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Genetik bei Katzen

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 22.08.2014

Die Vererbungslehre aller Lebewesen läuft nach den gleichen Gesetzmäßigkeiten ab. Im Falle der Genetik von Katzen gibt es jedoch unter Anderem bestimmte Bezeichnungen für Farbinformationen und die besondere, geschlechtsgebundene Vererbung der Fellfarbe rot. Auch die Weitergabe der vollständigen Weißzeichnung einer Katze geht mit speziellen Merkmalen einher, ebenso wie die Vererbung des Tabbymusters.

Die Fellfarben rot und schwarz sind bei Katzen die beiden genetischen Grundfarben, auf die alle anderen möglichen Farbschläge zurückgehen. Diese beiden Farben sind allen anderen Farben (außer Weiß) gegenüber dominant und setzen sich äußerlich durch.

Übersicht der Farbgene/-allele

Um eine einheitliche Benennung der verschiedenen Farbgene und -allele zu erreichen und Diskussion und Weitergabe von Farbvererbung zu ermöglichen, sind festgelegte Bezeichungen eingeführt worden. Im Folgenden sollen die gängigsten Bezeichnungen aufgeführt werden:

Tabelle ansehen

Allel Erbinformation Eigenschaft Erklärung
A Agouti dominant Wildtyp: Fell mit Tabbyzeichnung, die einzelnen Haare sind gebändert
a nicht-Agouti rezessiv Fell ohne Tabbyzeichnung, Haare nicht gebändert
B Schwarz dominant Fellfarbe schwarz (Farbpigment Eumelanin)
b chocolate rezessiv braune Fellfarbe
b1 cinnamon rezessiv beige/hellbraune Fellfarbe, Mutation der schwarzen Fellfarbe
C Vollfarbe dominant maximale Farbpigmentierung
c Voll-
albinismus
rezessiv vollständig weißes Fell, rote Augen
cb Masken-
zeichnung
(Burma)
rezessiv dunkleres Fell an Gesicht, Beinen und Schwanz
cscb
***
Masken-
zeichnung
(Tonkanese)
rezessiv dunkleres Fell an Gesicht, Beinen und Schwanz, Mink-Färbung
cs Masken-
zeichnung
(Siam)
rezessiv dunkleres Fell an Gesicht, Beinen und Schwanz, blaue Augen
D Nicht-
Verdünnung
dominant die Pigmentkörner sind im Haar dicht aneinander angeordnet
d Verdünnung rezessiv die Fellfarbe wird verdünnt (z.B. schwarz zu blau, rot zu creme)
I Inhibitor-
Allel
dominant verdrängt Pigmente in Bereichen des Haares, Fellfarbe Silber
i normale Pigmentierung rezessiv die Pigmente sind im Haar voll ausgebildet
L Kurzhaar dominant das Fell ist kurz
l Langhaar rezessiv das Fell ist lang
O Rot dominant wandelt schwarzes Pigment zu rot um, wird geschlechtsgebunden vererbt (Farbpigment: Phäomelanin)
o nicht-rot rezessiv normale Pigmentierung, kein rot
S Scheckung dominant weiße Flecken im Fell
s keine Scheckung rezessiv keine weißen Flecken im Fell
T Tabbymuster
mackerel
dominant * das Fell ist getigert/gestreift
Ta Tabbymuster
ticked
dominant * geticktes Fell (das einzelne Haar ist gebändert/verschiedenfarbig, eine Fellzeichnung ist nicht zu erkennen
Tb Tabbymuster
classic
dominant * gestromte Fellzeichnung, Räderzeichnung
Ts Tabbymuster
spotted
dominant * getupfte Fellzeichnung
W Vollfarbe weiß dominant ** vollständig weißes Fell, überdeckt alle anderen Farben
w normale Farbe rezessiv volle Ausprägung aller anderen Fellfarben

* siehe "Tabbymuster"
** siehe "Fellfarbe weiß"
*** siehe "Sonderfall intermediäre Vererbung"

Gencodes und ihre Bedeutungen

Beim Stöbern auf den Internetauftritten mancher Züchter findet man die sogenannten "Gencodes" der jeweiligen Tiere. Sie bestehen aus einer Reihe von Buchstaben, die (aufgeschlüsselt) nichts anderes aussagen, als welche Geninformationen das einzelne Tier trägt. Im folgenden sollen ein Beispiel erklärt werden:

Beispiel ansehen

Der Gencode "A- BB Ccs Dd ii Oo TbTb Ss" beschreibt ein Tier, welches eine classic-Tabbyzeichnung aufweist und dreifarbig (rot-schwarz-weiß) aussieht.

Der Reihe nach aufgeschlüsselt ergibt sich Folgendes:

  • "A-": die Katze zeigt eine Tabbymusterung; das "-" steht für eine unbekannte Geninformation
  • "BB": die Fellfarbe schwarz ist reinerbig und zeigt sich im Fell der Katze
  • "Ccs": Die Pigmente im Haar sind maximal ausgebildet, eine Maskenzeichnung wird rezessiv getragen ("cs")
  • "Dd": die Katze trägt rezessiv Verdünnung, es zeigt sich aber nur die dominante Vollfarbe
  • "ii": das Tier zeigt kein Silber
  • "Oo": die Katze zeigt rote Fellfarbe, zusätzlich zur schwarzen Fellfarbe, sie ist also torbie (schwarz/rot mit Tabby)
  • "TbTb": das Tabbymuster ist gestromt: classic tabby
  • "Ss": zusätzlich zur schwarz/roten Fellfarbe zeigt die Katze weiße Flecken im Fell, sie ist insgesamt also dreifarbig

Kreuzungsanalyse, Kreuzungstabellen

Um die Vererbung bestimmter Merkmale vorhersagen zu können, benutzt man sogenannte "Kreuzungstabellen". In ihnen werden die einzelnen Merkmalsinformationen der Mutter und des Vaters eingetragen und man erhält als Ergebnis eine mögliche Ausprägung der Nachfahren.

