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Blutgruppen und Blutgruppenunverträglichkeit

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 14.10.2014

Wie viele andere Merkmale auch, werden die Blutgruppen bei Katzen vererbt. Die Blutgruppen, die bei Katzen vorkommen, sind "A", "B" und "AB". Das Wissen um die Blutgruppe der eigenen Katze kann im Fall einer notwendigen Bluttransfusion und/oder bei der Zucht überlebensnotwendig sein.

Verteilung der einzelnen Blutgruppen

Die Blutgruppe "A" kommt am häufigsten (zu etwa 73%) vor, die Blutgruppe "B" zu einem Anteil von etwa 23%. Die seltenere Blutgruppe "AB" tritt nur bei etwa 6% aller Katzen auf.

Rassen, die häufig die Blutgruppe "A" haben, sind beispielsweise: Devon Rex, Europäisch Kurzhaar, Exotic Shorthair, norwegische Waldkatze und orientalisch Kurzhaar. Auch Katzen der Rassen Russisch Blau, türkisch Angora und türkisch Van haben laut statistischen Auswertungen ebenfalls sehr oft die Blutgruppe "A".

Die Blutgruppe "B" kommt bei folgenden Rassen mehr oder weniger häufig vor: Abessinier, Birma, Maine Coon zu etwa 1-10%, Perser und Somali zu etwa 10-20% und Britisch Kurzhaar, Kartäuser, Ragdoll zu etwa 20-35%.

Katzenrassen, mit der Blutgruppe "AB" sind zum Beispiel Abessinier, Birma, Somali, British Kurzhaar (zu 1-5%) und Perser und Ragdoll (zu 6-15%).

Wie werden Blutgruppen vererbt?

Ebenso wie alle anderen erblichen Merkmale werden auch die Blutgruppen einer Katze durch die mitgegebenen Erbinformationen der Elterntiere bestimmt. Die Blutgruppen werden in einem dominant-rezessiven Erbgang an die Nachkommen weitergegeben, wobei sich die Blutgruppe "A" dominant gegenüber den beiden anderen Blutgruppen verhält. Blutgruppe "AB" ist rezessiv zu Blutgruppe "A", jedoch dominant gegenüber "B", wodurch sich eine Dominanzreihenfolge von "A" > "AB" > "B" ergibt.

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Reinerbigkeit und Mischerbigkeit bei Blutgruppen

Der genetische Bauplan eines Lebewesens wird durch die Erbinformationen bestimmt, die von seinen Eltern mitgegeben werden. Ein Kitten erhält die Hälfte dieser Informationen von seiner Mutter, die andere Hälfte von seinem Vater.

Dabei können die Informationen unterschiedlich oder gleich sein. Sind beide Informationen gleich (beide Eltern geben beispielsweise die Blutgruppe "A" weiter) spricht man von "Reinerbigkeit" in Bezug auf diese Information. Geben beide Elternteile unterschiedliche Informationen weiter (Vater: Blutgruppe "A", Mutter: Blutgruppe "B") spricht man von "Mischerbigkeit".

Blutgruppe "A" kann sowohl reinerbig ("A/A"), als auch mischerbig ("A/B","A/AB") auftreten, ebenso wie die Blutgruppe "AB" (reinerbig: "AB/AB", mischerbig: "AB/B").

der dominant-rezessive Erbgang bei Blutgruppen

Bestimmte Merkmale in der Vererbung sind dominant (= hervortretend), Andere rezessiv (= zurücktretend). Dominante Merkmale überdecken rezessive Merkmale bei Mischerbigkeit. Rezessive Merkmale treten nur dann äußerlich in Erscheinung, wenn sie reinerbig sind. Sie müssen im genetischen Bauplan also doppelt vorhanden sein (von Mutter und Vater mitgegeben worden sein), um äußerlich sichtbar zu sein.

Rezessive Merkmale können verdeckt getragen werden, ohne sich zu zeigen. Sie vererben sich an die Nachkommen, ohne, dass sie sichtbar sein müssen. Dominante Merkmale zeigen sich auch immer äußerlich.

Die Blutgruppe "B" kann sich nur reinerbig zeigen, denn als rezessives Merkmal wird sie von den dominanten Blutgruppen ("A" und "AB") bei Mischerbigkeit unterdrückt.

