben unterschiedliche Angaben zu Nebenwirkungen an: So wird einerseits davon gesprochen, dass auch bei sehr hohen Dosen keine Nebenwirkungen hervorgerufen wurden - 1816. andererseits werden an anderer Stelle nicht unerhebliche Nebenwirkungen angegeben, diese können sein: Schmerzhaftigkeit/Schwellung der Einstichstelle nach Injektion - Erbrechen, Atembeschwerden, Durchfall, Hautprobleme, Juckreiz nach oraler Eingabe20.

Bereits 24 Stunden nach Einnahme des Präparates soll der Wirkstoff, der die Entwicklung der Flohlarven hemmt, voll wirksam sein121314. Dieses Mittel soll sowohl trächtigen, als auch säugenden Katzen und Kitten (ab 1kg Körpergewicht) verabreicht werden können121314. Es kann sowohl zur Vorbeugung als auch bei Bekämpfung akuten Flohbefalls eingesetzt werden. Da Program vom Darm aufgenommen und im Fettgewebe der Katze gespeichert wird, wird empfohlen, das Mittel unbedingt mit oder zeitnah nach einer Mahlzeit einzugeben, um die volle Wirkung zu erreichen121314. Während den auf die Eingabe folgenden 30 Tagen soll das Mittel kontinuierlich aus dem Fettgewebe ins Blut abgegeben werden. Der nicht vom Körper aufgenommene Anteil an Wirkstoff soll mit dem Kot ausgeschieden werden, ohne vom Körper abgebaut zu werden 121314. Eine regelmäßige Behandlung einmal im Monat über den Zeitraum von mindestens 6 Monaten wird angeraten121314.



Präparate zur Bekämpfung des Befalls in der Umgebung

Wichtig: Behandlung der Umgebung!

Besonders bei Flöhen ist der Befall nicht mit der Behandlung der Katze erledigt. Ein weitaus größerer Teil der Flohpopulation sitzt nicht auf der Katze selbst, sondern in ihrer Umgebung. So können Teppiche, Betten, Sofas, Decken, Katzenbetten usw. bereits stark befallen sein, bevor der Katzenhalter den Befall überhaupt bemerkt. Um zu verhindern, dass die (flohfreie) Katze sich wieder durch die Umgebung "ansteckt" und so der Befall niemals wirklich zielgerichtet bekämpft werden kann, sollte auch die Umgebung gereinigt werden.

Da die meisten Flöhe bei Flohbefall nicht auf der Katze leben, ist es wichtig, bei Befall die gesamte Umgebung der Katze "mitzubehandeln". Häufiges Staubsaugen und der zielgerichtete Einsatz von Anti-Flohpräparaten deshalb ist unerlässlich bei Flohbefall, um ausgewachsene Parasiten, ihre Eier und Larven zu entfernen.

Kämmt man die Katze mit einem Flohkamm durch, so kann man die gefangenen Flöhe ganz einfach in einem Schüsselchen warmem Wasser und etwas Spülmittel (verändert die Oberflächenspannung des Wassers) ertränken. Alle Textilien, die heiß gewachsen werden können, sollten bei 60° in der Waschmaschine gewaschen werden, um die Flöhe abzutöten. Temperaturen unter 60° reichen dazu nicht aus! Nicht waschbare Textilien können auch über 2 Tage eingefroren werden, um denselben Effekt zu erzielen.

Da Flohbefall auch meist mit einem Befall von Würmern einhergeht, ist es ratsam, den Katzenkot bei Flohbefall auch auf eventuellen Wurmbefall untersuchen zu lassen. Vom Anlegen eines Flohhalsbandes um den Hals der Katze wird hier dringend abgeraten. Zum Einen stellen Halsbänder für die Katze eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar und zum Anderen können sie unschöne Hautreizungen, Allergien und Haarausfall auslösen.

Flee Umgebungsspray - zur Behandlung der Umgebung

Das "Flee" Umgebungsspray enthält einen silikonhaltigen Inhaltsstoff (Dimeticon), der sich auf der Körperoberfläche von Flöhen und Milben verteilt und die Atemlöcher der Parasiten verstopft19. Dieser Wirkstoff scheint hochwirksam zu sein, eine Resistenzbildung durch Flöhe oder Milben aufgrund seiner meachnischen Wirkung ist ausgeschlossen34. Das Flee-Umgebungsspray soll zudem gegen Allergene im Haushalt wirken19. Es ist sowohl bei erwachsenen Stadien, als auch bei Larven und Eiern von Flöhen wirksam. Der enthaltene Wirkstoff soll für Haustiere und Menschen vollkommen unschädlich sein und bei richtiger Anwendung bis zu 9 Wochen wirken19. Laut Hersteller ist eine Behandlung der Katze selbst mit diesem Mittel nicht angeraten.

