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Impfungen

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 29.11.2014

Auch heute noch hält sich hartnäckig die Meinung, Katzen müssten jedes Jahr geimpft werden. Da es in den USA schon länger üblich ist, die Impfintervalle deutlich zu erhöhen, ist auch hierzulande eine rege Diskussion über Impfintervalle, Sinnhaftigkeit und mögliche schädliche Folgen von Impfungen aufgekommen. Viele Experten - darunter auch Tierärzte und Forscher - sind der Meinung, dass das jährliche Impfen nicht nötig wäre. Stattdessen könnten die Zeiträume zwischen den Auffrischungsimpfungen entschieden verlängert werden. Seit 2006 werden vom "Bundesverband praktizierender Tierärzte" in Deutschland die Impfintervalle für Katzenschnupfen und -seuche mit 2 bzw. 3 Jahren angegeben.

Wichtig ist, dass die Katze zum Zeitpunkt der Impfung frei von Parasiten und gesund ist.

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Zur Zulassung und Prüfung von Impfstoffen für Katzen in Deutschland

Um eine Zulassung für einen Impfstoff beantragen zu können, muss der Hersteller einen schriftlicher Antrag bei der Zulassungsbehörde - in Deutschland ist das Paul-Ehrlich-Institut zuständig - stellen. Dieser enthält unter Anderem Angaben zu Zusammensetzung, Herstellungsverfahren, Nebenwirkungen und Ergebnisse von toxikologischen, klinischen und pharmakologischen Versuchen1. Wird der Wirkstoff bereits 8 bzw. 10 Jahre in ähnlicher oder gleicher Zusammensetzung in der EU verwendet, müssen nicht zwingend Unbedenklichkeitsversuche durchgeführt werden1. Im Anschluss an diesen Zulassungantrag gibt die zuständige Zulassungsbehörde Untersuchungen in einem zugelassenen Labor in Auftrag und prüft die eingereichten Unterlagen der Impfstoff-Herstellers.

Die Wirksamkeit der Impfstoffe wird in Experimenten unter Laborbedingungen nachgewiesen und kann durch Experimente in Feldversuchen unterstützt werden34. Seit 2001 ist es ebenso möglich, die Wirksamkeit nur durch Feldversuche zu belegen, wenn Experimente unter Laborbedingungen keine Nachweise erbringen konnten4. Für die Herstellung und Prüfung eines Impfstoffs sind in ganz Europa einheitliche Richtlinine zu befolgen: die sogenannten "GOOD CLINICAL PRACTICE FOR THE CONDUCT OF CLINICAL TRIALS ON VETERINARY MEDICINAL PRODUCTS IN THE EUROPEAN UNION"5.

Die Zulassung ist innerhalb von 210 Tagen nach Antragstellung zu gewähren oder zu versagen. Eine solche Zulassung eines Impfstoffs wird zunächst für 5 Jahre erteilt und kann nach einer weiteren Prüfung auf unbestimmte Zeit ausgeweitet werden. Eine Zulassung wird beispielsweise dann versagt, wenn die positive Wirkung des Impfstoffs nicht seine negativen Wirkungen übersteigen, er nicht die zugesicherte Zusammensetzung enthält oder er die Gesundheit von Menschen und Tieren gefährdet1. Ist ein Impfstoff bereits in der EU zugelassen, so kann eine Zulassung auch - nach Prüfung - auf andere Mitgliedsstaaten erweitert werden2.

Wird eine Zulassung für den Impfstoff erteilt, so muss jede einzelne Charge - bevor sie in den Verkehr gebracht wird - durch die Zulassungsbehörde freigegeben werden. Dazu wird eine nochmalige Prüfung der beiliegenden Unterlagen und einer Stichprobe des Impfstoffs veranlasst. Entspricht das eingereichte Material den Anforderungen für zugelassene Impfstoffe, so wird die Charge nach spätestens 60 Werktagen freigegeben.