Vererbung der Blutgruppen "A" und "B"

Aus einer Verpaarung zweier reinerbiger Tiere mit Blutgruppe "A" gehen nur Kitten mit der Blutgruppe "A" hervor. Ist eines oder beide Elterntiere mischerbig auf Blutgruppe "A", erhalten die Kitten ebenso Blutgruppe "A".

Bei einer Verpaarung eines reinerbigen Tiers ("A") mit einem Partner der Blutgruppe "B" erhalten die Kitten die dominante Blutgruppe "A". Kitten erhalten je zur Hälfte die Blutgruppen "A" und "B", wenn ein Elternteil reinerbig auf Blutgruppe "B" und das andere Elternteil mischerbig auf Blutgruppe "A" ("A/B") ist.

Die Verpaarung zweier Tiere mit Blutgruppe "B" bringt ausschließlich Kitten mit Blutgruppe "B" hervor.

Blutgruppen der Eltern Blutgruppe der Kitten
A/A x A/A Blutgruppe: A
100%: reinerbig (A/A)
A/A x A/B Blutgruppe: A
50%: reinerbig (A/A), 50%: mischerbig (A/B)
A/B x A/B Blutgruppen: A und B
25% reinerbig (A/A), 50%: mischerbig (A/B), 25% reinerbig (B/B)
A/A x B/B Blutgruppe: A
100%: mischerbig (A/B)
A/B x B/B Blutgruppen: A und B
50%: reinerbig (B/B), 50%: mischerbig (A/B)
B/B x B/B Blutgruppe: B
100%: reinerbig (B/B)

Vererbung der Blutgruppe "AB"

Wird ein reinerbiges Tier mit der Blutgruppe "A" mit einem reinerbigen oder mischerbigen Partner der Blutgruppe "AB" verpaart, erhalten die Kitten die dominante Blutgruppe "A". Kitten, die aus einer Verpaaung eines mischerbigen Tiers (Blutgruppe "A") mit einem reinerbigen Partner der Blutgruppe "AB" entstehen, haben je zur Hälfte die Blutgruppen "A" und "AB".

Ein Wurf mit allen drei Blutgruppen entsteht dann, wenn beide Elterntiere mischerbig sind und die Blutgruppen "A" und "AB" haben. Zwei reinerbige Elterntiere mit der Blutgruppe "AB" können nur diese an ihre Kitten weitergeben.

Weitere Kombinationsmöglichkeiten können der folgenden Tabelle entnommen werden.

Blutgruppen der Eltern Blutgruppe der Kitten
A/A x AB/AB Blutgruppe: A
100%: mischerbig A/AB
A/A x AB/B Blutgruppe: A
50%: A/AB, 50%: A/B, alle mischerbig
A/B x AB/AB Blutgruppen: A und AB
50%: A/AB, 50%: AB/B, alle mischerbig
A/B x AB/B Blutgruppen: A, AB und B
25%: A/AB, 25%: A/B, 25%: AB/B, 25%: B/B, rein- und mischerbig
AB/AB x AB/AB Blutgruppe: AB
100%: reinerbig (AB/AB)
AB/AB x AB/B Blutgruppe: AB
50%: reinerbig (AB/AB), 50%: mischerbig (AB/B)
AB/B x AB/B Blutgruppen: AB und B
50%: mischerbig (AB/B), 25%: reinerbig(AB/AB), 25%: reinerbig (B/B)
AB/AB x B/B Blutgruppe: AB
100%: mischerbig (AB/B)
AB/B x B/B Blutgruppe: AB und B
50%: reinerbig (B/B), 50%: mischerbig (AB/B)

Nähere Informationen zur Vererbung von Blutgruppen finden sich im Bereich "Genetik bei Katzen - Vererbung der Blutgruppen")

Was ist Blutgruppenunverträglichkeit? Wie entsteht sie?

Die Zelloberflächen der roten Blutkörperchen sind bei den verschiedenen Blutgruppen unterschiedlich. Da der Körper Antikörper (genannt "Alloantikörper") gegen die jeweils anderen Blutgruppen produziert, können sich bei Vermischung der verschiedenen Blutgruppen die roten Blutkörperchen auflösen oder verklumpen.

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Ungeborene Kitten kommen im Mutterleib mit dem Blutkreislauf der Mutter nicht in Berührung. Erst bei der Geburt und der Aufnahme der ersten Muttermilch (welche besonders viele Immunstoffe enthält) kann diese Problematik auftreten. Kitten haben in den ersten zwei Lebenstagen noch einen für Antikörper durchlässigen Darm. Von dort aus werden die Antikörper im ganzen Organisimus verbreitet. Die Aufnahme der Muttermilch ist also besonders in diesem ersten beiden Tagen für betroffene Kitten lebensgefährlich.