Fogger und "Flohbomben"

Ist der Befall mit Flöhen derart stark, dass alle üblichen Maßnahmen keinen Erfolg bei der Bekämpfung zeigen, können sogenannte "Fogger" oder "Flohbomben" eingesetzt werden. Sie enthalten in der Regel ein stark wirkendes Nervengift, welches sich im gasförmigen Zustand während der Anwendung im Raum bzw. der Wohnung verteilt. Bevor solche "Bomben" "gezündet" werden, sollten alle Haustiere (auch Vögel, Fische, Reptilien), Pflanzen und Menschen den Wohnraum für die Dauer der Einwirkzeit (bitte Verpackungsaufdruck beachten) verlassen! Näpfe, Essgeschirr, Katzenklos, offene Lebensmittel und Textilien sollten vor der Anwendung weggeräumt werden. Schlitze in Schränken sollten vorsichtshalber abgedichtet werden: sonst könnten auch Kleidung, Dokumente und alle anderen in Schränken befindlichen Gegenstände mit einer Schicht des Präparates bedeckt werden.

Die gründliche Reinigung von Böden, Möbeloberflächen, Textilien usw. nach Einwirkzeit dieser Bomben ist unbedingt erforderlich, denn die Fogger verteilen den Wirkstoff durch die Luft. Er legt sich somit auf jede Oberfläche und kann so durch Haustiere und Kinder, aber auch im täglichen Alltag (z.B. von Tellern, der Kleidung, beim barfuß-laufen) durch Erwachsene aufgenommen werden. Je nach Inhalt einer solchen "Flohbombe" kann eine bestimmte Anzahl an Quadratmetern Grundfläche von Parasiten befreit werden.

Die Anwendung eines solchen Foggers mag bequem und verlässlich wirken, jedoch ist die Vor- und Nachbehandlung des Wohnraums unter Umständen sehr umfangreich und langwierig. Es ist unerlässlich, sich an die Hinweise auf der Verpackung des Foggers zu halten, um Gesundheitsgefahren von Mensch und Tier zu minimieren!



Umstrittene bis unwirksame Präparate

Kokosöl zur Vorbeugung gegen Flöhe und Zecken?

Das Einstreichen der Katze mit nativem (Bio-)Kokosöl soll laut unterschiedlicher Quellen vorbeugend gegen Zecken und Flöhe wirken. Durch die darin enthaltene Laurinsäure (auch als "Dodecansäure" bezeichnet) soll die Katze/der Mensch weniger anziehend auf Zecken wirken345. Es wird vermutet, dass ein durch die Laurinsäure veränderter Körpergeruch ursächlich für diesen Effekt ist.

Ein erbsengroßes Stück (festes) Kokosöl wird zwischen den Händen verrieben, bis es flüssig wird und anschließend auf dem Fell der Katze verteilt - besonders aber unter den Achseln, am Bauch und zwischen den Ohren, den "Lieblingsstellen" für Parasiten. Eine solche Prozedur einmal die Woche zeigt bei vielen Katzenhaltern eine gute vorbeugende Wirkung. Wissenschaftlich exakt nachgewiesen ist die Wirkung/Wirkweise jedoch scheinbar nicht - vor allem nicht bei Flöhen. Ebenfalls umstritten ist die Unbedenklichkeit von Kokosöl auf den Organismus der Katze - vor allem dann, wenn regelmäßig Kokosöl (z.B. bei Belecken des benetzten Fells) aufgenommen wird1.

Formel Z / Bierhefe - vorbeugend gegen Zecken?

Mittel wie Bierhefe oder "Formel Z" enthalten unter anderem das B-Vitamin Thiamin. Diesem wurde (und wird) teilweise nachgesagt, es könne Katzen und Hunde vor dem Befall mit Zecken und/oder Flöhen schützen. Tatsächlich aber ist mit heutigem Stand der Wissenschaft scheinbar das Gegenteil belegt: Thiamin soll keine vorbeugende Wirkung gegen Floh- oder Zeckenbefall aufweisen313233.

Karotten und Kokosflocken zur Vorbeugung gegen Würmer?