Core- und Non-Core-Komponenten

Als "Core-Komponenten" werden jene Impfstoffe bezeichnet, die für jede Katze empfohlen werden. Dazu zählen beispielsweise die RCP-Impfung (Kombi-Impfung gegen Katzenseuche, Calici-und Herpesvirus) und für Freigänger auch die Tollwut-Impfung. "Non-Core-Komponenten" sind Impfungen, die bei Bedarf bzw. Notwendigkeit verabreicht werden: hierzu zählen unter Anderem Impfungen gegen Bordetella, Chlamydien, Mikrosporie, FIP, FelV oder den felinen Corona-Virus.

Lebendimpfstoffe

Lebendimpfstoffe beinhalten - wie ihr Name schon sagt - lebende Viren. Diese sind in nur geringer Anzahl im Impfserum enthalten und stark abgeschwächt. Eine Vermehrung der Viren ist so zwar noch möglich, ein Ausbrechen der jeweiligen Krankheit jedoch nicht.

Wird die Katze mit einem Lebendimpfstoff geimpft, so entwickelt sie eine sehr gute Immunität gegen den Virus. Da ihr Körper mit dem aktiven Virus "fertig werden" muss, kann es sein, dass sie kurz nach der Impfung Symptome zeigt, die der Krankheit ähneln, gegen die sie geimpft wurde. Dies ist in der Regel kein Grund zur Besorgnis und zeigt nur, dass der Katzenkörper wie gewünscht auf den Virus reagiert.

Lebendimpfstoffe sollten nicht bei chronisch kranken, immungeschwächten oder trächtigen Tieren angewandt werden.

Totimpfstoffe

In Totimpfstoffen sind die Viren in toter Form ganz oder in Teilen enthalten. Der Virus kann sich so nicht vermehren, wird aber trotzdem vom Körper der Katze erkannt und bekämpft. Die Immunität, die die Katze durch Totimpfstoffe entwickelt ist nicht so umfassend und langanhaltend wie die bei Lebendimpfstoffen.

Aus diesem Grunde werden manchen Totimpfstoffen chemische Zusätze (sogenannte "Adjuvantien") beigemischt, um die Abwehrreaktion des Immunsystems zu verstärken. Tollwutimpfungen werden aus Sicherheitsgründen nur mit Totimpfstoffen durchgeführt.

Adjuvantien / adjuvansfreie Impfseren

Adjuvantien sind chemische Hilfsstoffe in Impfstoffen, die die Abwehrreaktion des Immunsystems verstärken sollen (Wirkverstärker). Am häufigsten verwandte Hilfsstoffe sind beispielsweise Aluminium(salze), Quecksilber oder Antibiotika. So werden als Antibiotika beispielsweise Gentamicin11 oder Neomycin(sulfat)12 eingesetzt. Ebenso sind aluminiumhaltige Beimischungen wie Aluminiumphosphat13 oder Aluminiumhydroxid14 in Impfstoffen zu finden, auch Quecksilberverbindungen wie beispielsweise Thiomersal13. Es wird vermutet, dass diese Inhaltsstoffe für die Ausbildung eines Sarkoms (siehe "mögliche Impfschäden und Nebenwirkungen") mitverantwortlich sein könnten, zumindest jedoch das Risiko eines solchen Tumors erhöhen könnten6789.

Mittlerweile gibt es für die Impfungen gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche und FelV adjuvansfreie Impfseren. In vielen (aber nicht allen!) Tollwut-impfstoffen sind auch heute noch chemische Zusätze enthalten, um die Wirksamkeit der Seren zu erhöhen.

Wirkdauer von Impfseren

Um eine Zulassung für einen Impfstoff zu bekommen, müssen die Hersteller keine Angaben über deren tatsächliche Wirkdauer angeben oder nachweisen - lediglich Angaben zu Totimpfstoffen für Tollwut müssen angegeben werden10. Es existieren jedoch Studien/Untersuchungen zu diesem Thema15161718.

