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Katzen und Kinder

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 22.08.2014

Wenn man einige Dinge beachtet, kann das Zusammenleben von Katze und Kind für beide Seiten bereichernd sein. Das Kind lernt bereits früh, verantwortungs- und respektvoll mit Tieren umzugehen. Es lernt, welche Arbeit Tierhaltung macht und welche Regeln zu beachten sind. Das Füttern und Streicheln der Katze kann die Bindung verstärken. Die Katze lernt, dass ein Kind zu einem guten Freund werden kann, vor dem man keine Angst zu haben braucht.

Gemeinsames Spiel lastet Kind und Katze aus und kann zu einem liebgewonnenen Ritual werden. Im Kummer hat das Kind einen Freund, der schweigsam und vertrauensvoll ist, der immer zuhört und keine Vorwürfe macht.

Was sollte ich im Zusammenleben beachten?

Besonders im jungen Alter, wo Kinder noch ungestüm und ungeschickt sind, ist es wichtig, Grenzen zu setzen und dem Kind beizubringen, dass es die Bedürfnisse der Katze zu respektieren hat. Ruhe- und Schlafphasen der Katze dürfen nicht unterbrochen, die Katze nicht beim Fressen gestört werden. Möchte die Katze sich dem Zugriff des Kindes entziehen, so sollten sichere, erhöhte Liegeplätze angeboten werden.

Körperliche Übergriffe (wie etwa das am Schwanz ziehen) sollten sofort unterbunden werden. Andersherum gilt aber auch für die Katze, dass sie Zähne und Krallen behutsam einsetzen sollte. Die Eltern sollten in der ersten Zeit ein Zusammentreffen überwachen und eingreifen, bevor eine Situation eskalieren kann. Niemals darf die Katze zu sehr bedrängt werden, sie sollte sich stets sicher und geborgen fühlen und bei Bedarf den Rückzug antreten können. Die Katze sollte Orte haben, in die sie sich zurückziehen kann, wenn es einmal "zu viel" wird. Diese Plätze sollten für das Kind unerreichbar sein.

Situationen, in denen die Katze ihre Grenzen durch leichte Bisse und Kratzer selbst setzt, sind durchaus normal und so lange nicht besorgniserrgend, dass solche Übergriffe nicht unbegründet oder zu heftig stattfinden. Dass die Katze sich bei zu viel Bedrängnis auch mal wehrt, kann eine wichtige Erfahrung für Kinder sein und trägt dazu bei, den Respekt vor dem Tier nicht zu verlieren. Katzen sind keine Kuscheltiere, die man bei Bedarf herumzerren oder ärgern kann, das müssen Kinder lernen, um das Zusammenleben für alle angenehm zu gestalten.

Keinesfalls sollte die Katze bestraft werden, wenn sie sich wehrt. Stattdessen sollte man über die Erziehung und Aufklärung des Kindes nachdenken. Eine Katze wehrt sich in der Regel erst dann, wenn Grenzen überschritten werden. Es liegt an den Eltern, dem Kind rechtzeitig klar zu machen, wo diese Grenzen liegen.

Wie gestalte ich das erste Zusammentreffen?

Je nach Alter des neuen menschlichen Familienmitglieds kann das erste Zusammentreffen gestaltet werden. Wird ein Baby nach der Geburt ins neue Zuhause gebracht, so kann man den Tragekorb erst einmal auf den Boden stellen und sich daneben setzen. Die Katzen werden nach einer gewissen Zeit neugierig auf den Korb zugehen und ihn erst einmal beschnüffeln. Bei Bewegung oder Geschrei des Babies werden sie vermutlich "das Weite" suchen.

Haben die Katzen das Baby erst einmal beschnuppert, also "kennengelernt", kann man sie in den Alltag des Babies einbinden. Alles sollte dabei so natürlich wie möglich ablaufen: die Katzen dürfen sich dem Kind nähern, beim Windeln-wechseln und Füttern zuschauen und auch daneben liegen. Durch das Sprechen mit der Katze bei der Beschäftigung mit dem Baby kann man sie einbinden und ihnen die Angst vor dem "Bündel Mensch" nehmen.

Man sollte nicht vergessen, dass das Baby in der ersten Zeit ungewohnt riecht, sich ungewohnt bewegt und vor allem ungewohnte Geräusche von sich gibt. Das kann der Katze Angst machen. Sie sollte nie dazu gezwungen werden, sich dem Baby zu nähern, sondern sollte ihr eigenes Tempo wählen dürfen.

Ebenso verhält es sich beim Zusammentreffen mit älteren Kindern: kommt die Katze von allein, so sollte man sie in den Alltag einbinden. Möchte sie lieber Abstand halten, so ist dies zu respektieren. Gerade ältere Kinder können bewusster mit der Katze kommunizieren. Durch Leckerchen, Streicheleinheiten oder das Übernehmen der Fütterung kann Vertrauen und Nähe geschaffen werden. Lernen Kinder und Katzen die jeweiligen Grenzen des Gegenübers, kann das Zusammenleben harmonisch und friedlich ablaufen.

Wie kann ich Eifersucht vorbeugen?

Eifersucht entsteht in der Regel erst dann, wenn sich seit der Ankunft des Kindes etwas im Verhältnis zwischen Katze und Halter verändert hat. Die Tatsache, dass ein Baby oder Kind viel Aufmerksamkeit und Zeit in Anspruch nimmt, kann so manches "zartes Seelchen" von Katze schlecht verkraften und reagiert mit Eifersucht. Die Katze versteht einfach nicht, warum sie nicht mehr im Mittelpunkt steht und weniger Zeit mit ihrem Halter verbringen kann. Es ist keine zielgerichtete Reaktion gegen das Kind!

