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Erziehung

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 22.08.2014

Entgegen landläufiger Meinung sind Katzen sehr wohl erziehbar. Hierbei sollte mit der sogenannten "positiven Verstärkung" gearbeitet werden; was nichts anderes bedeutet als: positives Verhalten loben und belohnen, negatives Verhalten angemessen maßregeln oder ignorieren. Niemals sollten Schläge, Repressalien oder andere Gewalttätigkeiten angewandt werden!

Katze zerfetzt Toilettenpapier

© Monika Tugcu / www.pixelio.de

Ein gut platziertes in-die-Hände-Klatschen oder strenges "Nein!" hilft weitaus mehr, als das Tier einzuschüchtern oder ihm Gewalt anzutun. Wichtig bei der Erziehung von Katzen sind vor allem 2 Dinge: richtiges Timing und Konsequenz. Eine Katze verbindet eine Reaktion auf ihr Verhalten nicht immer als Folge ihres Handelns. Um ihr das zu verdeutlichen, muss man sehr zeitnah reagieren.

Auch, wenn es manchmal ärgerlich ist, beispielsweise nach Hause zu kommen und die Pflanzen ausgebuddelt vorzufinden, nützt es nichts, die Katze in diesem Moment zu maßregeln, denn sie wird keine Verbindung zu ihrer Tat herstellen und es dementsprechend auch nicht einordnen können. Man muss die Katze auf "frischer Tat" ertappen und entsprechend reagieren, um ihr klar zu machen, was genau nicht erwünscht ist. Sobald sie eine negative Erfahrung (lautes Klatschen, erhobene Stimme) mit ihrem Verhalten verbindet, ist die erste Hürde geschafft.

Was nicht bedeutet, dass die Arbeit hier endet. Denn von nun an heißt es "konsequent bleiben": was einmal verboten ist, muss verboten bleiben! Was einmal erlaubt ist, sollte weiterhin erlaubt sein. Um die Katze nicht zu verwirren, sollte in diesem Punkt Einigkeit zwischen den Familienmitgliedern herrschen.

Zu guter Letzt bleibt noch zu sagen, dass Katzen eben nur bedingt erziehbar sind. Es kann vorkommen, dass die Katze sich an die Regeln hält, solange ein paar Augenpaare sie beobachten und ihre Menschen daheim sind; Sind diese aber nicht in Sicht oder gar außer Haus, kann es passieren, dass trotzdem gegen Regeln verstoßen wird. Getreu dem Motto "Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch"...

Positive Verstärkung ist der Weg zum Ziel

Um eine Katze wirkungsvoll zu erziehen und keine Verhaltensauffälligkeiten zu erreichen ist der einzigst sinnvolle Weg der Erziehung von Katzen der der positiven Verstärkung. Richtige Verhaltensweisen werden belohnt und bewusst antrainiert. Unerwünschte Verhaltensweisen werden ignoriert.

Die Katze lernt durch diese Methode schneller und einfacher, was erlaubt ist und was nicht. Sie wird es gern verinnerlichen und erwünschte Verhaltensweisen immer öfter zeigen. Wird Druck auf die Katze ausgeübt, wird sie geschlagen oder angeschrien, kann dies das Verhältnis zum Halter negativ beeinflussen. Sie wird ängstlich sein und sich unwohl fühlen. Dies ist keine Grundlage, die dringend benötigte Vertrauensbasis zum Halter aufzubauen.

Katze klaut Essen

© by-sassi / www.pixelio.de

Positive Verstärkung in der Erziehung wirkt langfristig und baut das Selbstbewusstsein der Katze auf. Je wohler sie sich in ihrem Zuhause fühlt, umso "artiger" benimmt sie sich. Sie blüht auf und im Laufe der Zeit muss sie immer weniger zu erwünschtem Verhalten angeleitet werden. Das schafft eine harmonische und zufriedene Atmosphäre im Zusammenleben von Katze und Halter.

Beispiel: Die Katze soll lernen, statt an Möbeln an ihrem Kratzbaum zu kratzen.

