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Sexualität und Fortpflanzung

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 22.08.2014

Mit einem Alter von etwa 4 bis 12 Monaten werden Katzen geschlechtsreif. Weibliche Katzen werden dann rollig. Mit der ersten Geschlechtsreife können Veränderungen im Sozialgefüge und Verhalten der Katzen einhergehen. Es gibt häufiger Streit und die Rangfolge kann sich verschieben. Geschlechtsreife Kater zeigen oft ein erhöhtes Dominanzgehabe (z.B. Aufreiten).

Rolligkeit

rollige Katze

rollige Katze in typischer Hockstellung mit zur Seite geneigtem Schwanz

Die Rolligkeit ist die Zeit, in der die Geschlechtshormone der Katze übersprudeln, sodass sie paarungswillig ist. Oft zeigt sie dies durch Jaulen, Markieren und dem typischen "Rollen-auf-dem-Boden". Auch vermehrtes Reiben an Gegenständen oder dem Menschen und Heben des Hinterteils kann dazu gehören. Es kann jedoch auch vorkommen, dass sie "still rollt", dabei ist für den Menschen kaum ein deutliches Zeichen für die Rolligkeit zu erkennen, Artgenossen jedoch nehmen den veränderten Körpergeruch der Katze sehr wohl deutlich wahr.

Wird die Katze nicht erfolgreich gedeckt, kann sie innerhalb kürzester Zeit wieder rollig werden. Während der Rolligkeit stellt sich der Hormonstatus und das Verhalten der Katze voll und ganz auf Fortpflanzung ein: es wird meist weniger gefressen, der Spieltrieb ist weniger ausgeprägt und das Hinterteil wird bei jeder Gelegenheit erhoben, um eine Deckung zu erleichtern. Eine Rolligkeit bedeutet für die Katze auch immer Stress, sie wird vielleicht auch versuchen, aus dem Zuhause auszubüchsen, um auf die Suche nach einem Sexualpartner zu gehen. Auch eine Dauerrrolligkeit kann bei unkastrierten Katzen entstehen. Aus diesen Gründen ist die Kastration einer Katze, mit der nicht gezüchtet werden soll, dringend anzuraten! (mehr dazu unter Kastration)

Markieren

Katze markiert

beim Markieren zittert der aufgerichtete Schwanz der Katze. Senkrechte Flächen werden stehend markiert, waagerechte Stellen sitzend

Sowohl Kater als auch Katzen können mit Einsetzen der Geschlechtsreife beginnen, ihr Territorium zu kennzeichnen und zu verteidigen. Dabei werden nicht nur Duftstoffe aus den Drüsen an Pfoten und Gesicht der Katze abgegeben, das Tier verspritzt auch Urin und setzt nicht selten Kot ab. Nicht nur draußen, auch im Haus wird markiert, was eine enorme Geruchsbelästigung mit sich bringt. Eine rechtzeitige Kastration ist das Mittel der Wahl, um das Markierverhalten zu durchbrechen. Es ist jedoch auch möglich, dass Katzen, die einmal angefangen haben zu markieren, dies auch nach erfolgter Kastration beibehalten.

Markierte Stellen und Gegenstände sollten mit speziellen Reinigungsmitteln aus dem Fachgeschäft gesäubert werden. Eine Reinigung mit einfachem Putzmittel reicht nicht aus, um den speziellen Duft zu vertreiben und verleitet die Katze dazu, die gleiche Stelle weiterhin zu markieren. Auch, wenn der Geruch für den Menschen längst verflogen ist, riechen Katzen die speziellen Katzendüfte und markieren weiterhin darüber, um ihr Territorium zu festigen. Keinesfalls sollte Essigreiniger angewandt werden, da die Erfahrung gezeigt hat, dass besonders Essigduft die Katzen zum vermehrten Markieren verleitet.

Markierungen dienen dazu, das eigene Revier abzustecken und eventuellen Rivalen zu zeigen, dass dieses Territorium bereits besetzt ist. Durch die Duftdrüsen der Katze werden die sogenannten "Pheromone" abgegeben, sie dienen gleichzeitig als Sexuallockstoff und als Kommunikationsmittel. Diese Duftstoffe zeigen beispielsweise an, welcher Artgenossen gerade paarungsbereit ist.

Deckakt / Paarung

Kater und Katze beim Deckakt

beim Deckakt besteigt der Kater die Katze und hält sie häufig mit einem Nackenbiss ruhig

Der Eisprung der Katze wird erst durch eine Deckung ausgelöst. Aus diesem Grunde haben weibliche Katzen im Gegensatz zu Hündinnen auch keine periodischen Blutungen.

Ist die Katze rollig, wird sie mittels Duftstoffen und lautem Schreien auf sich aufmerksam machen. Sowohl zwischen den einzelnen Katern, die so angelockt werden als auch zwischen der Katze und den einzelnen Katern können sich Kämpfe entwickeln, wenn die Katze noch nicht zur Paarung bereit ist. Hat die Katze einen Bewerber ausgewählt, wird sie sich flach auf den Boden drücken und das Hinterteil hoch strecken. Sie legt dabei ihren Schwanz zur Seite.