Ronald D.Schultz, Professor an der "school of veterinary medicine" der Universiät von Wisconsin (USA), begann Mitte der 1970er Jahre die Wirkdauer von Impfstoffen für Hunde und Katzen zu untersuchen. So soll laut seinen Ergebnissen die Schutzwirkung einer kombinierten Totimpfung gegen Katzenseuche, den Calici- und Herpesvirus (beides Erreger des Katzenschnupfen-Komplexes) etwa 7,5 Jahre - nach erfolgter zweimaliger Grundimmunisierung im Kittenalter - betragen15. Die untersuchten Katzen zeigten auch nach diesen 7,5 Jahren den gleichen Schutz wie Katzen, die jährlich geimpft wurden1517. Laut seinen Ergebnissen soll die zuverlässige Wirkdauer von Impfstoffen für Katzen und Hunde mindestens 4 Jahre anhalten15.

Andere Untersuchungen zu einer kombinierten Katzenseuche-/Calici-/Herpesimpfung beziffern die Wirkdauer auf über 3-4 Jahre161718. Hierzu wurden jeweils 17/44/272 gesunde Katzen untersucht und geimpft. Je nach Untersuchung konnte eine ausreichende Anzahl Antikörper auch nach 3,4 oder 7 Jahren gegen diese drei Viren in ihrem Blut gefunden werden161718.

Warum (k)ein Ein-Jahres-Rhythmus bei Impfungen?

Die tatsächliche Wirkdauer der Impfseren muss bei Zulassung derzeit noch nicht nachgewiesen werden. Die Empfehlungen zur Auffrischung in den Beipackzetteln der Impfstoffe wird durch die Hersteller gewählt und angegeben. Mittlerweile ist man auch offiziell in Deutschland zu abweichenden Impfempfehlungen gelangt19.

Warum und weshalb auch heute noch der Ein-Jahres-Zyklus für Auffrischungsimpfungen praktiziert wird, obwohl er höchst umstritten ist, kann vielfältige Gründe haben. Manch strenger Impfgegner vermutet dahinter Tierärzte und Pharmakonzerne, die um finanzielle Einbußen fürchten. Objektivere Experten sehen dahinter dagegen unsichere oder schlicht zu wenig fortgebildete Tierärzte.

Warum (k)ein Drei-Jahres-Rhythmus bei Impfungen?

Viele Katzenhalter wollen aus verschiedenen Gründen ihre Katzen nicht mehr jährlich impfen lassen. Nicht nur fürchten sie langfristige Impfschäden, sondern sind auch von der Sinnhaftigkeit solch häufiger Impfungen nicht überzeugt. Da es aber bisher nur wenige Studien gibt, die belegen, dass die meisten Impfseren eine Wirksamkeit von über einem Jahr haben, gehen Experten mit ihrem Empfehlungen zu Impfintervallen auf "Nummer Sicher", wenn sie sich zu vergrößerten Intervallen aussprechen.

Der Drei-Jahres-Rhythmus ist sozusagen nur ein Kompromiss zwischen "jährlich impfen" und "nach der Grundimmunisierung gar nicht mehr impfen". Zwar soll die Wirkdauer der Impfseren deutlich länger anhalten, jedoch sollen zu große Risiken für Katze und Halter verhindert werden. Letztlich sollte man bedenken, dass Impfungen durchaus ihren Nutzen haben und viele Krankheiten für die Katze verhindern können. Geht man zu sorglos mit seiner Verantwortung um, können im Ernstfall ganze Katzenpopulationen (z.B. bei Katzenschnupfen) gefährdet sein.

an welchen Körperstellen sollte geimpft werden?

