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Zahnlos glücklich

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 03.11.2014

Kasimir in Kuschelrolle

Klein-Kasimir in einer Plüschrolle

Kasimir war ein lieber, lilac-farbener Perserkater aus seriöser Zucht. Aufgrund seiner zu kurzen Nase und seines zu kleinen Kiefers standen seine unteren Fangzähne hervor und seine Zunge hing ständig heraus. Schon sehr früh bemerkte ich damals seinen penetranten Mundgeruch und suchte daraufhin einen Tierarzt auf.

Der Tierarzt stellte leichtes Fieber und eine Zahnfleischentzündung fest und verabreichte Antibiotika. Bereits kurze Zeit später bemerkte ich wieder diesen übelriechenden Mundgeruch und nach Absprache mit dem Tierarzt gab ich Kasimir noch einmal Antibiotika.

Als sich kurze Zeit wieder Mundgeruch einstellte, besuchte ich mit Kasimir eine Tierklinik und ließ ihn gründlich untersuchen. Die Ärztin sah sich Kasimirs Zähne genau an und diagnostizierte eine chronische Zahnfleischentzündung. Es wurde mir empfohlen, alle betroffenen Zähne ziehen zu lassen, damit endlich Linderung eintrat. Man sagte mir, dass Kasimir vermutlich Schmerzen hätte und dies wollte ich ihm auf keinen Fall weiter zumuten.

Weiterhin wurde mir erklärt, dass eine langanhaltende Entzündung der Zähne auch Organe wie Nieren und Leber schädigen könnte.

Er fraß zwar ganz normal, aber aus Erfahrung wusste ich, dass Katzen Schmerzen so lange verstecken können, bis es fast zu spät ist. Ich wollte auf keinen Fall, dass mein Kater länger leidet und endlich befreit leben kann. Trotzdem hatte ich natürlich Vorbehalte: Wie soll eine Katze ohne Zähne fressen? Ich verfüttere ausschließlich Nassfutter, meine Katzen bekommen regelmäßig Leckerchen und Bierhefetabletten, wie also sollte Kasimir in Zunkunft seine Leckereien ohne Zähne zu sich nehmen?

Kasimir putzt sich

Kasimir beim Putzen - er hat nur noch die 4 Fangzähne

Die Ärztin beruhigte mich, indem sie sagte, dass auch dies ohne Zähne für Katzen möglich sei. Obwohl ich trotz dieser Beteuerung noch Vorbehalte hatte, war für mich klar, dass Kasimirs Zähne gezogen werden mussten, damit er beschwerdefrei leben kann. Die Op verlief ohne Komplikationen, nur noch die 4 Fangzähne blieben übrig. Kasimir durfte noch am selben Tag -ein wenig angeschlagen- nach Hause.

Ich war verwundert, dass er noch am selben Tag den Willen zeigte zu fressen. Vorsichtshalber gab ich ihm aber nichts, da er noch zu mitgenommen von der Narkose war, stattdessen stelle ich ihm ein Schüsselchen mit laktosefreier Milch hin, welche dankend angenommen wurde. Bereits am nächsten Tag leerte Kasimir seinen Napf mit Nassfutter, als sei nie etwas gewesen.

Eine Woche nach der Op begann ich, ihm wieder seine regelmäßige Gabe Bierhefetabletten zu geben. Auch diese nahm er ohne Probleme.

Später wurde Kasimir aufgeweckter und frecher denn je, man merkte ihm an, dass die schmerzenden Entzündungen in seinem Maul ihn doch mehr belastet haben als es vorher ersichtlich war. Er fraß später leidenschaftlich gern und mit großem Genuss. Auch der ekelhafte Mundgeruch ist nicht mehr wieder aufgetreten. Etwa zwei Jahre nach der OP wurde Kasimir auf Rohfütterung umgestellt und zeigte deutlich, dass - nach einer gewissen Gewöhnungszeit - auch das Kauen großer Fleischbrocken, Knochen und Futtertiere für ihn kein Problem darstellten.

Verfasser: www.Katzen-fieber.de
Stand: Juli 2016

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