Beispiele ansehen

Beispiel 1: Umsetzung der mendelschen Uniformitätsregel

Im Abschnitt "die mendelsche Uniformitätsregel" wird erklärt, welche Nachkommen bei der Verpaarung zweier reinerbiger Tiere zu erwarten ist, die sich in einem Merkmal unterscheiden. Als Beispiel wird die Verpaarung einer vollfarbigen, schwarzen Katze mit einem blauen Kater (Verdünnung) angeführt. Die Uniformitätsregel sagt für diesen Fall aus, dass alle entstehenden Nachkommen mischerbig und vollfarbig (schwarz) werden, aber eben auch rezessiv Verdünnung in sich tragen. Eingetragen in eine Kreuzungstabelle sehen die Informationen der Elterntiere so aus:

Tabelle 1a
Vater
d d
M
u
t
t
e
r
D Kitten 1 Kitten 2
D Kitten 3 Kitten 4


Der Code "dd" sagt aus, dass der Vater reinerbig Verdünnung trägt, also blau ist. "DD" steht für die reinerbige, dominante Vollfarbe der Mutter. Um die Dominanz dieser Farbinformation zusätzlich deutlich zu machen, ist sie fettgedruckt.

Da jeder Nachfahre die Hälfte seiner Erbinformationen bei der Vererbung vom Vater, die andere Hälfte von der Mutter erhält, können die einzelnen Buchstaben auf vier (oder mehr) gleichwertige Kästchen aufgeteilt werden. In diesem Beispiel erfolgt die "Berechnung der Vererbung" für 4 fiktive Kitten.

Um nun zu "errechnen" welche Merkmale in welcher Häufigkeit an die Kitten weitergegeben werden können, wird jeweils eine Farbinformation (ein Allel, also ein Buchstabe) von der Mutter und eine vom Vater in die jeweiligen Kästchen geschrieben.

Tabelle 1b
Vater
d d
M
u
t
t
e
r
D Dd Dd
D Dd Dd



Jedes "Kitten-kästchen" erhält so also ein "D" für die dominante Vollfarbe von der Mutter und ein "d" für Verdünnung (rezessiv) vom Vater.

Ergebnis: Die Kitten bekommen alle die Information "Dd" von ihren Eltern mitgegeben. Das bedeutet, dass sie mischerbig sind. Da die dominanten Merkmale Ausprägung finden, sind die Kitten äußerlich alle vollfarben (schwarz), tragen aber auch rezessiv Verdünnung (für blau) in sich, zeigen diese nur nicht.

Beispiel 2: Umsetzung des mendelschen Spaltungsgesetzes

Der Abschnitt "das mendelsche Spaltungsgesetz" erläutert, welche Geninformationen die Nachkommen zweier mischerbiger Tiere von ihren Elterntieren erhalten. Im genannten Beispiel wird von einer Verpaarung von einer mischerbigen (äußerlich) schwarzen Katze mit einem ebenfalls mischerbigen (äußerlich) schwarzen Kater gesprochen. Beide tragen jedoch auch die Information für Verdünnung in sich.

Da sie diese Information aber nur verdeckt (rezessiv) tragen, zeigen sie sie äußerlich nicht. Im Gencode ist sie aber dennoch enthalten und kann so an die Nachfahren weitergegeben werden.

Tabelle 2
Vater
D d
M
u
t
t
e
r
D DD Dd
d Dd dd


Beide Elterntiere haben also den Gencode "Dd". In die jeweiligen Kästchen werden die einzelnen Buchstaben (also Geninformationen) nun eingetragen und ergeben die Farbinformationen der fiktiven Kitten.

Ein Kitten bekommt so von seinen Elterntieren die Information "DD", zwei Kitten erhalten "Dd" und Eines "dd".

Ergebnis: Zwei der Kitten sind mischerbig ("Dd"), die anderen Beiden ("DD" und "dd") reinerbig. Da sich bei dominant-rezessiver Vererbung immer die dominante Information äußerlich durchsetzt, zeigen drei Kitten ("Dd", "Dd" und "DD") Vollfarbe (schwarz). Nur eines der Kitten wird blau ("dd"), da die rezessiven Merkmale (Verdünnung) reinerbig vorhanden sind.



Beispiel 3: Umsetzung einer Rückkreuzung

Der Abschnitt "Rückkreuzung" beschreibt, dass die Nachfahren, die aus einer Verpaarung von einem mischerbigen mit einem reinerbig-rezessiven Tier hervorgehen, zur Hälfte das dominante Merkmal zeigen und zur anderen Hälfte das rezessive Merkmal. Im Beispiel wird eine reinerbig verdünnte Katze (blau) mit einem mischerbigen schwarzen Kater verpaart, der verdeckt Verdünnung trägt.

Tabelle 3
Vater
D d
M
u
t
t
e
r
d Dd dd
d Dd dd


Mit den Geninformationen "dd" zeigt die Mutter äußerlich Verdünnung (blau). Sie ist reinerbig und kann an ihre Nachfahren nichts anderes als die Information für Verdünnung weitergeben.

Der Vater ist mischerbig und trägt Verdünnung ("Dd"), zeigt aber äußerlich Vollfarbe. Obwohl er Verdünnung nicht zeigt (da rezessiv und somit von der dominanten Information verdeckt), trägt er sie dennoch. Er kann sie somit an seine Nachkommen weitergeben.