Aufgrund eines möglichen Risikos von Nebenwirkungen und Impfschäden (z.B. Sarkomen) ist es nicht angeraten, der Katze zwischen den Schulterblättern Impfungen oder Spritzen verabreichen zu lassen30. Stattdessen wird von verschiedenen Stellen dazu geraten, entweder in die Hinterbeine oder die seitliche Bauchwand der Katze zu spritzen30. Auch Injektionen in den Schwanz der Katze sind möglich und sollen wirksam sein29. Schwanz und Hinterbeine können zur Not bei Auftreten von Sarkomen amputiert werden.

mütterliche Antikörper schwächen die Wirkung der Impfung

Bei Untersuchungen zu Impfungen bei Kitten wurde festgestellt, dass die durch die Mutterkatze übertragenen Antikörper die Wirksamkeit von Impfungen gegen Katzenseuche, Herpes- und Calicivirus bei Kitten beeinträchtigen können3132. Je nach Stärke der Antikörperkonzentration im Körper der Mutterkatze bzw. ihrer Milch, umso schwächer war die Antikörperkonzentration im Blut der Kitten gegen die geimpften Viren3132. So wird von offizieller Seite empfohlen, bei Kitten eine dritte Impfung im Alter von etwa 16 Wochen durchführen zu lassen, um die Schutzwirkung von Impfungen im Kittenalter zu erhöhen.

krank trotz Katzenschnupfenimpfung?

Gesagt sein muss, dass entsprechende Impfungen gegen Katzenschnupfen kein Garant dafür sind, dass die Katze niemals an Katzenschnupfen leiden wird. Der sogenannte "Katzenschnupfen" ist eigentlich ein Komplex aus verschiedensten Erregern: Herpesviren, Caliciviren, Bordetella, Mykoplasmen und Chlamydien. Nicht gegen jede Art dieser Erreger ist der Impfstoff komplett wirksam, zudem werden Katzen üblicherweise sowieso nur gegen Calici- und Herpesviren geimpft.

Trotz allem ist eine Impfung gegen den Katzenschnupfen-komplex nicht überflüssig, denn es hat sich gezeigt, dass geimpfte Katzen zwar nicht vollkommen immun gegen eine Ansteckung sind, sie die Krankheit jedoch schneller und schonender überwinden. Die Krankheit bricht bei geimpften Tieren in der Regel in abgeschwächter Form aus und ist schneller zu behandeln als bei nicht geimpften Tieren.

Impfungen gegen FelV

Für Katzen, bei denen das Risiko, sich mit dem Katzen-Leukämie-Virus (FelV) zu infizieren gegeben ist, ist eine entsprechende Impfung angeraten. Dies betrifft Katzen, die Freigang genießen dürfen, ebenso wie Katzen, die mit Freigängern zusammenleben. Zudem könnten auch Katzen geimpft werden, deren Haushalt aus einem wechselndem Katzenbestand besteht, etwa bei Pflegestellen und Züchtern. Tiere, die mit FelV-infizierten Katzen zusammenleben sollten ebenfalls geimpft werden.

Zu beachten ist, dass vor jeder Impfung gegen FelV ein entsprechender Nachweistest durchgeführt werden sollte, um auszuschließen, dass die Katze bereits infiziert ist (Infos zu den verschiedenen Testverfahren, deren Vor- und Nachteile können im Bereich "Krankheiten-> (FelV) " nachgelesen werden). Ist die Katze bereits vor der Impfung infiziert, so ist die Impfung im besten Falle nur überflüssig, im schlimmsten Fall kann sie möglicherweise einen akuten Ausbruch der Krankheit nach sich ziehen22.

Erwähnt werden sollte auch, dass die FelV-Impfung im Verdacht steht, ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Sarkomen (siehe "Impfschäden und Nebenwirkungen" weiter unten auf dieser Seite) zu mit sich zu bringen.

Impfungen gegen Tollwut

Tollwut ist eine tödlich verlaufende, ansteckende Viruserkrankung, die auch auf den Menschen übergehen kann. Aus diesem Grunde gelten für Tollwut-Impfungen besonders strenge Regelungen. Freigänger sollten nach offiziellen Empfehlungen unbedingt gegen Tollwut geimpft werden! Wie oft eine Auffrischung dieser Impfung notwendig ist, hängt vom verabreichten Impfserum ab.