Um Eifersucht schon von Vornherein zu vermeiden, ist es angeraten, die Katze langsam und behutsam auf die Ankunft eines neuen Familienmitglieds vorzubereiten. Der Katze sollte erlaubt sein, sich im neuen Kinderzimmer umzusehen, Spielzeuge und Kleidungsstücke zu beschnuppern. Auch während der Schwangerschaft darf die Katze nicht "zu kurz" kommen: regelmäßige Spiel- und Kuschelmomente müssen der Katze erhalten bleiben.

Dies gilt ebenso nach dem Einzug des neuen Erdenbürgers. Auch, wenn die Eltern in dieser Zeit kaum Energie und Nerven für andere Dinge haben, sollte der Katze die gleiche Zuwendung zuteil werden wie vor dieser entscheidenden Veränderung. Durch den Einzug des Kindes sollte sich möglichst wenig für die Katze ändern, um Eifersucht vorzubeugen.

Darf die Katze ins Kinderzimmer?

Die Antwort auf diese Frage ist ganz klar eine Ermessenssache. Manche Halter haben kein Problem damit, die Katze ins Kinderzimmer zu lassen, weil sie ihrem Tier vertrauen und es gut einschätzen können. Andere Katzenhalter möchten aus den verschiedensten Gründen nicht, dass die Katze sich im Kinderzimmer aufhält. Hat man diese Entscheidung einmal getroffen, so ist vor allem eines wichtig: Konsequenz. Darf die Katze nicht ins Zimmer, sollten keine Ausnahmen von dieser Regel gemacht werden. Ebenso andersherum. Lässt man die Katze tagsüber ins Zimmer, möchte sie aber nachts aussperren, so kann es Probleme wie lautes Miauen, Türen kratzen oder Unruhe geben. Ist die Katze es gewohnt, Zutritt zu haben, so kann es durchaus vorkommen, dass sie diesen auch bei Bedarf einfordert.

Manche Halter wollen der Katze den Zutritt zum Kinderzimmer verwehren, weil sie Angst haben, sie könne das Kind im Schlaf ersticken. Dieser Mythos hält sich schon lange und hartnäckig. Tatsächlich aber konnte bisher kein solcher Fall beweiskräftig nachgewiesen werden. Vermutlich liegen dieser Legende Fälle von plötzlichem Kindstod zugrunde, die mit dem Aufenthalt der Katze im Kinderzimmer begründet wurden. Auch, wenn solche traurigen Unfälle nicht bewiesen werden konnten, ist eine gewisse Vorsicht natürlich anzuraten.

In der Regel legen sich Katzen zwar gerne ins Kinderbett, wechseln aber sofort bei Unruhe oder Geschrei die Stellung oder verschwinden ganz. Ob man die Katze nun ganz aus dem Kinderzimmer verbannt oder nur besondere Vorsicht walten lässt ist eine sehr individuelle Entscheidung.

Meine Katze beißt/kratzt mein Kind

Dass Katzen Kinder auch einmal beissen oder kratzen ist normal. Dieses Verhalten dient dazu, dem Kind Grenzen zu setzen und sich selbst mehr Freiraum zu verschaffen. Statt die Katze zu bestrafen oder schlecht von ihr zu denken ist es ratsam, die Situationen, in denen solche Übergiffe stattfinden, genau zu beobachten. Manche Kinder haben (aufgrund ihres Alters) keinen Respekt vor den Bedürfnissen der Katze oder können noch nicht begreifen, dass auch eine Katze einmal ihre Ruhe braucht. Es liegt an den Eltern, dem Kind beizubringen, wie man eine Katze behandelt und wann man sie besser in Ruhe lässt.

Dass Katzen Kinder grundlos angreifen, kommt zwar selten vor, ist aber dennoch möglich. Sollte so etwas vorkommen, ist es wichtig, die Gründe der Katze nachzuvollziehen. Schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit mit Kindern, Eifersucht oder aggressive Tendenzen können die Ursache sein. Die Abgabe der Katze sollte der letzte Ausweg sein und ist nicht immer notwendig.

Das Einrichten sicherer, für das Kind unzugängliche Ruheplätze, mehr Spiel- und Streichelmomente, mehr Aufmerksamkeit für die Katze und das Erlernen richtiger Stategien im Umgang mit Angriffen durch die Katze können helfen, solche Situationen in Zukunft zu vermeiden. Mehr dazu im Bereich "Umgang mit verhaltensgestörten Katzen"

Seit das Baby da ist, hat sich meine Katze verändert

Manche Katzen reagieren mit Rückzug, Aggressivität, Unsauberkeit oder Trauer auf den Einzug eines neuen Familienmitglieds. Wenn auch unbewusst, ändert sich für die Katze sehr viel, wenn "plötzlich" jemand in ihr Revier eindringt, der laut ist, ungewohnt riecht und die volle Aufmerksamkeit des Halters einfordert. Darum ist die richtige "Einführung" wichtig.

Es sollte sich für die Katze möglichst wenig ändern, wenn das Baby einzieht. Was bedeutet, dass sie ihre gewohnten Streicheinheiten, Spielzeiten und Leckerchen weiterhin erhalten sollte. Sie kann nicht verstehen, warum alles auf einmal so anders ist. Je nach Charakter reagiert die Katze indviduell. Man sollte sich bewusst und ehrlich damit auseinander setzen, welche Veränderungen es seit dem Einzug des Babies gegeben hat und wie man der Katze trotz allem noch die gewohnte Aufmerksamkeit schenken kann.


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