Ergebnis: Die Hälfte der entstandenen Kitten zeigen Verdünnung (blau: "dd"), da sie die rezessive Information für Verdünnung von beiden Elterntieren erhalten haben, kann sich diese auch äußerlich zeigen. Die andere Hälfte der Kitten zeigt Vollfarbe, sie sind mischerbig und tragen verdeckt auch Verdünnung ("Dd"). Da die Information für Verdünnung aber rezessiv ist und sich nur bei Reinerbigkeit zeigt, wird diese äußerlich nicht sichtbar.

Entstehung verschieden geschlechtlicher Nachkommen

Auch die Vererbung von Geschlechtschromosomen kann über eine Kreuzungstabelle sichtbar gemacht werden. Weibliche Katzen haben zwei "X"-Chromosomen (also "XX"). Kater haben ein "X" und ein "Y"-Chromosomen (also "XY").

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Tabelle 4
Vater
X Y
M
u
t
t
e
r
X XX XY
X XX XY



Da jedes Kitten die Hälfte seiner Erbinformationen von seinem Muttertier, die andere von seinem Vater erhält, entstehen männliche ("XY") und weibliche ("XX") Kitten.

Ergebnis: Statistisch gesehen werden 50% der Kitten weiblich und 50% männlich. Die weiblichen Kitten erhalten ihre beiden "X" von der Mutter und vom Vater. Die männlichen Tiere erhalten von der Mutter ein "X" und von ihrem Vater das "Y".

Vererbung der Blutgruppen

Wie viele andere Merkmale werden auch die Blutgruppen der Elterntiere an die Kitten weitergegeben. Die Bezeichnungen der Blutgruppen werden in Großbuchstaben ausgedrückt, sowohl die dominante Blutgruppe A, als auch die beiden rezessiven Blutgruppen B und AB werden groß geschrieben.

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Welche Blutgruppen kommen bei Katzen vor und wie vererben sie sich?

Bei Katzen gibt es drei Blutgruppen:"A", "B" und "AB", wobei Letztere äußerst selten ist. Blutgruppe "A" ist dominant, setzt sich also gegen beide Blutgruppen durch. Blutgruppe "B" ist rezessiv und wird nur dann "gezeigt", wenn beide Elternteile sie an ihre Kitten weitergeben. Ein Tier, das Blutgruppe A "zeigt", kann sowohl reinerbig ("A/A"), als auch mischerbig ("A/B") sein. Die Blutgruppe "AB" ist eine Besonderheit und entsteht dann, wenn durch eine zusätzliche spezielle Erbinformation die Dominanz der Blutgruppe "A" ausgeschaltet wird und sich "A" und "B" gleichwertig vermischen. Auch die Blutgruppe AB kann reinerbig ("AB/AB") und mischerbig ("AB/B") ausgeprägt sein.

Die Blutgruppe "AB" ist rezessiv zu Blutgruppe "A", aber dominant gebenüber Blutgruppe "B". In der Reihenfolge ihrer Dominanz wären die Blutgruppen demnach: A > AB > B.

Vererbung von Blutgruppen bei Katzen

Wie sich die Vererbung von Blutgruppen bei Katzen statistisch gesehen verteilt, sollen die folgende Tabelle zeigen (da die Blutgruppe A dominant ist, wird sie hier fettgedruckt hervorgehoben):

Vererbung der Blutgruppen
Vater
A A A B B B AB B AB AB
M
u
t
t
e
r
A A/A A/A A/A A/B A/B A/B A/AB A/B A/AB A/AB
A A/A A/A A/A A/B A/B A/B A/AB A/B A/AB A/AB
A A/A A/A A/A A/B A/B A/B A/AB A/B A/AB A/AB
B A/B A/B A/B B/B B/B B/B AB/B B/B AB/B AB/B
B A/B* A/B* A/B* B/B B/B B/B AB/B* B/B AB/B* AB/B*
B A/B* A/B* A/B* B/B B/B B/B AB/B* B/B AB/B* AB/B*


* siehe "Vererbung und Blutgruppenunverträglichkeit"

Ergebnis: Wird ein reinerbiges Elterntier ("A/A","AB/AB" oder"B/B") mit einem mischerbigen Tier ("A/B", "A/AB" oder "AB/B") verpaart, so erhält die Hälfte der Nachkommen die Blutgruppe des reinerbigen Elternteils, die andere Hälfte wird mischerbig und erhält die dominante Blutgruppe ("A" oder "AB"), trägt aber auch rezessiv die verdeckte Blutgruppe ("B" oder "AB").

Geben zwei reinerbige Elterntiere die gleiche Blutgruppe an ihre Kitten weiter, so erhalten alle entstandenen Kitten diese Blutgruppe. Geben zwei reinerbige Elterntiere verschiedene Blutgruppen weiter, so werden die Kitten mischerbig und erhalten die dominante Blutgruppe, tragen aber auch rezessiv die verdeckte Blutgruppe.

Vererbung und Blutgruppenunverträglichkeit

Wie im Bereich "Blutgruppenunverträglichkeit" geschildert, kann bei der Verpaarung zweier Katzen das sogenannte "fading kitten sydrome" auftreten. Der Körper einer Katze produziert Antikörper gegen die jeweils anderen Blutgruppen, besonders ausgeprägt sind diese bei Blutgruppe B. Hat die Mutterkatze Blutgruppe B und ihre Kitten die Blutgruppe A (oder AB), werden bei der Aufnahme der Muttermilch in den ersten 2 Tagen auch Antikörper gegen Blutgruppe A bzw. AB mit aufgenommen. Die Blutplättchen der Kitten werden verändert und die Kitten können qualvoll sterben oder größere gesundheitliche Probleme bekommen.