So kann der Kater die Deckung leichter vollziehen. Die eigentliche Deckung dauert nur wenige Sekunden und endet meist damit, dass die Katze den Kater gewaltsam von sich vertreibt. Vom Kater wird während der Paarung der sogenannte Nackenbiss angewandt, um die Katze ruhig zu halten. Der Penis des Katers ist mit Widerhaken versehen, weswegen eine Deckung nicht nur Schmerzen, sondern auch Verletzungen verursachen kann. Es kann vorkommen, dass sich eine Katze mit mehreren Katern paart, dies ist sogar mit zeitlichem Abstand möglich. So kann es passieren, dass die Katze mit verschieden alten Kitten von verschiedenen Katern trächtig ist. (Fachbegriff: "Superfecundation" also Überfruchtung)

Trächtigkeit, Geburt und Aufzucht der Kitten

Mutterkatze mit Kitten

Mutterkatze mit Kitten aus der Cattery Alcinas-Siamesen-OKH

Eine Katze trägt ca. 63-70 Tage, wobei die durchschnittliche Wurfgröße 5-6 Kitten beträgt. Während der Trächtigkeit ist eine Gewichtszunahme (je nach Wurfgröße) von etwa 1,5 Kilogramm normal. Etwa 1 bis 2 Wochen vor dem Geburtstermin beginnt die Katze damit, sich einen geeigneten Platz für die Niederkunft zu suchen und wird unruhig.

Steht die Geburt kurz bevor, sinkt die Körpertemeratur der Katze um etwa 1 Grad, Wehen und Milchproduktion setzen ein. Zunächst stellen sich die Wehen im Abstand von etwa einer Stunde ein, der Abstand verringert sich bis kurz vor der Geburt auf ca. 30 Sekunden. Im Abstand von etwa 15 Minuten kommen dann die Jungen zur Welt. Wird die Katze gestört, kann sie die Geburt (bis zu 48 Stunden!) unterbrechen und sich sogar einen anderen Ort für die Geburt ihrer Kitten suchen.

Sind die Kätzchen auf der Welt, werden sie von der Mutter gesäubert und geputzt. Das Putzen dient nicht nur der Säuberung, sondern vor allem der Anregung der Körperfunktionen, beispielsweise Atmung und Verdauung. Die Nabelschnur wird von der Mutterkatze durchgebissen und die Jungen bekommen Hilfe beim Finden der Zitzen.

In den kommenden Wochen werden die Kitten von der Mutterkatze weiterhin gesäugt, geputzt und umsorgt. Sie regt die Verdauung der Kitten durch das Belecken der Bäuchlein an und frisst die Ausscheidungen der Kitten. Die Kleinen lernen von der Mutter nicht nur, wie man die Katzentoilette benutzt, sondern auch, wie man sich als Katze zu benehmen hat: Die Mutterkatze bringt ihren Kitten durch leichte Kniffe, Schläge und Lautäußerungen bei, welche Grenzen einzuhalten sind, wie stark Krallen und Zähne eingesetzt werden dürfen und auch, welches Verhalten unter Katzen unerwünscht ist.

Im Spiel mit ihren Geschwistern lernen die kleinen Kitten das Anschleichen, Jagen und entwickeln so ein gesundes Körpergefühl. Sie lernen, das Gleichgewicht zu halten, zu laufen, zu rennen und wie man sich putzt. Auch das Fressen fester Nahrung muss ausprobiert und erlernt werden. Damit die Kitten sich seelisch gesund entwickeln und festigen können, den sicheren Umgang und die Kommunikation mit Artgenossen lernen, sollten sie nicht vor ihrer 12. Lebenswoche von Mutter und Geschwistern getrennt werden.

Probleme bei Geburt und Aufzucht

Probleme wie Gendefekte, Blutgruppenunverträglichkeit, Kittensterblichkeit und offensichtliche Deformationen der Kitten können eine Begleitung durch den Tierarzt während der Trächtigkeit und Geburt notwendig machen. Besonders unerfahrene Züchter sollten sich Rat und Hilfe bei erfahrenen Züchtern und einem Tierarzt suchen. Auch ein Notkaiserschnitt, beispielsweise bei Steißlage der Kitten oder dem Feststecken im Geburtskanal kann nötig sein. Dies Alles sollte deutlich machen, dass die Geburt und Aufzucht von Kitten in erfahrene Hände gehört und viel Wissen, aber auch finanzielles Polster voraussetzt und keinesfalls ein unüberlegtes "Wochenendprojekt" ist (siehe Kastration).

Geschlechtskrankheiten

Wie auch beim Menschen kann der Geschlechtsakt zwischen Katzen zu Geschlechtskrankheiten führen. Bakterien, Parasiten, aber auch Viren können übertragen werden. Katzenaids (FIV) und Leukose (FelV) sind hierbei die bekanntesten, aber keineswegs die einzigen Infektionskrankheiten.


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