Ein kleiner Teil (3-5%) der Mahlzeiten für Katzen kann aus den sogenannten Ballaststoffen bestehen. Sie regen der Verdauung der Katze an, indem sie das Kotvolumen vergrößern und sorgen dafür, dass der Kot nicht zu hart wird. Manche Katzen benötigen Ballaststoffe für eine geregelte Verdauung, Andere wiederrum nicht. Werden Karotten oder Kokosflocken (in der Drogerie oder im Supermarkt bei den Backzutaten erhältlich) als Ballaststoffe in das Futter der Katze gemischt, könnten sie nach Aussage mancher Quellen helfen, die Oberfläche des Darms gegen die Ansiedlung von Würmern zu "wappnen". Viele Katzenhalter haben gute Erfahrungen mit der vorbeugenden Wirkung von Kokosflocken und Karotten (roh und geraspelt) gemacht. Eine solche Wirkung scheint jedoch wissenschaftlich nicht eindeutig nachgewiesen.

Bernsteinketten, Kräutermixturen, Magnethalsbänder und Co.?

Nicht selten werden zur Vorbeugung und Bekämpfung von Parasitenbefall auch Kräuterkuren, Bernsteinketten, Magnethalsbänder oder gar Heilsteine empfohlen. Die Wirkung solcher Hilfsmittel ist umstritten: manche Tierhalter konnten nach eigenen Aussagen in der Vergangenheit bereits Erfolge verbuchen, andere Halter wiederrum erklären solche Ratschläge von vornherein für unsinnig. Wissenschaftlich bewiesen sind ist ihre Wirkung nicht.

Wichtig ist zu wissen, dass generell große Vorsicht geboten ist bei der Verabreichung von Kräutern oder ätherischen Ölen an die Katze: sie sind nicht selten gesundheitlich bedenklich (siehe Wichtig: für Katzen giftige Substanzen in Anti-Parasiten-Mitteln!). Auch das Tragen eines Halsbandes kann die Katze in ernsthafte Gefahr bringen und sie im schlimmsten Fall töten.

Ob man von solchen Hilfsmitteln überzeugt ist oder nicht, ist wohl auch immer individuelle Einstellungssache. Wichtig ist einzig und allein, sich im Akutfall eines starken Befalls nicht auf solche umstrittenen Hilfsmittel zu verlassen und die körperliche Unversehrtheit der Katze als wichtigstes Kriterium im Auge zu behalten: die meisten Kräuter und sämtliche Halsbänder scheiden damit aus!


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Quellen/weiterführende Infos

1: "Coconut Oil and Cats": www.littlebigcat.com

2: "Permethrin - Toxizität": www.vetpharm.unizh.ch

3: "Verwendung von Dodecansäure als Zeckenrepellent": www.patent-de.com

4: "Prevention of infectious tick-borne diseases in humans: Comparative studies of the repellency of different dodecanoic acid-formulations against Ixodes ricinus ticks (Acari: Ixodidae)": parasitesandvectors.biomedcentral.com

5: "In-vitro-Methoden zum Nachweis einer Repellentwirkung gegen Zecken": www.diss.fu-berlin.de (.pdf-Download)

6: "Permethrin spot-on toxicoses in cats.": www.vetpharm.unizh.ch

7: "Teebaumöl - Toxizität": vptserver1.uzh.ch

8: "Phenole - Kleintier": vptserver1.uzh.ch

9: "Allium sp. - Veterinärtoxikologie": vptserver1.uzh.ch

10: "Capstar® L ad us. vet., Tabletten": vptserver1.uzh.ch


11: "CAPSTAR 11,4 mg, Tabletten für Katzen und kleine Hunde": www.pharmazie.com (.pdf-Download)

12: "Program® 40 ad us. vet., Injektionssuspension für Katzen": vptserver1.uzh.ch

13: "Program® ad us. vet., für Katzen von 1 bis 4,5 kg": vptserver1.uzh.ch

14: "Program® ad us. vet., für Katzen von 4,5 bis 9 kg": vptserver1.uzh.ch

15: "Katzenkiller Teebaumöl": www.animal-health-online.de

16: "Program 133 mg-Suspension zum Eingeben für Katzen": www.pharmazie.com (.pdf-Download)

17: "":

18: "Lufenuron - Indikationen": www.vetpharm.uzh.ch

19: "Flee - Dimeticonhaltiges Umgebungspray gegen Flöhe, Milben und Allergene": vptserver1.uzh.ch

20: "Lufenuron - Unerwünschte Wirkungen": www.vetpharm.uzh.ch


31: "Repellentien und Insektizide - Erfolgreich gegen den Insektenangriff": www.pharmazeutische-zeitung.de

32: "Zecken gefährden die Gesundheit Ihres Tieres": www.tieraerzteverband.de

33: "Fleas: Related H ealth Problems and Control": lib.dr.iastate.edu (.pdf-Download)

34: "A highly efficacious pediculicide based on dimeticone: Randomized observer blinded comparative trial": www.ncbi.nlm.nih.gov