Aus diesem Grunde ist es vor einer Verpaarung äußerst wichtig, die Blutgruppen der zukünftigen Elterntiere zu kennen! Katzen mit Blutgruppe A und AB produzieren schwächere (im Falle von AB sogar gar keine) Antikörper gegen andere Blutgruppen, weswegen sie mit Katern aller anderen Blutgruppen verpaart werden können.

* Wichtig: Wie aus der Tabelle zu entnehmen ist, ergibt sich aus den Verpaarungen einer B/B-Katze mit einem A/A-, A/B-, AB/B oder AB/AB Kater ein großes Risiko für Blutgruppenunverträglichkeit bei den Kitten. Solche Verpaarungen sollten vermieden oder nur unter Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt werden. Eine B/B-Katze sollte also möglichst nur mit einem B/B-Kater verpaart werden. Mehr dazu im Bereich "Blutgruppenunverträglichkeit"




Vererbung von Fellfarben und -mustern

die genetischen Grundfarben der Katze ("B" und "O")

Der genetische Bauplan einer Katze sieht nur zwei Grundfarben vor: Schwarz ("B") und Rot ("O"). Alle anderen Farben und Farbabstufungen gehen aus diesen beiden Farben hervor oder sind Mutationen der Farbgene schwarz und rot.

Ein Kater kann also genetisch gesehen entweder nur schwarz oder rot sein. Durch die Eigenschaft der geschlechtsgebundenen Vererbung der Fellfarbe rot können weibliche Katzen jedoch auch schwarz und rot sein. Die weiße Fellfarbe einer Katze ist im eigentlichen genetischen Sinn keine Farbe, sondern das Fehlen von Farbe.

Fellfarbe rot ("O" und "o")

Die Fellfarbe rot wird durch 3 spezielle Merkmale ihrer Vererbung zu etwas ganz Besonderem: die Eigenschaft für rotes Fell wird geschlechtsgebunden vererbt: Nur das "X"-Chromosom enthält die Information für rote Fellfarbe. Zum Anderen haben rote Katzen immer eine Fellzeichnung (Tabby), egal, ob ihr "genetischer Bauplan" dies vorgibt oder nicht. Zudem überdeckt die rote Fellfarbe das schwarze Pigment in den Katzenhaaren.

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Fellfarbe rot und seine Verdünnung creme

Durch die Information zu roter Fellfarbe wird die schwarze Fellfarbe (und seine Mutationen) überdeckt. Rot wird zu creme verdünnt.

Das "O" bewirkt, dass schwarze Pigmente im Haar durch die rote Fellfarbe überdeckt werden. Kater können also nur rot oder nicht-rot sein. Katzen dagegen können aufgrund ihrer 2 "X"-Chromosomen schwarz und rot sein (genannt: Schildpatt oder tortie).

Beinhalten die Gene der Katze die Farbinfomation "OO" ist sie immer äußerlich rot, egal, ob sie zusätzlich die Farbinformation für andere Farben in sich trägt. Hat die Katze die genetische Information "Oo", so wird sie entweder komplett rot (als Kater) oder rot/schwarz (als Katze).

Die Farbinformation "oo" bewirkt, dass die Katze nicht-rot , also schwarz (bzw. deren Verdünnung/Mutation) zeigt.

Zwei-oder dreifarbige Katzen sind fast ausschließlich (zu etwa 99%) weiblich, dafür sind ein Großteil der komplett roten Tiere männlich. Wie dies zu erklären ist, findet sich im Bereich "Geschlechtsgebundene Vererbung der Fellfarbe rot".

Die Fellfarbe rot wird durch die Verdünnungs-Information "dd" zu Creme verdünnt.

Allel Genotyp Eigenschaft Phänotyp
OO DD Fellfarbe rot reinerbig die Katze zeigt rotes Fell, sie ist reinerbig
Oo DD Fellfarbe rot mischerbig die Katze zeigt rotes Fell, trägt jedoch auch verdeckt (rezessiv) die Information für nicht-rotes Fell in sich, weibliche Katzen können mit dieser Farbinformation zweifarbig aussehen, Kater sind komplett rot
oo DD nicht-rot reinerbig die Katze ist nicht-rot (schwarz)
OO dd Rot-Verdünnung reinerbig die Katze ist cremefarben

Fellfarbe schwarz ("B")

Die Fellfarbe schwarz ist neben rot eine der beiden genetischen Grundfarben einer Katze. Die Fellfarbe schwarz wird durch das Farbpigment Eumelanin bewirkt. In der Ausprägung "BB" oder "Bb" zeigt eine Katze die Fellfarbe schwarz, die Ausprägung "bb" lässt die Fellfarbe chocolate entstehen.

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Fellfarbe schwarz und seine Verdünnung blau

die Fellfarbe schwarz und ihre Verdünnung blau



Eine Mutation des B-Gens ("b1") führt dazu, dass die Katze die Farbinformation "cinnamon" (zimtfarben) erhält. Diese Farben wiederrum werden durch die Verdünnungsinformation "dd" verändert, hellere Farbabstufungen der schwarzen Farben werden sichtbar.

So wird die Farbe schwarz ("BB-DD") zu blau ("BB-dd"), die Farbe chocolate ("bb-DD") zu lilac ("bb-dd") und die Farbe cinnamon ("b1b1-DD") zu fawn ("b1b1-dd") verdünnt.