Kitten, die mit Blutgruppe A oder AB geboren werden und so mit der Blutgruppe B der Mutter in Berührung kommen, sind von dieser Unverträglichkeit betroffen. Die Antikörper der Blutgruppe B reagieren sehr stark gegen die Blutgruppen A und AB. Ihre Blutkörperchen lösen sich auf und der lebensnotwendige Transport von Sauerstoff und Nährstoffen kann so nicht mehr gewährleistet werden.

Blutgruppe A weist nur sehr schwache Antikörper gegen die anderen beiden Blutgruppen auf, Blutgruppe AB entwickelt überhaupt keine Antikörper gegen eine der beiden anderen Blutgruppen.

Bluttransfusionen und Blutgruppenunverträglichkeit

Nicht nur bei der Geburt und Aufzucht sollte die Blutgruppe aller betroffenen Katzen bekannt sein, um Blutgruppenunverträglichkeit zu verhindern. Auch vor Bluttransfusionen ist es enorm wichtig, die Blutgruppe der Spender- und des Empfängertiers zu ermitteln. Wird dem Empfängertier die "falsche" Blutgruppe verabreicht, kann dies zu Schädigungen und zum Tod führen. Mittlerweile sind auch Schnelltests zur Ermittlung der Blutgruppe möglich (siehe Wie ermittle ich die Blutgruppe meiner Katze?).

Was ist das "fading kitten syndrome"/ die "Feline Neonatale Isoerythrolyse"?

Als "fading kitten syndrome" bzw. "Feline Neonatale Isoerythrolyse" wird die Unverträglichkeitsreaktion der Blutgruppen bezeichnet.

Hierbei werden die Blutkörperchen der Kitten durch die Alloantikörper der Blutgruppe der Mutter zerstört. Dies kann zu den verschiedensten Symptomen bei den Kitten führen: vom Absterben einiger Körperbereiche bis hin zum qualvollen Tod.

Welche Symptome zeigen betroffene Kitten?

Bekommt eine Mutterkatze mit der Blutgruppe "B" einen Wurf, der aus "A"-Kitten besteht, können gesundheitliche Probleme auftreten. Allerdings muss es nicht immer zu Problemen bei einer solchen Kombination kommen. Entscheidend ist hier bei die Konzentration der Alloantikörper der Mutter (siehe "Antikörper-Konzentration / Titer messen lassen").

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Von Blutgruppenunverträglichkeit betroffene Kitten zeigen zunächst meist unbestimmte Symptome wie Appetitverlust und Gewichtsabnahme, sie zeigen sich extrem teilnahmslos oder unruhig. Der Urin der Kitten färbt sich rot/bräunlich und die Haut kann leicht gelblich werden. Durch die fehlende Sauerstoffzufuhr im Blut der Kitten kann es zu einem Absterben von Gewebe kommen. Ohrenspitzen und Schwanzspitzen sind hier häufig betroffen und können komplett absterben und abfallen. Möglich ist auch das Absterben von Pfoten und Beinen.

Sind die Kitten nur von einer leichten Form der Blutgruppenunverträglichkeit betroffen, überleben sie meist. Allerdings ist es auch möglich, dass die Kitten bei sehr starker Verlaufsform keinerlei weitere Symptome zeigen. Ihr Appetit versiegt und sie gehen innerhalb weniger Stunden qualvoll ein. Eine Kombination der verschiedensten Symptome ist innerhalb eines Wurfes möglich.

Wie kann ich das Kittensterben verhindern?

Zunächst einmal bleibt zu sagen, dass sich eine solche Problematik im Vornherein umgehen lässt, wenn die Blutgruppen von Kater und Katze vor der Verpaarung bekannt sind und entsprechendes Wissen in Genetik vorhanden ist, um die Risiken und Vorteile gegeneinander abschätzen zu können.

Werden gefährdete Kitten geboren, so ist bei der Geburt und in den ersten Lebenstagen Vorsicht geboten. Die Aufnahme der ersten Muttermilch sollte umgangen, die Kitten in den ersten zwei Lebenstagen von Hand gefüttert werden, um Schäden und Sterblichkeit bei den Kitten zu verhindern. Ebenso ist es möglich, die Kitten in der ersten Zeit von einer passenden Katzenamme säugen zu lassen.

