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gesicherter Freilauf

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 22.08.2014

Ein Kompromiss zwischen reiner Wohnungshaltung und Freigang bietet der gesicherte Freilauf. Dabei wird der Garten, die Terrasse oder ein anderes, begrenztes Gebiet für die Katze sicher eingezäunt und eingerichtet. Für Katzenhalter, die mitten in der Stadt wohnen oder ihren Katzen aus anderen Gründen keinen ungesicherten Freigang ermöglichen können/wollen, ist dies eine gute Möglichkeit, der Katze trotzdem noch ein Stück Freiheit zu gewähren.

Ebenso wie beim ungesicherten Freigang, sollte die Katze unbedingt kastriert, gechippt und geimpft sein. Auch eine regelmäßig durchgeführte Vorbeugung (nicht prophylaktische Behandlung!) gegen Parasitenbefall sollte erfolgen. Die Katzen sollten ungehinderten Zugang zu den Wohnräumen haben, um sich bei schlechtem Wetter oder Streitigkeiten mit Rivalen schnellstmöglich in Sicherheit bringen zu können. Eine Katzenklappe oder ein aufmerksamer und geduldiger Katzenhalter leisten hierbei gute Dienste.

lückenlose Umzäunung ist wichtig

Auch wenn das Katzengehege oder der Garten noch so ansprechend gestaltet ist, könnte es vorkommen, dass die Katzen bei ihrem Aufenthalt darin auf "dumme Gedanken" kommen. Man kann eigentlich fast mit Sicherheit sagen, dass sie die Umzäunung wenigstens einmal auf ihre Ausbruchssicherheit testen werden. Manche Katzen sind gar "Ausbruchs-Experten" und finden jede noch so kleine Lücke, um zu entwischen. Auch um ungebetene Gäste wie Nachbarshunde oder -katzen fern zu halten ist eine lückenlose Umzäunung wichtig, wenn man den eigenen Katzen Freilauf gewähren möchte.

Katze schaut durch Strauch

© Barbara Adams / www.pixelio.de

Die Zäune sollten stabil, hoch genug (1,80m - 2,00m) und tief genug eingegraben sein. Je nach örtlichen Bebauungsrichtlinien ist eine Höhe von 1,80m ohne extra zu erteilende Genehmigung erlaubt. Um das Überspringen zusätzlich zu erschweren bzw. zu verhindern, können nach innen gerichtete Winkel am oberen Zaunende angebracht werden. Auch eine Absicherung aus fest installierten Plexiglasscheiben an der Zaunoberseite kann den Katzen das Überklettern "vermiesen".

Die Zaunpfähle können mithilfe von Pfostenhülsen/Einschlaghülsen fest in den Boden eingeschlagen werden. Das Erdreich am unteren Zaunende sollte gegen "untertunneln" gesichert werden. Ein gut gesicherter, hoher Zaun nützt nichts, wenn die Katze ihn einfach untergraben kann!

Sollte aus finanziellen oder ästhetischen Gründen kein Zaun gewünscht sein, kann zur Einzäunung auch (bissfestes!) Katzennetz, Volieren- oder Kaninchendraht verwendet werden. Selbstverständlich muss die Einzäunung mit diesen Materialien ebenfalls hoch genug sein, um ein Überklettern zu verhindern. Wird Netz oder ein flexibler Zaun verwendet, so ist darauf zu achten, dass das Material genügend gespannt an den entsprechenden Befestigungspfosten angebracht ist. Zu fest und straff sollte es jedoch nicht befestigt sein, da es den Katzen sonst als Kletterhilfe dient, ein wenig nachgeben sollte es, um die Katze vom Festhalten zu verschrecken.

Werden Türen oder Tore in die Umzäunung eingebaut, so sollte darauf geachtet werden, dass sie abschließ- oder verriegelbar sind, manche Katzen haben mit dem Öffnen von Türen wenig Probleme! Ebenso sollte darauf geachtet werden, welchen Abstand die Türen zum Boden bieten: ein "drunter durchquetschen" sollte nicht möglich sein.

Aufstiegs- und Ausbruchshilfen umgehen!

Katze im Baum

© BTOIPS / www.pixelio.de

Der beste stabile Zaun nützt wenig, wenn sich in seiner Umgebung Aufstiegs- und Ausbruchshilfen befinden. Hohe Bäume, feste Sträucher und Büsche sowie Gartenhäuschen laden geradezu dazu ein, auf sie hinaufzuklettern und den Zaun so mit Leichtigkeit zu überwinden. Auch Rankhilfen, Garagen, Fenstervorsprünge und Sichschutzzäune können das Ausbrechen erleichtern.

Es ist also darauf zu achten, dass die Katze keine Möglichkeit hat, eine große Höhe ohne Hinderung zu überwinden. Strategisch angebrachte Zaunstreifen, das Beschneiden und Umsetzen von Büschen, Sträuchern und Bäumen, sowie eine zusätzliche Absicherung durch spezielle Elektrozäune kann mehr Sicherheit bieten.