Allel Genotyp Eigenschaft Phänotyp
BB DD schwarz reinerbig die Katze zeigt schwarzes Fell, sie ist reinerbig
Bb DD schwarz mischerbig die Katze zeigt schwarzes Fell, trägt jedoch auch verdeckt (rezessiv) die Information für braunes Fell in sich
bb DD chocolate reinerbig die Katze zeigt eine braune Fellfarbe
b b1 DD chocolate mischerbig die Katze zeigt braunes Fell, trägt jedoch auch verdeckt (rezessiv) die Information für zimtfarbenes Fell in sich
b1b1 DD cinnamon reinerbig die Katze ist zimtfarbig
BB dd schwarz-Verdünnung reinerbig die Katze zeigt blaue Fellfarbe
bb dd chocolate-Verdünnung reinerbig die Katze zeigt die Fellfarbe lilac
b1b1 dd cinnamon-Verdünnung reinerbig die Katze zeigt die Fellfarbe fawn

Fellfarbe weiß ("W" und "w")

Wie bereits weiter oben beschrieben, ist die Fellfarbe "weiß" keine eigentliche Fellfarbe, sondern lediglich das Fehlen von Farbpigmenten im Haar. Durch das Fehlen der Farbpigmente erscheint das Haar weiß. Die Fellfarbe weiß bei der Katze ist epistatisch, das bedeutet, sie verhindert eine Ausbildung von Farbpigmenten. Aus diesem Grunde ist sie allen anderen Farben gegenüber dominant, weil sie alle Farbinformationen "löscht".

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epistatisches Weiß bei Katzen

Obwohl die Katze genetisch gesehen schwarz oder rot ist, wird durch das "W"-Allel jedes Farbpigment unterdrückt. Man sieht der Katze also äußerlich nicht an, welche genetische Farbe sie eigentlich hat. In den ersten Wochen nach der Geburt allerdings zeigen Kitten oft durch den sogenannten "Genfleck" ihre genetische Farbe. Dabei ist ein kleiner Bereich über den Augen/zwischen den Ohren in der jeweiligen Farbe gefärbt.

Eine Katze, die das "W"-Allel trägt ist immer vollständig weiß! Die Fellfarbe weiß kann nicht verdeckt getragen werden. Hat die Katze die Information dazu, zeigt sie diese auch immer äußerlich.

Vollständig weiße Katzen können zu Taubheit/Schwerhörigkeit und Sehschwäche neigen. Besonders jene Exemplare, die zusätzlich zur fehlenden Pigmentierung im Fell auch fehlende Farbpigmente im Bereich der Augen (blaue Augen) aufweisen, sind davon häufig betroffen. Aber auch vollständig weiße Katzen mit anderen Augenfarben können Defizite in diesen Bereichen haben.

Bevor ein weißes Elternteil verpaart wird, sollten ein Audiometrietest und eine Untersuchung der Sehfähigkeit stattfinden. Es dürfen nur hörende und sehende Tiere zur Zucht eingesetzt werden. Jedoch können bei der Verpaarung eines hörenden und sehenden vollständig weißen Elternteils auch Kitten entstehen, die Schwerhörigkeit, Taubheit oder Sehschwächen aufweisen.

Aus diesem Grunde ist eine verantwortungsvolle Verpaarung von vollständig weißen Elterntieren nur unter größster Vorsicht und nur mit entsprechenden Gesundheitstests durchzuführen. Die Verpaarung zweier weißer Elterntiere ist aufgrund tierschutzrechtlicher Beschränkungen in Deutschland verboten!

Allel Genotyp Eigenschaft Phänotyp
WW weißes Fell reinerbig die Katze zeigt ein komplett weißes Fell, sie ist reinerbig
Ww weißes Fell mischerbig die Katze zeigt komplett weißes Fell, trägt jedoch auch verdeckt (rezessiv) die Information für ausgeprägte Fellfarben in sich
ww nicht-weißes Fell reinerbig die Katze ist nicht-weiß, die Farbpigmente im Haar (für schwarz und rot) sind voll ausgeprägt

Das Scheckungsgen ("S" und "s")

Wie auch beim "W"-Gen wird die weiße Farbe beim "S"-Gen durch fehlende Farbpigmentierung hervorgerufen. Der Unterschied zum "W"-Gen liegt jedoch in der Ausbreitung der "weißen Farbe". Das Scheckungsgen "S" erzeugt nur weiße Flecken im Fell, keine vollständige "Weißfärbung". Zeigt die Katze also nur das winzigste farbige Fleckchen, beinhaltet ihr genetischer Code das "S"-Allel und nicht das "W"-Allel.

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Die Verteilung und Ausbreitung der Flecken kann beim "S"-Gen zufällig und in vielen Abstufungen auftreten. So ist vom einzelnen weißen Fleckchen auf der Brust bis zur fast vollständig weißen Katze alles möglich.

Katze Scheckungsgen

Ist die Katze zu 30-50% weiß, wird die Farbverteilung "bicolor" genannt, sind neben farbigen Flecken auf dem Rücken nur noch farbige Bereiche an Ohren und Schwanz verteilt, wird die Farbverteilung als "Harlekin" bezeichnet.

"Van"-Katzen haben nur noch farbige Flecken an Ohren und Schwanz.

Werden zwei Katzen, die die Farbinformation "S" aufweisen, miteinander verpaart, so nimmt die Ausbreitung der weißen Fellflächen immer mehr zu. So haben die Nachkommen zweier Elternteile mit nur wenig weißen Fellflecken von Generation zu Generation immer größer werdende Weiß-bereiche.

Wie großflächig der weiße Bereich im Fell einer Katze ist, hängt vermutlich auch von der Reinerbigkeit bzw. Mischerbigkeit des "S"-Gens zusammen: so wird vermutet, dass Katzen mit hohem Weißanteil reinerbig ("SS") und Katzen mit niedrigem Weißanteil mischerbig ("Ss") in Bezug auf das Scheckungsgen sind.

Wie auch vollständig weiße Tiere können Katzen mit größflächigem Weißanteil von Sehschwäche, Schwerhörigkeit und/oder Taubheit betroffen sein. Besonders dann, wenn die weißen Fellbereiche an/um die Augen und Ohren liegen, soll das Risiko erhöht sein.