Wird sie beim Kratzen an den Möbeln angeschrien, mit Wasser bespritzt oder geschlagen, kann sie zwar vielleicht verstehen, dass dies unerwünscht ist, sie lernt jedoch nicht, wo das Kratzen erlaubt ist. Sie lernt:
"Dosi schreit mich an. Wo soll ich denn sonst kratzen? Ich muss doch meine Krallen wetzen! Werde ich angeschrien, weil ich an dem Möbel kratze, oder weil Dosi mit im Zimmer ist? Vielleicht stehe ich ja falsch! Oder soll ich lieber an der Tapete kratzen?"

Wird die Katze dagegen, immer wenn sie an Möbeln kratzt, an ihren Kratzbaum gesetzt und zum Kratzen daran animiert, versteht sie schnell was gemeint ist. Wird sie bei erfolgreichem Kratzen am Kratzbaum noch belohnt, gestreichelt, gelobt oder mit Leckerchen gefüttert, wird ihr schnell klar, was von ihr verlangt wird:
"An Möbeln kratzen ist nicht so gut, wenn ich aber am Kratzbaum kratze, werde ich belohnt. Das mache ich ab jetzt öfter!"

Warum Gewalt, Angst und Druck nichts in der Erziehung zu suchen haben

Einige Katzenhalter sind der Ansicht, dass körperliche Gewalt, Druck und Angst-machen bei der Erziehung einer Katze helfen. Oder aber sie sind derart verzweifelt, dass sie aus lauter Hilflosigkeit zu unangemessenen Maßnahmen greifen.

Ob Wasser-spritzen, Schlagen, anschreien, herunterdrücken oder in Urin-oder-Kot-tunken: all dies ist nicht förderlich im Zusammenleben mit der Katze. Nicht selten werden auch bewusst für die Katze bedrohliche Geräusche oder Situationen eingesetzt, um sie von unerwünschtem Verhalten abzuhalten. Das Ergebnis ist in allen Fällen eine eingeschüchterte, verängstigte Katze, die das Vertrauen in ihre Umwelt und ihren Halter verliert. Eine Katze, die derart unsicher ist, dass weitere (schwerwiegendere) Verhaltensprobleme auftreten können.

Zwar ist es unter Katzen durchaus üblich, durch Fauchen, Schlagen und Kratzen Grenzen zu setzen und sein Gegenüber auf Abstand zu halten, jedoch kann dieses Verhalten nicht "eins-zu-eins" auf die Beziehung von Mensch zu Katze übertragen werden: der Mensch beherrscht die Katzensprache einfach nicht gut genug, um sich klar, deutlich und ohne Missverständnisse mit der Katze "zu unterhalten". Dementsprechend taugt solches Verhalten auch nicht zur Erziehung von Katzen.

Ein einfaches Beispiel:
Die Katze kratzt den Halter und erhält deswegen eine leichte Ohrfeige - ganz nach Katzenart. Jedoch ist die körperliche Kraft und Statur eines Menschen ganz anders als die einer Katze: die Ohrfeige könnte also mehr schmerzen, als beabsichtigt war. Zudem ist auch die Reaktionszeit eines Menschen nicht mit der einer Katze zu vergleichen: wir Menschen sind nun einfach langsamer. Als wichtigstes Argument gegen solche Bestrafungen dient jedoch die einfache Tatsache, dass viele Menschen das Verhalten und die Körpersprache einer Katze nicht ausreichend deuten können, um katzentypisch antworten zu können. Sehr oft werden wichtige Signale übersehen und führen zu Missverständnissen.

Im schlimmsten Fall lernt die Katze: "Dosi steichelt mich zu lange. Ich zeige ihr auch, dass ich das nicht mehr möchte, aber sie hört nicht auf. Wenn ich sie dann in ihre Schranken weise, verletzt sie mich! Warum ist sie so böse?".

Wohin dies führt, kann sich Jeder denken. Stattdessen sollte jeder Katzenhalter lernen Körpersignale zu deuten, zu respektieren und die Ursachen für unerwünschtes Verhalten (Hunger, Schmerzen, Langeweile usw.) herauszufinden und artgerecht abzustellen.







Um schwerwiegendere Probleme wie anhaltende Unsauberkeit, Aggression oder Zerstörungswut zu lösen, bedarf es Geduld und vor allem Wissen über die Eigenheiten und Bedürfnisse der Katze. Der Bereich "Problemlösungen" bietet Tipps und Verhaltensregeln. Im Bereich "Umgang mit verhaltensgestörten Katzen" finden sich weitergehende Informationen zur Erziehung von Katzen.


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