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In Deutschland sind zur Zeit Impfstoffe gegen Tollwut erhältlich, deren offizielle Wirkdauer auf ein bis 3 Jahre angegeben wird. Diese Zeitintervalle sollten unbedingt eingehalten werden, denn:

Im Falle eines Tollwutausbruchs oder eines Tollwutverdachts kann ein Gebiet von mindestens 40 Kilometer Radius um den Ausbruchsherd zum gefährdeten Bereich erklärt werden23. Dies wird durch entsprechende Beschilderung kenntlich gemacht. Alle in diesem Bereich freilaufenden Katzen müssen einen gültigen Impfschutz aufweisen23.

Kann der gültige Impfschutz nicht nachgewiesen werden, so ist eine sofortige Tötung der Tiere vorgesehen23. In selteneren Fällen jedoch kann auch eine Quarantänemaßnahme verhängt werden. Auch der bloße Verdacht, dass die Katze sich angesteckt haben oder mit einem tollwut-infizierten Tier Kontakt gehabt haben könnte, reicht aus, um Quarantäne oder sofortige Tötung zu veranlassen23.

Ob Freigänger in nicht-tollwutgefährdeten Bereichen ebenfalls geimpft werden sollten, ist eine ganz individuelle, verantwortungsvolle Entscheidung. Zwar sind Ausbrüche von Fuchstollwut in Deutschland nicht (mehr) sehr häufig24, jedoch wird oft vergessen, dass auch Fledermäuse diese Krankheit übertragen können. In wie weit dieser Stamm dieses Tollwutvirus auf Katzen übertragbar ist, ist noch nicht erwiesen. Auch ist es möglich, dass innerhalb von Tiertransporten nicht ausreichend geimpfte/bereits infizierte nach Deutschland einreisen.

Häufig sind Tollwut-Impfstoffe mit den sogenannten "Adjuvantien" (siehe oben) versetzt, um eine größere Immunantwort zu erreichen. Seit 2012 sind in Deutschland adjuvansfreie Tollwutimpfstoffe mit einer offiziellen Wirksamkeit von 3 Jahren zugelassen. Eines dieser Impfseren wird beispielsweise unter dem Namen "Purevax Rabies" vom französischen Hersteller "Merial" vertrieben.

Impfungen gegen FIP

Es befinden sich auch Impfseren gegen die feline infektiöse Peritonitis, kurz "FIP", auf dem Markt. Ihre Wirksamkeit, sowie Wirkdauer und die generelle Sinnhaftigkeit einer solchen Impfung ist derzeit noch höchst umstritten. Untersuchungen zur Wirksamkeit brachten hier unterschiedliche Resultate2526. Es wird angeraten - wenn überhaupt - nur Katzen zu impfen, in deren Umgebung bereits ein Tier an FIP erkrankt ist oder war. Offizielle Stellen sprechen sich größtenteils gegen die Impfung gegen FIP aus bzw. empfehlen sie nur eingeschränkt1928.

mögliche Impfreaktionen

Als "Impfreaktion" wird die Reaktion des Immunsystems auf den Impfstoff bezeichnet. Impfreaktionen treten in der Regel nur recht zeitnah nach der Impfung auf und zeigen, dass der Katzenkörper auf den injizierten Virus "antwortet", ihn bekämpft. Allergische Reaktionen27, Müdigkeit27, Ausschlag27, Erbrechen, Durchfall, Lähmungserscheinungen und Apathie sind einige der häufig nach einer Impfung auftretenden Impfreaktionen. Auch Fieber27 und Schmerzen an der Einstichstelle werden häufig beobachtet.

In der Regel verschwinden diese Symptome allerdings recht kurzfristig innerhalb von ein paar Tagen und hinterlassen häufig keine Folgeschäden.

mögliche Impfschäden und Nebenwirkungen

Starke allergische Reaktionen, die zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock27 führen, sowie Entzündungen können nach einer Impfung ebenfalls auftreten. In manchen Fällen treten bösartige Krebswucherungen rund um die Einstichstelle auf, die sogenannten "Sarkome". Solche Sarkome können sich sogar nach Wochen oder Monaten an der Impfstelle entwickeln. Hier hilft nur das großflächige, operative Entfernen der betroffenen Haut- und Gewerbestellen.