Allel Genotyp Eigenschaft Phänotyp
SS Scheckung reinerbig die Katze zeigt viele/große weiße Flecken im Fell, sie ist reinerbig
Ss Scheckung mischerbig die Katze zeigt weiße Flecken im Fell, trägt jedoch auch verdeckt (rezessiv) die Information für nicht-Scheckung in sich
ss keine Scheckung reinerbig die Katze weist keine weißen Flecken auf

Nicht-Verdünnung und Verdünnung ("D" und "d")

Wie ein Haar gefärbt ist, wird durch die in ihm liegenden Farbpigmente bestimmt. Sowohl ihre Verteilung als auch ihr Aussehen wird von den Erbinformationen beeinflusst.

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Nicht-verdünnung und Verdünnung der Farbpigmente bei Katzen

Die Grafik zeigt verdünnte und unverdünnte Katzenhaare

Bei einem nicht verdünnten Haar sind die Farbpigmente rund, gleichmäßig verteilt und liegen im gleichen Abstand voneinander im Haar angeordnet. Im verdünnten Haar sind die Farbpigmente eher oval und sitzen zu Gruppen verklumpt im Haar.

Durch diese Verklumpung erscheint das Haar heller, es reflektiert das Licht anders, weswegen eine Aufhellung der Fellfarbe stattfindet.



Nicht-verdünnung und Verdünnung der Fellfarben bei Katzen

Die Grafik zeigt die Auswirkungen des Verdünnungsgens

Die Fellfarbe schwarz (BB DD) wird zu Blau (BB dd) verdünnt, Chocolate (bb DD) wird zu Lilac (bb dd) und Cinnamon (b1b1 DD) zu Fawn (b1b1 dd).

Die Fellfarbe Rot (OO DD) wird durch das Verdünnungsgen zu Creme (OO dd).

Allel Genotyp Eigenschaft Phänotyp
DD Nicht-Verdünnung reinerbig die Katze zeigt Vollfarbe (Nicht-Verdünnung) und trägt diese Eigenschaft reinerbig
Dd Nicht-Verdünnung mischerbig die Katze zeigt Vollfarbe (Nicht-Verdünnung), trägt jedoch verdeckt (rezessiv) auch die Information für Verdünnung
dd Verdünnung reinerbig die Katze zeigt Verdünnung

Tabbymusterung ("A" und "T")

Die Wildform der Katze weist eine gemusterte Fellzeichnung auf. Genetisch gesehen haben alle Katzen eine solche Tabbymusterung, jedoch zeigt sich diese nicht bei allen Tieren äußerlich. Verantwortlich für die Tabbymusterung der Katze sind die Allele "A" und "T", wobei "T" immer vorhanden ist und die Ausprägung des Tabbmusters bestimmt und "A" für das Auftreten der Musterung zuständig ist. Vereinfacht gesagt ist das A-Allel ein "An-/Ausschalter" für das T-Allel.

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Das A-Gen wird auch Agouti-Gen genannt. Nur, wenn eine Katze das A-Gen zeigt ("AA" oder "Aa"), sieht man auch eine Fellmusterung. Trägt die Katze das rezessive "aa" (non-agouti), ist keine Fellzeichnung sichtbar.



Die Fellzeichnung kann in einer von vier Arten ausgeprägt sein:

  • 1. geticktes Muster (ticked tabby, "Ta")
  • 2. gestreiftes Muster (mackerel tabby, "T")
  • 3. getupftes Muster (spotted tabby, "Ts")
  • 4. Räderzeichnung (classic tabby, "Tb")

Ticked Tabby ist die dominanteste aller Fellzeichnungen, sie setzt sich gegenüber allen Fellzeichnungen durch. Mackerel und Spotted Tabby sind rezessiv gegenüber Ticked Tabby, aber dominant gegenüber Classic Tabby.

Eine Ausnahme zur Ausprägung der Tabbyzeichnungen bilden rote Tiere: auch ohne das dominante "AA" oder "Aa" zeigen sie Tabbymusterungen.

Allel Genotyp Eigenschaft Phänotyp
AA Agouti reinerbig die Katze zeigt eine Tabbymusterung und trägt diese Eigenschaft reinerbig
Aa Agouti mischerbig die Katze zeigt eine Tabbymusterung, trägt jedoch verdeckt (rezessiv) auch die Information für non-agouti
aa non-agouti reinerbig die Katze zeigt keine Tabbymusterung (außer rote Tiere)

Kurzhaar- und Langhaar ("L" und "l")

Ob eine Katze kurzes oder langes Fell hat, wird durch das L-Gen bestimmt. Kurzhaar-Katzen zeigen das dominante "LL" oder "Ll"-Allel, Langhaar-Katzen besitzen das rezessive "ll"-Allel.

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Damit eine Katze also langhaarig wird, muss von beiden Elternteilen die rezessive Erbinformation "l" mitgegeben werden. Bei kurzhaarigen Katzen reicht ein dominantes "L", damit sie auch kurzes Fell zeigen.

Kurzhaar-Katzen können jedoch auch rezessiv die verdeckte Information für Langhaar tragen ("Ll") und an ihre Nachkommen weitergeben.

So können aus einem Wurf kurzhaariger Elterntiere auch langhaarige Nachfahren entstehen. Zwei langhaarige Elternteile können jedoch niemals kurzhaarige Nachkommen zeugen.