Antikörper-Konzentration / Titer messen lassen

Nicht jede Katze mit Blutgruppe "B" hat starke Antikörper gegen die anderen Blutgruppen. Die Konzentration dieser Antikörper im Blut variiert sehr stark. Es gibt Katzen, deren Antikörperkonzentration nur schwache Unverträglichkeitsreaktionen hervorruft.

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Wie hoch die Konzentration der Antikörper im Blut ist, wird durch einen sogenannten "Titer" ausgedrückt. Liegt er unter 1:32 ist das Risiko einer Unverträglichkeitsreaktion sehr gering. Bei einem Titer von über 1:128 ist das Auftreten einer Blutgruppenunverträglichkeit sehr wahrscheinlich.

Ein spezielles Veterinär-Labor in den Niederlanden bietet Tests zur Bestimmung der Antikörperkonzentration an. Um zu testen, wie hoch die Konzentration der Anti-A-Antikörper im Blut einer Katze sind, wird 1ml Blut benötigt, welches durch spezielle chemische Zusätze an der Gerinnung gehindert wird (sogenanntes "EDTA-Blut").


Adresse und Kontaktdaten des Labors zur Bestimmung des Anti-A Titers:
B.V. European Veterinary Laboratory
Postfach 198
3440 AD Woerden
Niederlande

Telefon: +31 348 41 2549
e-mail: dierenarts@evlonline
webseite: evlonline.nl

Wie ermittle ich die Blutgruppe meiner Katze?

Um die Blutgruppe einer Katze zu ermitteln, gibt es verschiedene Tests. Zum Einen gibt es Schnelltests (Testkarten), genetische Tests und zum Anderen Untersuchungen des Blutserums.

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Es ist möglich, direkt nach der Geburt Blut aus der Nabelschnur des Kittens zu entnehmen und dieses auf spezielle Testkarten zu geben. Durch Reaktionen des Blutes mit den auf der Testkarte befindlichen Chemikalien lässt sich nach einer kurzen Wartezeit die Blutgruppe der Katze ermitteln. Selbstverständlich kann dieser Schnelltest auch vor Bluttransfusionen durchgeführt werden und so das Risiko einer Unverträglichkeitsreaktion ausgeschlossen werden. Diese Testkarten sind beim Tierarzt erhältlich.

Zum Anderen sind genetische Tests möglich. Diese Tests ermitteln aus den Schleimhautzellen eines Backenabstrichs, ob die Erbinformation für die Blutgruppe "B" vorhanden ist. Mit solchen Tests ist die eindeutige Bestimmung der Blutgruppen "A" und "AB" nicht möglich! Ist bei der Auswertung des genetischen Tests die Information für "B" nicht vorhanden, kann die Katze die Blutgruppen "A" und "AB" haben ("A/A", "A/AB" oder "AB/AB"). Ergibt der Test, dass die Information "B" einmal vorhanden ist, ist die Katze entweder mischerbig "A/B" oder "AB/B". Wenn die Information zweimal vorhanden ist, ist die Katze reinerbig auf Blutgruppe "B" ("B/B").

Untersuchungen des Blutserums ermitteln die Blutgruppe, jedoch wird durch sie keine Aussage zu Reinerbigkeit oder Mischerbigkeit der Blutgruppen "A" und "AB" möglich. Für diese Untersuchung wird Blut der Katze benötigt, welches durch spezielle chemische Zusätze an der Gerinnung gehindert wird (sogenanntes "EDTA-Blut").

Welche Katzen kann ich gefahrlos miteinander verpaaren?

Katzen mit den Blutgruppen "A" und "AB" können, ob reinerbig oder mischerbig mit Katern aller Blutgruppen verpaart werden, ohne, dass es zu Komplikationen kommt. Auch Kater mit der Blutgruppe "B" können alle Katzen decken.

Nähere Informationen zur Vererbung von Blutgruppen finden sich im Bereich "Genetik bei Katzen- Vererbung der Blutgruppen")

Welches sind Risikoverpaarungen in Bezug auf Blutgruppenunverträglichkeit?

Eine Katze, die Blutgruppe "B" hat, sollte vorsichtshalber nur mit einem "B"-Kater verpaart werden, da bei allen anderen Blutgruppen ("A/A", "A/B" "AB/AB", "AB/B" ) Komplikationen möglich sind (siehe: Tabelle "Vererbung der Blutgruppen").


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