Ist es bei all dem überhaupt sinnvoll, meine Katze impfen zu lassen?

Ob, wann, wie oft und welche Impfungen man seiner Katze letztendlich verabreichen lässt, ist eine ganz persönliche Entscheidung, die man pauschal nicht beantworten kann. Viele Faktoren fließen in diese Wahl mit ein. Nicht nur, ob die Katze in Wohnungshaltung oder Freigang gehalten wird, sondern auch ihr Gesundheitszustand und ihr Alter ist hierbei zu bedenken. Wird eine neue Katze aufgenommen, egal, ob jung oder alt, ist es wichtig, dass die zusammengeführten Tiere einen gewissen Impfschutz aufweisen. Sind im eigenen Bestand bereits Infektionskrankheiten aufgetreten, so kann es sogar sehr sinnvoll sein, seine Katzen in Zukunft davor zu schützen.

Es ist zumindest angeraten, allen Katzen die Grundimmunisierung und die erste Auffrischungsimpfung im Alter von einem Jahr gegen Katzenseuche und -schnupfen zu verabreichen. Dies gilt sowohl für Wohnungskatzen als auch Freigänger. Da Freigänger einem größeren Infektionsdruck ausgesetzt sind als Wohnungskatzen, sollte man darüber nachdenken, zumindest alle drei Jahre nachzuimpfen.

Ob zusätzliche Impfungen wie beispielsweise die gegen Tollwut, FelV oder FIP für die eigene Katze angeraten sind, können nur die eigenen Lebensumstände beantworten. Die Impfung gegen Tollwut zum Beispiel ist in tollwut-gefährdeten Bereichen sicher angebracht. Auch Tiere, die verreisen oder auf Ausstellungen gezeigt sollen, müssen meist spezielle Impfungen nachweisen können.

Auch, wenn manche Impfungen nicht vollkommen wirksam sind, sind sie dennoch nicht vollkommen unnütz. Jeder sollte individuell für sich und seine Katze entscheiden, welche Impfungen wichtig sind, welche es nicht sind und welche Vor- oder Nachteile eine Impfung in der momentanen Situation mitbringen könnte.

offizielle Empfehlungen zu Auffrischungsimpfungen

Die "Ständige Impfkommission Vet. im Bundesverband Praktizierender Tierärzte e. V." hat zuletzt im Jahr 2009 aktualisierte, offizielle Empfehlung zur Impfung bei Katzen veröffentlicht19. Demnach sollten Impfungen gegen RCP (Katzenseuche/Calici/Herpes) in der 8.,12. und 16. Lebenswoche und dem 15. Lebensmonat erfolgen, um eine Grundimmunisierung der Katze zu erreichen. Die Grundimmunisierung gegen Tollwut wird in folgenden Abständen empfohlen: 12. Woche, 16. Woche und 15. Lebensmonat.

Auffrischungen der Katzenseuche-Impfung sollen laut Empfehlungen alle 3 Jahre durchgeführt werden. Die Impfungen für Calici und Herpes sollen demnach jedes Jahr bzw. bei Katzen mit geringem Infektionsdruck (z.B. Wohungskatzen) alle zwei Jahre aufgerischt werden. Für die Auffrischung der Tollwut-Impfung wird auf die Packungsbeilage der Impfstoffe verwiesen.

Es wird empfohlen, erwachsenen Katzen über 12 Wochen zwei Impfungen im Abstand von etwa 4 Wochen zu verabreichen, gefolgt von einer Auffrischungsimpfung nach einem Jahr. Damit sei eine Grundimmunisierung dieser Katzen ausreichend.