Vererbung der Fellänge
Vater
L L L l l l
M
u
t
t
e
r
L LL LL LL Ll Ll Ll
L LL LL LL Ll Ll Ll
L LL LL LL Ll Ll Ll
l Ll Ll Ll ll ll ll
l Ll Ll Ll ll ll ll
l Ll Ll Ll ll ll ll


Sind beide Elterntiere reinerbig kurzhaarig ("LL"), so werden auch ihre Nachkommen reinerbig kurzhaarig, sind beide Elterntiere reinerbig langhaarig ("ll"), so werden ihre Kitten ebenfalls reinerbig langhaarig.

Sind beide Elterntiere mischerbig kurzhaarig ("Ll"), so entstehen 1 reinerbig kurzhaariges Kitten ("LL"), ein reinerbig langhaariges Kitten ("ll") und 2 mischerbig kurzhaarige Kitten ("Ll").

Alle anderen Möglichkeiten der Verpaarung können der Tabelle entnommen werden.

Allel Genotyp Eigenschaft Phänotyp
LL Kurzhaar reinerbig die Katze zeigt kurzes Fell, sie ist reinerbig
Ll Kurzhaar mischerbig die Katze zeigt kurzes Fell, trägt jedoch auch verdeckt (rezessiv) die Information für langes Fell in sich
ll Langhaar reinerbig die Katze ist langhaarig

Sonderfall intermediäre Vererbung

Im Großteil aller Erbgänge findet eine dominant-rezessive Vererbung statt. Die dominanten Merkmale finden Ausprägung, die rezessiven Merkmale werden verdeckt getragen. In selteneren Fällen findet jedoch auch eine Vermischung der Erbinformationen, die "sogenannte intermediäre Vererbung" statt.

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Dabei werden beide Merkmale gleichwertig vererbt und werden ebenfalls gleichwertig gezeigt. Im Fall der Gene für Maskenzeichnung "cs" und "cb" findet beispielsweise eine solche vermischte Vererbung statt.

Vater
cs cs
M
u
t
t
e
r
cb cscb cscb
cb cscb cscb

Das Allel "cs" steht für die Maskenzeichnung der Siam, das Allel "cb" für die Maskenzeichnung der Burmakatze. Bei einer Maskenzeichnung handelt es sich um dunklere Farbbereiche an Gesicht, Beinen und Schwanz.

Wird nun eine Katze, die das Allel "cs" trägt, mit einer Katze verpaart, die das "cb"-Allel trägt, entstehen Nachkommen, die die Geninformation "cscb" tragen. Statt dominante oder rezessive Merkmale zu zeigen, zeigen sie also eine Mischung aus zwei Allelen.

Die Kitten, die aus einer Verpaarung zwischen Siam- und Burmakatzen entstehen, nennt man Tonkanesen. Durch die Vermischung der Siam- und Burmamaskenzeichnungen ergibt sich bei den Tonkanesen eine spezielle Farbabstufung, diese wird als "Mink" bezeichnet.

Allel Genotyp Eigenschaft Phänotyp
cs Siam-Maskenzeichnung co-dominant die Katze zeigt eine Maskenzeichnung des Siam-Typs
cb Burma-Maskenzeichnung co-dominant die Katze zeigt eine Maskenzeichnung des Burma-Typs
cscb Tonkanesen-Maskenzeichnung co-dominant die Katze zeigt eine Mischung aus Maskenzeichnungen des Siam-Typs und des Burma-Typs, sie ist mink-farben

Geschlechtsgebundene Vererbung der Fellfarbe rot

Die Information für die Fellfarbe rot wird geschlechtsgebunden auf dem "X"-Chromosom vererbt. Männliche Tiere ("XY") können also nur rot oder schwarz sein. Weibliche Katzen ("XX") hingegen können sowohl schwarz, rot, als auch schwarz/rot sein, da sie zwei Informationen (rot=ja oder nein?) zur Fellfarbe rot in ihrem genetischen Code aufweisen.

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Um die Verbindung des "Rot-gens" mit dem "X"-Chromosom deutlich werden zu lassen, wird es schriftlich "XO" bzw. "Xo" aufgezeichnet. Da das "Y"-Chromosom keine Information über rote Fellfarbe enthält, wird es einfach als "Y" vermerkt.

Der Gencode eines roten Katers wäre demnach "XOY". Eine rote Katze hat den Gencode "XOXO", eine Schildpatt-/Tortie-Katze entsprechend "XOXo".

Allel Genotyp Eigenschaft Geschlecht Phänotyp
XOXO rot reinerbig Katze die Katze zeigt rote Fellfarbe
XOXo tortie mischerbig die Katze zeigt rot/schwarz (tortie, Schildpatt)
XoXo nicht-rot reinerbig die Katze ist schwarz
XOY rot -- Kater der Kater ist rot
XoY nicht-rot -- der Kater zeigt schwarze Fellfarbe

Zwei nicht-rote Elterntiere können niemals rote Nachkommen zeugen. Nur aus einer Verpaarung einer roten Katze (oder einer Tortie-Katze) können rote Nachkommen entstehen.

Bei der Verpaarung einer nicht-roten Katze mit einem roten Kater entstehen tortie-Katzen und nicht-rote Kater. Wird eine tortie-Katze mit einem nicht-roten Kater gepaart, werden die weiblichen Kitten tortie und/oder nicht-rot, die männlichen Kitten werden rot oder nicht-rot.

Die männlichen Nachkommen einer tortie-Katze mit einem roten Kater können rot oder nicht-rot werden. Weibliche Kitten aus solchen Verpaarungen werden rot und tortie.

Vererbung der Fellfarbe rot
Vater
nicht-rot rot
Xo Y XO Y
M
u
t
t
e
r
nicht-rot Xo XoXo XoY XOXo XoY
Xo XoXo XoY XOXo XoY
tortie XO XOXo XOY XOXO XOY
Xo XoXo XoY XOXo XoY
rot XO XOXo XOY XOXO XOY
XO XOXo XOY XOXO XOY


Die Verpaarung einer roten Katze mit einem nicht-roten Kater bringt tortie-Katzen und rote Kater hervor. Werden zwei rote Elterntiere miteinander verpaart, so entstehen ausschließlich rote Kater und rote Katzen.