In manchen Fällen ist das Umsetzen von Bäumen nicht nötig, stattdessen können Baumschutzkragen ein Hinaufklettern verhindern. Diese Baumschutzkragen werden um den Stamm des Baumes angebracht und verhindern durch Gitter, dass die Katze über eine gewisse Höhe hinauskommt. Gleichzeitig haben sie den Vorteil, dass sie die in den Bäumen sitzenden oder nistenden Vögel vor Katzenattacken schützen. Wichtig ist eine regelmäßige Erweiterung je nach Wachstum des Baumes, da sich diese Vorrichtungen sonst im Stamm verwachsen.

Sollte ich Elektrozäune verwenden?

Katze im Vogelhaus

© Peter Becker / www.pixelio.de

So brutal es sich anhört: Spezielle Elektrozäune können die Sicherheit im Katzengehege vergrößern. Dabei geht es nicht darum, die Katzen bei Kontakt zu "braten", sondern sie zu erschrecken. Durch den Schreck des elektrischen Schlages wird sich die Katze zukünftig mit mehr Respekt nähern und größeren Abstand zum Zaun halten. Zudem wird für sie so auch das Beklettern des Zaunes unangenehm und sie wird ihn als Grenze anerkennen.

Es gibt speziell für die Anbringung im Katzengehege gefertigte Weidezäune, die nur eine sehr niedrige Abgabeenergie produzieren. Die Geräte für Pferde- oder Kuhkoppeln sind nicht geeignet und sogar gefährlich.

Beide Litzen (stromführende und Erdung) sollten etwa in 5cm Abstand möglichst parallel am oberen Ende des Zauns angebracht werden, damit ein Überklettern sicher verhindert wird. Wird die Erdung am unteren Ende angebracht, kann es vorkommen, dass bei Kontakt der Katze mit dem Zaun keine Energie abgegeben wird, da der Stromkreis nicht geschlossen wird. In Verbindung mit einem hohen Zaun, der am oberen Ende mit nach innen gerichteten Winkeln bestückt ist, macht der Elektrozaun das Katzengehege zu einem rundum geschützen, ausbruchssicheren Ort.

Wichtig zur "Einführung" des Elektrozaunes ist die erste Begegnung zwischen Katze und Zaun. Berührt die Katze zum ersten Mal den Zaun, so sollte man ihre Reaktion genau beobachten. Vermutlich wird sie sich erschrecken und versuchen, sich in die Sicherheit eines Verstecks zu begeben. Manche Katzen suchen in ihrem Schreck allerdings auch die "Flucht nach vorn": in Panik versuchen sie den Zaun erst recht zu überspringen oder zu überklettern, dann ist schnelles und beherztes Eingreifen nötig und möglicherweise auch lebensrettend!

Wie kann ich das Katzengehege einrichten?

Katze im Gartenstuhl

© Johannes Becker / www.pixelio.de

Für die Einrichtung eines Katzengeheges ist eigentlich nicht viel nötig: ausreichend Schattenplätze, die wetterfest und gut zu erreichen sind können schon ausreichen. Speziell für die Katze angelegte Beete (beispielsweise mit Katzenminze- oder gras) hohe Aussichtsplattformen (nicht in der Nähe des Zaunes!) oder ein kleiner, flacher Teich können das Gehege interessant gestalten.

Aber auch ein in der Sonne platzierter Gartenstuhl reicht so mancher Katze schon aus, um sich in ihrer neuen Umgebung wohl zu fühlen. Der Kreativität der "Gartengestalter" ist hierbei keine Grenzen gesetzt, eingegrabene Höhlen, Hängebrücken, Katzenhäuschen, Kratzpfosten oder ein draußen platziertes Katzenklo machen den Katzengarten individuell.

auf Sicherheit im Garten achten!

Nicht nur auf die Einrichtung, sondern auch auf die Sicherheit des Geheges sollte man achten. So sollten keine für die Katzen giftigen Pflanzen zugänglich gemacht werden. Auch Gartengeräte, Pflanzenschutzmittel, Pflanzendünger oder eine Wäschespinne kann für die Katze zur Gefahr werden. Verkriecht sie sich im Gerätehäuschen, kann sie sich an Rasenmäher, Gartenschere oder Heckenschere verletzen.

Nicht abgedeckte Regentonnen können ebenfalls gefährlich werden. Fällt die Katze hinein, so kann sie aufgrund der abgerundeten Wände nicht mehr hinausgelangen und ertrinkt so jämmerlich. Ein fest geschlossener, stabiler Deckel oder ein aufrecht stehender, breiter Holzbalken, der beim Hinausklettern hilft, machen eine Regentonne sicherer für die Katzen.


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