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Quellen/weiterführende Infos

1: "Gemeinschaftskodex für Tierarzneimittel": europa.eu

2: "Verfahren der gegenseitigen Anerkennung (MR Verfahren)": www.pei.de

3: "Feldversuche (veterinär)": www.pei.de

4: "Note für guidance - Field trails with veterinary vaccines": www.ema.europa.eu

5: "GOOD CLINICAL PRACTICE FOR THE CONDUCT OF CLINICAL TRIALS ON VETERINARY MEDICINAL PRODUCTS IN THE EUROPEAN UNION": ec.europa.eu (.pdf-Download)

6: "Feline vaccine-associated fibrosarcoma induced by aluminium compound in two cats: short communication.": www.ncbi.nlm.nih.gov

7: "Comparative vaccine-specific and other injectable-specific risks of injection-site sarcomas in cats.": www.ncbi.nlm.nih.gov

8: "Feline postvaccinal sarcoma: 20 years later": www.ncbi.nlm.nih.gov

9: " Klinik, Labordiagnostik und verwendete Impfstoffe bei Katzen mit einem Fibrosarkom: Eine Übersicht über die Patienten der Medizinischen Kleintierklinik 1999 - 2007": edoc.ub.uni-muenchen.de

10: "Übersicht über die Immunitätsdauer der TOLLWUTKOMPONENTE der Veterinärimpfstoffe:": www.pei.de

11: "Virbagen Tollwutimpfstoff-Injektionssuspension für Hunde und Katzen": www.pharmazie.com (.pdf-Download)

12: "Versifel CVR Lyophilisat und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension für Katzen": www.pharmazie.com (.pdf-Download)

13: "Nobivac T-Injektionssuspension für Tiere": www.pharmazie.com (.pdf-Download)

14: "Virbagen felis RCP/T-Lyophilisat und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension für Katzen": www.pharmazie.com (.pdf-Download)

15: "Duration of immunity for canine and feline vaccines: A review": www.belbergere.com (.pdf-Download)

16: "Duration of serologic response to three viral antigens in cats.": www.ncbi.nlm.nih.gov

17: "Long-term immunity in cats vaccinated with an inactivated trivalent vaccine.": www.ncbi.nlm.nih.gov

18: "Three-year duration of immunity in cats following vaccination against feline rhinotracheitis virus, feline calicivirus, and feline panleukopenia virus.": www.ncbi.nlm.nih.gov

19: "Leitlinie zur Impfung von Kleintieren": www.dgk-dvg.de (.pdf-Download)

22: "Neues zur FeLV-Infektion und zur FeLV-Impfung": www.thieme-connect.com

23: "Verordnung zum Schutz gegen die Tollwut (Tollwut-Verordnung)": www.gesetze-im-internet.de

24: "The rabies situation in Western Europe.": www.ncbi.nlm.nih.gov

25: "Untersuchung der Wirksamkeit eines Impfstoffes gegen die Feline Infektiöse Peritonitis unter Tierheimbedingungen": geb.uni-giessen.de

26: "Kombination von Frühabsetzen und Vakzinierung mit Primucell FIP: Evaluation der Wirksamkeit zur Verhinderung der Felinen Infektiösen Peritonitis der Katze in einer Feldstudie": www.vet.uzh.ch

27: "Adverse events after vaccine administration in cats: 2,560 cases (2002-2005).": www.ncbi.nlm.nih.gov

28: "Impfmanagement bei der Katze – aktuelle Empfehlungen für die Praxis": www.med.vetmed.uni-muenchen.de (.pdf-Download)

29: "Tail vaccination in cats: a pilot study.": www.2ndchance.info (.pdf-Download)

30: "Fibrosarkome - Allgemeine Informationen": www.med.vetmed.uni-muenchen.de

31: "Effects of maternally-derived antibodies on serologic responses to vaccination in kittens.": www.ncbi.nlm.nih.gov

32: "Vaccination against Feline Panleukopenia: implications from a field study in kittens": www.biomedcentral.com