Rote Kater können also demnach aus einer Verpaarung einer roten oder tortie-Katze mit einem roten oder einem nicht-roten Kater entstehen. Ausschlaggebend ist hier allein die Farbinformation für rot der Mutterkatze.

Weibliche rote Katzen entstehen jedoch nur dann, wenn ein roter Kater mit einer roten Katze oder einer tortie-Katze verpaart wird. Sie sind also seltener, die meisten roten Tiere sind Kater.

Zweifarbige Katzen - tortie Katzen - bicolor Katzen

Katzen, die zweifarbiges Fell haben, haben in ihrem genetischen Code entweder das Scheckungsgen "S", oder es sind weibliche Katzen mit Rotanteil, sogenannte tortie- oder Schildpattkatzen. Katzen, die neben der "Farbe weiß" auch noch eine weitere Farbe aufweisen, werden "bicolor" genannt.

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Bicolor Katzen können sowohl weiblich, als auch männlich sein. Durch das Allel "S" zeigen sie zusätzlich ihrer Grundfarbe (schwarz oder rot bzw. deren Abstufungen) noch weiße Flecken. Diese weißen Flecken entstehen durch fehlende Farbpigmente in den entsprechenden Bereichen.

Tortie Katzen sind im Großteil der Fälle immer weiblich. Dies wird durch die geschlechtsgebundene Vererbung der Fellfarbe rot zusammen mit dem "X"-Chromosom bedingt. Nur weibliche Katzen haben 2 "X"-Chromosomen, nur sie können also zwei unterschiedliche Informationen zur Fellfarbe rot in ihrem genetischen Plan aufweisen.

Durch Mutationen kann es jedoch vorkommen, dass auch männliche Tiere zwei "X"-Chromosomen (also "XXY") haben. Solche Tiere sind jedoch äußerst selten und fast immer unfruchtbar. Die Farbflecken einer tortie-Katze sind im idealen Fall über den gesamten Körper verteilt, es sollten sich keine großen Flecken bilden.

Tortie-Katzen entstehen aus einer Verpaarung einer roten oder einer tortie-Katze mit einem genetisch schwarzen Kater. Ein roter Kater, der mit einer genetisch schwarzen oder roten Katze verpaart wird, kann ebenfalls tortie-Katzen hervorbringen.

Aus einer Verpaarung zweier bicolor-Katzen entstehen ebenfalls bicolor Katzen. Da das Allel für Scheckung "S" dominant gegenüber dem Allel "nicht-Scheckung (ss)" ist, können auch aus der Verpaarung eines bicolor Elternteils mit einem Elternteil ohne weiße Flecken Kitten mit Weißanteil entstehen.

Gencodes zweifarbiger Katzen können beispielsweise so aussehen:

Gencode * Phänotyp Eigenschaft
B- D- oo S- schwarz mit weißen Flecken bicolor
nicht-Verdünnung
bb D- oo S- chocolate mit weißen Flecken
b1b1 D- oo S- cinnamon mit weißen Flecken
B- D- OO S- rot mit weißen Flecken
B- dd oo S- blau mit weißen Flecken bicolor
Verdünnung
bb dd oo S- lilac mit weißen Flecken
b1b1 dd oo S- fawn mit weißen Flecken
B- dd OO S- creme mit weißen Flecken
B- D- Oo ss schwarz/rot tortie
nicht-Verdünnung
bb DD Oo ss chocolate/rot
b1b1 DD Oo ss cinnamon/rot
BB dd Oo ss blau/creme tortie
Verdünnung
bb dd Oo ss lilac/creme
b1b1 dd Oo ss fawn/creme

* das "-"Zeichen kann hierbei sowohl für ein dominantes, wie auch für ein rezessives Allel stehen, am Ergebnis ändert sich nichts

Dreifarbige Katzen - tricolor Katzen - Glückskatzen

Dreifarbige Katzen (auch tricolor oder Glückskatzen genannt) sind immer weiblich. Sie sind tortie (also rot/schwarz) mit Weißanteilen. Da die Fellfarbe rot geschlechtsgebunden mit dem "X"-Chromosom vererbt wird, kann nur eine weibliche Katze (welche zwei "X"-Chromosomen hat) rot und schwarz gleichzeitig sein.

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Neben den genetischen Grundfarben rot und schwarz zeigt eine dreifarbige Katze zusätzlich das Scheckungsgen, welches für weiße Flecken im Fell verantwortlich ist.

Die Fellfarben rot und schwarz einer dreifarbigen Katze können auch in verdünnten bzw. mutierten Abstufungen auftreten, z.B. blau/creme/weiß oder chocolate/rot/weiß.

Gencodes dreifarbiger Katzen können beispielsweise so aussehen:

Gencode * Eigenschaft Phänotyp
B- D- Oo S- ww nicht-Verdünnung die Katze ist schwarz/rot mit weißen Flecken
bb D- Oo S- ww die Katze ist chocolate/rot mit weißen Flecken
b1b1 D- Oo S- ww die Katze ist cinnamon/rot mit weißen Flecken
B- dd Oo S- ww Verdünnung die Katze ist blau/creme mit weißen Flecken
bb dd Oo S- ww die Katze ist lilac/creme mit weißen Flecken
b1b1 dd Oo S- ww die Katze ist fawn/creme mit weißen Flecken

* das "-"Zeichen kann hierbei sowohl für ein dominantes, wie auch für ein rezessives Allel stehen, am Ergebnis ändert sich nichts

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